Mit 105 Fahrzeugen war die Baureihe 23 die meistgebaute Type im Beschaffungsprogramm der DB für neue Dampflokomotiven. Schon vor dem 2. Weltkrieg hatte die Deutsche Reichsbahn unter derselben Baureihenbezeichnung eine Lokomotive für den Personenzugdienst im Rahmen des Einheitslok-Typenprogramms vorgesehen und zwei Prototypen beschafft. Mit diesen hatte die DB-23 jedoch außer der Achsfolge nichts gemein.
Das Nachkriegs-Typenprogramm der DB brach mit den starren Vorgaben der Einheitsloks und setzte in großem Stil die mittlerweile vorliegenden neuen Erkenntnisse des Dampflokbaus um. Rückblickend muss man feststellen, dass damit auch einige Irrwege beschritten wurden (z.B. Heißdampfregler), aber insgesamt waren die neuen Konstruktionen technisch und betrieblich ein Erfolg. Nur fehlte den DB-Neubau-Dampfloks generell die Zeit und die Stückzahl, um die bei jedem Technologiesprung unvermeidlichen Kinderkrankheiten Punkt für Punkt auszumerzen.
Eine Kurz-Beschreibung der Baureihe 23 mit den wichtigsten technischen Daten und einer kleinen Übersichtsskizze, herausgegeben vom BZA Minden, ist durch einen Klick auf das Vorschaubild abrufbar (Wiedergabe in der Bundesbahnzeit mit freundlicher Genehmigung durch die Deutsche Bahn AG). Auf weitere technische Einzelheiten soll hier nicht eingegangen werden. Stattdessen verweise ich auf die am Schluss der Seite aufgeführten Literaturquellen.
Unsicherheiten beim Einsatz der neuen Techniken und eine damit verbundene Entscheidungsschwäche beim Besteller bescherten der Baureihe 23 schon während der Beschaffung mehrere Varianten. Dazu kamen Bauartänderungen im Zuge der technischen Weiterentwicklung und individuelle Umbauten an einzelnen Loks. Das alles führte dazu, dass sich die Baureihe 23 bis zum Ende ihrer Einsatzzeit in einem recht unterschiedlichen Erscheinungsbild präsentierte.
Um ein wenig Ordnung in die Vielzahl der Bauartunterschiede zu bringen, sind in der folgenden Übersicht zunächst alle hier betrachteten Bauartmerkmale aufgelistet. Angegeben sind dort neben der zu diesem Merkmal gezeigten Lok auch alle weiteren Maschinen (soweit bekannt), auf die dieses Merkmal zutrifft.
Übersicht - Bauartmerkmale bei der Baureihe 23 | |||||
Bild | Merkmal | Beispiel |
Bemerkung / nachgewiesen bei | ||
Bauformen | |||||
1 | 1. Bauserie: OV, gerade Türen, alter Tender | 023 010 |
23 |
001 - 015 | |
2 | 2. Bauserie: OV, geknickte Türen, alter Tender | 023 020 |
23 |
016 - 023 | |
3 | Versuchsloks für weiterentwickelte Bauart | 023 024 |
23 |
024 - 025 | |
4 | 3. bis 4. Bauserie: OV, neues FH, neuer Tender | 23 030 |
23 |
026 - 052 | |
5 | 5. bis 8. Bauserie: Heinl-MV, neuer Tender | 23 072 |
23 |
053 - 096 | |
6 | 8. Bauserie: MV57, neuer Tender | 023 097 |
23 |
097 - 105 | |
Beschilderung und Beschriftung | |||||
7 | DB-Logo auf Rauchkammer | 23 055 |
23 |
053 - 064 | |
8 | Regelbeschilderung, alte Nummer | 23 021 |
alle | ||
9 | Übergangsphase, alte und neue Nummer | 023 039 |
23 |
021, 039, 065, 066 | |
10 | Regelbeschilderung, neue Nummer | 023 081 |
23 |
alle außer: 003, 013, 015, 043, 056, 057, 068, 098 | |
Umbauten der Kesselausrüstung | |||||
11 | Mischvorwärmer MV57 | 23 073 |
23 |
053 - 096 | |
12 | unterschiedliche Pumpenträger | 023 083 |
|||
13 | Versuchslok m. kleinem Wasserspeicher | 023 025 |
23 |
025 (Einzelstück) | |
14 | Schwimmerstoßdämpfer, seitl. | 023 103 |
23 |
084, 098, 103 | |
15 | Schwimmerstoßdämpfer, vorne | 023 100 |
23 |
055, 100, 105 | |
16 | Nassdampfregler | 023 062 |
23 |
alle außer.: 003, 006, 013, 015, 017, 022, 043, 056, 057, 066, 078, 079, 081, 083, 086, 089, 091, 098 |
|
sonstige Umbauten / Besonderheiten | |||||
17 | neues Führerhaus mit reduzierter Belüftung | 023 027 |
23 |
027 (Einzelstück) | |
18 | Lüfteraufsatz ohne Regenschutz | 023 014 |
23 |
006, 013, 014 | |
19 | neues Führerhaus auf Lok 1. Bauserie | 023 004 |
23 |
004 (Einzelstück) | |
20 | Wendezugausrüstung | 023 036 |
23 |
003, 004, 022, 025, 034, 036, 047, 051, 052 | |
21 | Hauptluftbehälter-Leitung (HBL) | 023 033 |
23 |
001, 002, 005, 009, 011, 023, 024, 030, 032, 033, 037, 038, 044, 053, 075, 077, 080 und alle Wendezug-Loks (s.o.) |
|
22 | Ausrüstung mit Läutewerk / Glocke (nicht immer bis zum Ende der Betriebszeit) |
23 056 |
23 |
001, 002, 004, 005, 006, 009, 010, 015, 019, 020, 021, 024, 025, 030, 032, 033, 034, 036, 038, 041, 044, 045, 047, 048, 051, 052, 054, 056, 057, 058, 059, 060, 061, 063, 064, 066, 067, 068, 069, 070, 071, 072, 073, 074, 075, 076, 077, 078, 079, 080, 081, 083, 085, 087, 088, 090, 091, 094, 095, 096, 105 |
|
23 | Heißdampfregler-Betätigungsstange | 023 044 |
ursprünglich: alle | ||
24 | genietetes Windleitblech | 023 002 |
23 |
001 - 016 | |
25 | tief angeordnetes Lokschild | 23 046 |
23 |
046 (Einzelstück) | |
26 | fehlende Trittstufe a. Rauchkammer | 23 071 |
23 |
003, 004, 005, 006, 008, 011, 012, 013, 022, 023, 024, 025, 029, 034, 039, 040, 044, 046, 058, 059, 060, 064, 069, 070, 071, 073, 076 |
|
27 | hoher Abschluss am Rk-Auftritt | 023 009 |
23 |
002, 005, 009, 010 | |
28 | Rangierergriff mit Ring | 023 008 |
23 |
ursprünglich: 001 - 025, zuletzt: 001 - 019, 021 - 024, 043, 044, 081 |
|
Tender | |||||
29 | alter Tender, Kohlenkasten mit Steifen | 023 005 |
23 |
ursprünglich: 001 - 025 | |
30 | Tendertausch neu gegen alt | 023 038 |
23 |
038 (Einzelstück) | |
-- | alter Tender, Kohlenkasten ohne Trittstufen | o. Bild |
23 |
008, 012 | |
-- | alter Tender, Kohlenkasten mit 1 Trittstufe | s. Bild 30 |
23 |
002, 003, 004, 006, 009, 011, 015, 020, 038 | |
-- | alter Tender, Kohlenkasten mit 2 Trittstufen | s. Bild 29 |
23 |
005, 016 bis 019, 021 bis 025 | |
31 | alter Tender, Kohlenkasten mit 3 Trittstufen | 023 007 |
23 |
007, 010, 014 | |
32 | neuer Tender m. glattem Kohlenkasten | 023 093 |
23 |
ursprünglich: 026 - 105 | |
33 | Tendertausch alt gegen neu | 023 001 |
23 |
001, 016, 019, 021, 024, 025 | |
34 | neuer Tender, Kohlenkasten m. Griffstange | 023 078 |
23 |
057, 073, 074, 075, 076, 077, 078, 080, 094, 095, 096 |
|
35 | neuer Tender, Kohlenkasten m. alter Seitenwand | 023 051 |
23 |
051 (Einzelstück) | |
36 | Kiste für Dosiermittel | 023 016 |
|||
37 | Tender-Drehgestell, ursprüngliche Bauart | 023 070 |
23 |
001 - 076 | |
38 | Tender-Drehgestell, verstärkte Bauart | 023 078 |
23 |
077 - 105 | |
39 | Drehgestelle von BR 50 | 023 009 |
23 |
002, 004, 008, 009, 010, 012, 015, 018, 019, 020, 021, 022, 023, 028, 030, 038, 044, 047, 048, 050, 051, 054, 055, 058, 060, 063, 069, 073, 076 |
|
Baureihe 23 in Farbe | |||||
40 | rechte Seite | 023 023 |
|||
41 | linke Seite | 023 023 |
|||
42 | Tender | 023 025 |
|||
43 | Triebwerk | 023 025 |
|||
44 | Museumslok | 23 105 |
Die zu den einzelnen Bauartmerkmalen genannten Betriebsnummern sind durch eigene Bilder und vertrauenswürdige Quellen sicher belegt. Vor allem bei häufiger verbreiteten Merkmalen sind weitere Loks durchaus möglich. Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Loks das betreffende Bauartmerkmal manchmal nur zeitweise aufwiesen - es ist also kein Widerspruch, wenn andere Bilder die jeweilige Lok in einem anderen Zustand zeigen!
Nicht als Bauartunterschiede erfasst sind die vielfach sehr individuell vorgenommene Leitungsverlegung am Kessel und die spätestens ab 1970 vollständig erfolgte Ausrüstung aller Loks mit linksseitiger Indusi.
Korrekturen und Ergänzungen sind wie immer jederzeit gerne willkommen.
01 |
1. Bauserie, 1950/51, (23 001 - 015), gekennzeichnet durch: Aufnahme: 023 010-2 (Kla), Bw Kaiserslautern, 29.08.72 (schon mit Stauschuten). |
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02 |
2. Bauserie, 1952, (23 016 - 023), gekennzeichnet durch: - Oberflächenvorwärmer Aufnahme: 023 020 (Crl), AW Trier, 23.05.71 (mit Klapptüren und Stauschuten). |
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03 |
Versuchsloks zur Erprobung neuer Komponenten für Folgeserien (23 024 u. 025): Aufnahme: 023 024-3 (Sbr), Saarbrücken Hbf, 05.04.71. Nahezu Lieferzustand. |
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04 |
3. u. 4. Bauserie, 1954, (23 026 - 052), gekennzeichnet durch: Aufnahme H. Schambach: 23 030 (Pad), Essen Hbf, 11.56. Lieferzustand. |
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05 |
5.- 7. Bauserie, erste Loks 8. Bauserie, 1955 (23 053 - 096), gekennzeichnet durch: Aufnahme H. Schambach: 23 072 (Pad), Bw Hamm P, 23.12.57. Lieferzustand. |
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06 |
Rest 8. Bauserie, 1959, (23 097 - 105), gekennzeichnet durch: Aufnahme: 023 097-9 (Sbr), Lebach, 06.04.71. Nahezu Lieferzustand. |
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07 |
Die Lokomotiven des Krupp Bauloses innerhalb der 5. Lieferserie (23 053 - 064) waren ab Werk mit einem DB-Logo auf der Rauchkammertür ausgestattet. Leider wurde diese optisch sehr ansprechende Variante schon Anfang der 60er Jahre auf den Normalzustand (ohne DB, Lokschild mittig auf Rk.-Tür) zurückgebaut. Aufnahme Slg. U. Budde: 23 055. Lieferzustand |
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08 |
Die Regelbeschilderung der Baureihe 23 bis zur Einführung der neuen Nummer: Aufnahme: 23 021 (Crl), Bw Crailsheim, 05.07.68. |
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09 |
Die neuen EDV-gerechten Fahrzeugnummern wurden offiziell zum 01.01.1968 verbindlich. Die äußere Beschilderung erfolgte bei den Dampfloks jedoch erst ab Frühjahr 1969. In einer Übergangsphase waren vereinzelt auch Loks mit alter und neuer Nummer zu beobachten; dgl. Loks mit selbst angefertigten Schildern mit neuer Nummer. Aufnahme: (0)23 039(-1) (Crl), Bw Crailsheim, 03.08.69. |
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10 |
Nachdem die Selbstanfertigung von Schildern mit neuer Nr. bei verschiedenen Bws zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt hatte, wurden zentral neue Schilder mit Siebdruck-Beschriftung beschafft und bis Herbst 1969 angebaut. Aufnahme: 023 081-3 (Emd), Bw Emden, 09.09.69, noch mit Bremsgewichtstafel. |
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11 |
In den Jahren 1959 - 63 wurde der Heinl-Mischvorwärmer bei 23 053 bis 096 auf die Bauart MV57 umgebaut. Dabei entfiel der Warmwasserspeicher unter der Rauchkammer und wurde ausgebaut. Nur der linke Teil des Kastens blieb als Halter für die Speisepumpe erhalten. Aufnahme: 23 073 (Emd), Bw Rheine, 22.04.68. |
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12 |
Beim Rückbau des Warmwasserspeichers blieb der linke Teil des Kastens als Halter für die Mischvorwärmerpumpe erhalten. Während der innere Rand in den meisten Fällen senkrecht ausgeführt war (wie bei 023 083, rechts), war er bei einigen Maschinen aus unbekannten Gründen leicht schräg geformt (siehe 023 091, links) Aufnahmen: 023 091-2 (Emd), Bw Emden, 09.09.69, 023 083-9 (Sbr), Bw Ehrang, 22.05.71. |
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13 |
Die mit Henschel Mischvorwärmer MVC ausgerüstete Versuchslok 23 025 wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut. U.a. wurde dabei der Warmwasserspeicher unter der Rauchkammer verkleinert, was das äußere Erscheinungsbild der Lok erheblich veränderte. Typisch, und nur bei 23 025 zu finden, waren danach die leicht schräg stehenden Seitenwände des neuen, schmalen Wasserkastens. Aufnahme: 023 025-0 (Sbr), Bw Saarbrücken Hbf, 06.04.71, mit neuem Tender. |
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14 |
Ein wenig bekanntes Detail ist der zusätzliche Schwimmerstoßdämpfer, auch Druckwindkessel genannt, der bei einigen Loks zumindest zeitweise installiert war. Einbau vermutlich bei einem Defekt des gleichartigen Bauteils in der MV-Speise-pumpe. Bei drei Loks (23 084, 098 und 103) war dieser SSD seitlich der Pumpe knapp hinter dem linken Windleitblech angebracht. Aufnahme: 023 103-5 (Emd), Bw Rheine, 19.05.70. |
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15 |
Bei drei weiteren (23 055, 100 und 105) war der Schwimmerstoßdämpfer vor der MV-Speisepumpe angeordnet. Typisches Merkmal hier: Die bogenförmig über der Vorderkante des Rk-Auftritts verlaufende Zuleitung zum SSD. Aufnahme: 023 100-1 (Sbr), VersA Minden, 12.06.72. |
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16 |
Wie bei allen Neubaukesseln der DB führte der anfangs verwendete Heißdampf-regler häufig zu Schwierigkeiten im Betrieb. Deshalb wurden ab 11/66 bis 12/72 insgesamt 87 Loks auf den herkömmlichen Nassdampfregler umgebaut. Davon ausgenommen waren nur die bis dahin bereits abgestellten Maschinen. Äußerlich erkennbar waren die Nassdampfregler-Loks an dem Dampfentnahmestutzen an der linken Seite des Dampfdoms. Aufnahme: 023 062-3 (Sbr), Saarbrücken Hbf, 12.09.73. |
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17 |
Der Sturz eines Kohlekrans auf 23 027 im Bw Siegen führte 1959 zu einer erheblichen Beschädigung des Führerhauses. Bei der Reparatur wurde der vordere Teil des Dachs nur einfach verblecht, ohne die regulär hier eingelassenen Belüftungsklappen zu erneuern. Das machte die Lok zur einem Bauart-Exoten mit Alleinstellungsmerkmal. (Zur Detailaufnahme des Führerhauses bitte vom Groß-Bild aus weiterklicken). Aufnahme: 023 027-6 (Crl), Bw Heilbronn, 01.04.73. |
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18 |
Über den horizontal angeordneten Lüftungsklappen im Dachaufbau bei den ersten Bauserien wurde nachträglich ein überstehender Regenschutz angebaut (s. Bild 1, 2). Bei einigen Loks unterblieb diese Nachrüstung allerdings aus unerfindlichen Gründen. Aufnahme: 023 014-4 (Bes), Bw Hagen Gbf, 13.06.69. |
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19 |
Ein absoluter Exot war 23 004, die als Lok der ersten Bauserie im Zuge einer Unfall-Ausbesserung (AW Trier, L09, 14.09.69) ein neues Führerhaus mit Klima-Dach erhalten hatte. Weitere Infos dazu siehe Re: 23 004 in der Bundesbahnzeit. Aufnahme: 023 004-5 (Sbr), Lebach, 10.09.73. |
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20 |
Nur beim Bw Saarbrücken wurden die 23er auch im Wendezugdienst eingesetzt. Dafür waren einige Loks mit einer indirekten Befehls-Steuerung ausgestattet, erkennbar an dem Steuerkabel rechts und der 36-poligen Standard-Steuerkabel Steckdose links an der Pufferbohle. Außerdem mussten alle W-Loks mit einer Hauptluftbehälterleitung ausgerüstet sein. Sicher nachgewiesen sind 9 Loks mit einer derartigen Ausrüstung. Weitere Details siehe HiFo-Beitrag "Wendezug-23er". Aufnahme: 023 036-7 (Sbr), Saarbrücken Hbf, 27.05.69. |
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21 |
Neben den 9 Wendezug-23ern gab es 17 weitere Loks Baureihe 23, die mit einer Hauptluftbehälter-Leitung (HBL) ausgerüstet wurden. Dieses geschah als Vorrüstung für einen eventuell später vorzunehmenden Umbau auf Wendezug-steuerung, der allerdings in keinem Fall tatsächlich erfolgte. Mit dem großen Loktausch zwischen Crailsheim und Saarbrücken kamen Loks mit HBL auch zum Bw Crailsheim, wo die zusätzliche Leitung bei einigen Maschinen wieder entfernt wurde. Aufnahme: 023 033-4 (Crl), Bw Crailsheim, 03.04.71. |
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22 |
Da vielfach auch Strecken befahren wurden, bei denen ein Läutewerk erforderlich war, waren zahlreiche Maschinen mit einer Glocke rechts neben dem Kamin ausgestattet. Zum Teil wurde das Läutewerk nach einiger Zeit wieder ausgebaut. Aufnahme: 23 056 (Crl), Bw Heilbronn, 07.07.68. |
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23 |
Solange die 23er noch mit einem Heißdampfregler ausgerüstet waren, war die zugehörige Betätigungsstange auf der rechten Kesselseite gut zu erkennen. Mit der Umrüstung auf Nassdampfregler (s. Pkt. 16) entfiel auch diese Stange. Aufnahme: 023 044-1 (Sbr), Bw Saarbrücken Rbf, 26.05.69. |
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24 |
Bei der ersten Bauserie BR 23 waren die Windleitbleche noch in konventioneller Bauweise auf die Halter genietet. Später wurden die Bleche direkt angeschweißt. Durch Tausch kamen die genieteten Bleche vereinzelt auch auf Loks höherer Nummer und umgekehrt. Aufnahme: 023 002-9 (Sbr), Bw Saarbrücken Rbf, 26.05.69. |
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25 |
23 046 hat irgendwann einmal eine Rauchkammertür von einer Lok der BR 50/52 erhalten und präsentierte sich seitdem als einzige Lok ihrer Art mit einer mittig angeordneten Griffstange an der Frontseite und darunter liegendem Nummern-schild. Das blieb auch nach der Umstellung auf die neue Nummer so. Aufnahme: 23 046 (Kla), Bw Kaiserslautern, 26.05.69. |
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26 |
Wie man auf Bild 21 bei 023 033 recht gut erkennen kann, besaßen die 23er anfangs alle einen kleinen Auftritt am unteren rechten Rand der Rauchkammer. Offensichtlich wurde er im Betrieb aber nicht wirklich benötigt, so dass er bei Beschädigungen (oder anderen Gründen) ersatzlos entfernt wurde. Aufnahme: 23 071 (Crl), Bw Ulm, 02.07.68. |
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27 |
An der Hinterkante des Rauchkammerauftritts (also des quer vor der Rauchkammer angeordneten Umlaufblechs) war normalerweise ein kleiner senkrechter Rand angebracht, der verhindern sollte, dass auf dem Auftritt liegen gebliebene Lösche bei der Fahrt ins Triebwerk geweht wird. 023 009 vom Bw Kaiserslautern weist abweichend von der Regelausführung ein außergewöhnlich hohes Schutzblech auf. Aufnahme: 023 009-4 (Kla), Bw Kaiserslautern, 09.09.73. |
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28 |
Bis einschließlich 23 025 wurden die Loks ab Werk mit Rangierergriffen auf der Pufferbohle abgeliefert, die als einfache Stangen mit einem oben aufgesetzten kleinen Ring ausgebildet waren. Bei den späteren Lieferungen entfiel dieser Ring und wurde durch einen kleinen kugeligen Knauf ersetzt. Durch Bauteiltausch waren Griffstangen mit Ring später auch bei Loks mit höherer Nummer zu finden. Aufnahme: 023 008-6 u. 023 011-0 (beide Kla), Bw Kaiserslautern, 05.04.71. |
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29 |
Bis zur 23 025 wurden die Loks ab Werk mit einem Tender geliefert, bei dem der Kohlenkasten in konventioneller Bauart außen liegende Versteifungen aufwies. Diese Tenderbauart besitzt keine seitlich im Wasserkasten eingelassenen Trittstufen (Fachausdruck: "eingepoltert"). Die Zahl der Trittstufen am Kohlenkasten variierte zwischen null(!) und drei; hier die Regelausführung mit 2 Stufen. Aufnahme: 023 005-2 (Crl), Bw Heilbronn, 17.08.69. |
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30 |
Im Zuge von Tender-Tauschaktionen kamen die verschiedenen Tenderbauarten auch an Loks, mit denen sie üblicherweise nicht gekuppelt waren. So erhielt z.B. 23 038 noch vor 1969 einen alten Tender und war damit die einzige Lok der Bauserien ab 23 025, die in dieser Kombination unterwegs war. Darüber hinaus sieht man hier die Ausführung mit nur einer Trittstufe an Kohlenkasten. Aufnahme: 023 038-3 (Crl), Crailsheim, 04.08.69. |
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31 |
Beim (nachträglichen) Anbau der Trittstufen am Kohlenkasten kam es vereinzelt zu individuellen Lösungen. Bekannt sind 3 Tender mit drei Trittstufen. Aufnahme: 023 007-8 (Sbr), Lebach, 06.04.71. |
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32 |
Ab 23 026 (3. Bauserie) kam ein leicht modifizierter Tender neuer Bauart zur Auslieferung. Charakteristische Merkmale waren der glatte Kohlenkasten mit innen liegenden Versteifungen und an der Oberkante nach innen abgekantetem Rand sowie die zwei im Wasserkasten eingepolterten Trittstufen direkt hinter dem Führerhaus (nur auf der linken Seite!). Aufnahme: 023 093-8 (Emd), Bw Emden, 09.09.69. |
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33 |
Loks der ersten beiden Bauserien mit neuem Tender (nachträglich getauscht) gab es im Gegensatz zum umgekehrten Fall (s. Pkt 30) mehrere. Nummernmäßig bekannt sind die oben in der Übersicht aufgeführten Loks. Aufnahme: 023 001-1(Crl), Bw Crailsheim, 04.08.69. |
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34 |
Bei einigen Tendern der neueren Bauart ist an der Oberkante des Kohlenkastens eine längs laufende Griffstange angebracht. Laut Aussage eines Emder Lokführers soll es sich dabei um eine in Eigenregie des Bw Oldenburg vorgenommene Massnahme handeln (tatsächlich waren alle bekannten Loks einmal in Oldenburg beheimatet). Aufnahme: 023 078-9 (Emd), Bw Emden, 09.09.69. |
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35 |
Einmalig war dagegen die Ausführung des Kohlenkastens beim Tender der 023 051: Die eingepolterten Trittstufen weisen den Tender grundsätzlich als einen der neueren Bauart aus. Der Kohlenkasten hat jedoch, vmtl. im Zuge einer Reparatur, Seitenteile in alter Bauweise mit außen liegenden Steifen bekommen; nur die Rückwand entspricht noch der neueren Bauform mit abgekantetem oberen Rand. Aufnahme: 023 051-6 (Sbr), Lebach, 06.04.71. |
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36 |
Hinter dem Kohlenkasten waren häufig Behälter/Kisten zu finden, in denen das Dosiermittel für die Wasserenthärtung aufbewahrt wurde. Das waren durchweg individuelle Eigenbauten der BW-Werkstätten, die vor allem bei einigen ehemals Bestwiger Loks auffällig groß ausgefallen waren. Aufnahme: 023 016-9 (Crl), Bw Crailsheim, 04.04.71. |
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37 |
Die Primärfederung (1. Federstufe) der Tender-Drehgestelle bestand aus Blattfedern, die über den Achslagern angeordnet waren. Durch den seitlich tief herunter ragenden Wasserkasten sind diese auf Fotos aber nur andeutungsweise zu erkennen. Aufnahme: 023 070-6 (Crl), Bw Crailsheim, 03.08.69. |
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38 |
Ab 23 077 erfuhr der Drehgestellrahmen eine Verstärkung, die hauptsächlich aus einer kräftigen Längssteife bestand, die unterhalb des großen Ausschnitts für die Sekundärfederung außen auf der Rahmenwange angeordnet war. Aufnahme: 023 078-9 (Emd), Bw Emden, 09.09.69. |
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39 |
Weil es bei den ursprünglichen Tender-Drehgestellen mit der Zeit vermehrt zu Anrissen kam, wurde zahlreiche Tender mit altbrauchbaren Drehgestellen des 2'2'T26 ex BR 50 ausgerüstet. Erkennbar waren diese durch die typische Achsfederung der Einheitstender mit Schraubenfedern beidseits der Achslager und dem darüber liegenden Ausgleichsbügel. Aufnahme: 023 009-4 (Kla), Bw Kaiserslautern, 29.08.72. |
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40 |
Die Farbgebung der Baureihe 23 entsprach dem üblichen Farbschema der DB für alle ihre Dampflokomotiven. Wesentliche Unterschiede sind weder zwischen den einzelnen Lokomotiven noch über die gesamte Einsatzzeit feststellbar. Aufnahme: 023 023-5 (Crl), Bw Crailsheim, 08.09.73. |
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Farbgebung Baureihe 23, Tender und Ansicht von hinten. Aufnahme: 023 025-0 (Sbr), AW Trier,14.09.73. |
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Farbgebung Baureihe 23, Triebwerk. Aufnahme: 023 025-0 (Sbr), AW Trier,14.09.73. |
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Zu guter Letzt ein Bild der letzten Lok der Baureihe 23 und zugleich der letzten für die DB gebauten Dampflok: 23 105, hier bereits als Museumslok mustergültig und betriebsfähig hergerichtet. Bei dem verheerenden Brand des Schuppens im Bw Nürnberg Hbf am 17.10.2005 wurde die Lok schwer beschädigt. Inzwischen (2009) befindet sich die Lok aber bereits wieder in einem vorzeigbaren Zustand beim Süddeutschen Eisenbahnmuseum in Heilbronn. Aufnahme: 23 105 (NüH), Bw Nürnberg Hbf, 21.07.85. |
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Ein herzlicher Dank geht an die Hobby-Kollegen Stefan Carstens, Hartmut Riedemann und Rolf Schulze für ihre Unterstützung bei den Recherchen zu dieser Seite.
[1] | Jürgen U. Ebel Die Neubau-Dampflokomotiven der Deutschen Bundesbahn, Band 1 Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 1984 |
[2] | Jürgen U. Ebel, Thorsten Reichert Neubau-Dampfloks, DB Baureihen 10, 23, 65, 66 und 82 Eisenbahn-Journal, Sonderausgabe 4/2006 H. Merker Verlag, Fürstenfeldbruck, 2006 |
[3] | P. Heinrich Einheitslok 1950 - Die Baureihen 10, 23, 65, 66 und 82 Sonderausgabe der Arbeitsgruppe Lokreport Nürnberg, 1973 |