Im Beschaffungsprogramm der Deutschen Reichsbahn von 1926 waren drei Typen mit 15 t Achsfahrmasse ("Achslast") für den Einsatz auf Nebenbahnen vorgesehen:
- eine Schlepptenderlok mit der Achsfolge 1'C (Baureihe 24),
- eine 1'C1' Tenderlok für den Personenzugdienst (Baureihe 64) und
- eine 1'D1' Tenderlok für den Güterzugdienst (Baureihe 86).
Diese drei Typen wiesen untereinander und mit den anderen "kleinen" Einheits-Tenderloks BR 80, 81 und 87 eine Vielzahl von Gleichteilen auf; so waren z.B. die Kessel und viele Teile des Fahrwerks der Baureihen 24 und 64 gleich und damit tauschbar. Weitere technische Beschreibung siehe Literaturangaben.
Von der Baureihe 64 wurden zwischen 1928 und 1940 insgesamt 520 Maschinen beschafft, von denen nach dem Krieg 393 Loks bei der Deutsche Bundesbahn verblieben. Von der Umzeichnung auf die neuen EDV-gerechten Nummern zum 01.01.68 waren - zumindest auf dem Papier - noch 82 Loks betroffen. Aufgrund ihrer gedrungenen Bauweise wurden die Loks der Baureihe 64 oft auch als "Bubikopf" bezeichnet. Bei der DB - und nur diese wird hier betrachtet - konnten sich die kleinen Maschinen noch lange halten; die letzte, 064 415 vom Bw Weiden, wurde erst am 01.10.74 abgestellt und zum 05.12.74 ausgemustert.
Im Unterschied zu den meisten anderen Baureihen mit solchen Stückzahlen präsentierten sich die Lokomotiven der Baureihe 64 auf den ersten Blick recht einheitlich, vor allem in ihren letzten Einsatzjahren. Maschinen mit Sonderausführungen ab Werk, wie z.B. Ventilsteuerung, abweichende Kesselbauart oder Entfall des Knorr Oberflächen-Vorwärmers, waren bis zu Beginn des hier betrachteten Zeitraums (ab Mitte der 60er Jahre) bereits ausgemustert oder auf die Normalausführung umgebaut. Aber bei genauem Hinsehen konnte man doch einige kleinere und größere Bauartvarianten entdecken. An erster Stelle sind hier die unterschiedlichen Bremsausrüstungen zu nennen, die jedoch keinen erkennbaren Einfluss auf den Einsatz der Lokomotiven hatte.
Wie in der Bundesbahnzeit üblich, sind in der folgenden Übersicht zunächst einmal alle hier betrachteten Bauartmerkmale aufgelistet. Angegeben sind dort neben der zu diesem Merkmal gezeigten Lok auch alle weiteren Maschinen, auf die dieses Merkmal zutrifft.
Übersicht - Bauartmerkmale bei der Baureihe 64 | ||||||
Bild | Merkmal | Beispiel |
Bemerkung / nachgewiesen bei | |||
Führerhaus | ||||||
1 | FH mit einfacher Dachentlüftung | 64 206 | 64 | 001 - 234 | ||
2 | FH mit Lüftungsaufsatz | 64 289 | 64 | 235 - 520 | ||
3 | Umbau FH-Entlüftung | 064 235 | 64 | 235, keine weitere bekannt | ||
4 | Blendschutz an den rückseitigen Fenstern | 64 250 | 64 | 243 - 520 | ||
Beschilderung und Beschriftung | ||||||
5 | alte Nummer, spitze Ziffern | 64 109 | 64 | 024, 025, 104, 105, 106, 109, 141, 153, 233, 235, 250, 335, 414, 518, 519 |
||
6 | alte Nummer, fette Ziffern | 64 418 | 64 | 386, 389, 394, 418, 419, 445. 453 | ||
7 | alte und neue Nummer | 064 241 | 064 | 241 | ||
8 | neue Nummer, aufgemalt | 064 457 | ||||
Vorwärmer | ||||||
9 | Vorwärmer, rechts weit überstehend | 64 025 | 64 | 006, 019, 025, 039, 041, 049, 079, 104, 105, 194, 206, 271, 295, 305, 355, 415, 418, 446, 491 |
||
10 | Vorwärmer, links etwas überstehend | 64 019 | 64 | 019, 079, 104, 271, 457, 491 | ||
11 | Vorwärmerdeckel, links | 064 295 | 64 | 295 | ||
12 | Abdeckblech über Vorwärmer (rechts) | 064 393 | 64 | 006, 017, 113, 231, 241, 250, 393, 518, 519 | ||
Fahrwerk und Bremse | ||||||
13 | Treibradsätze einseitig, ohne Laufradsatzbremse | 064 097 | 64 | 001 - 383 | ||
14 | Treibradsätze Scherenbr., m. Laufradsatzbremse | 064 389 | 64 | 384 - 421 | ||
15 | Treibradsätze Scherenbr., o./m. Laufrads.bremse | 064 491 | 64 | 422 - 510 | ||
16 | Treibradsätze einseitig, m. Laufradsatzbremse | 64 518 | 64 | 511 - 520 | ||
17 | Scheibenradsatz vorn | 064 231 | 64 | 018, 025, 041, 086, 231, 295, 306, 422, 519 | ||
18 | Scheibenradsatz hinten | 064 136 | 64 | 017, 136, 143, 194, 250, 286, 389, 518 | ||
19 | Scheibenradsatz vorn und hinten | 064 247 | 64 | 141, 194, 247, 453 | ||
Rauchkammerauftritt | ||||||
20 | breiter Auftritt mit oben liegenden Lampen | 64 079 | 64 | 079 (Einzelstück) | ||
21 | breiter Auftritt mit unten liegenden Lampen | 064 017 | 64 | 017, 083 | ||
Wasserkästen | ||||||
22 | genieteter Wasserkasten | 64 031 | ||||
23 | ausgebesserter genieteter Wasserkasten | 64 104 | ||||
24 | geschweißter Wasserkasten | 064 519 | 64 | werkseits ab ca. 64 300 | ||
25 | Wasserkasten ohne Wartungsöffnung | 064 019 | 64 | 017, 018, 019, 024, 025, 031 | ||
sonstige Umbauten / Besonderheiten | ||||||
26 | Indusi | 064 438 | 64 | 018, 079, 094, 231, 250, 271, 419, 438, 457, 491, 496, 518 |
||
27 | Spurkranzschmierung | 064 094 | 64 | 094, 097, 109, 113, 231, 305, 306, 344, 355, 419, 424, 438, 448, 459, 471, 496, 497, 504, 518, 519 |
||
28 | Schneepflug | 064 194 | 64 | 031, 097, 194, 295, 389, 393, 415 | ||
Baureihe 64 in Farbe | ||||||
29 | linke Seite, Bestzustand | 064 247 | ||||
30 | linke Seite, Betriebszustand | 64 438 | ||||
31 | rechte Seite | 64 446 |
Die zu den einzelnen Bauartmerkmalen genannten Betriebsnummern sind durch Bilder und/oder vertrauenswürdige Quellen sicher belegt. Vor allem bei häufiger verbreiteten Merkmalen ist ein Vorkommen bei weiteren Loks durchaus möglich. Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Loks das betreffende Bauartmerkmal manchmal nur zeitweise aufwiesen - es ist also durchaus möglich, dass weitere Bilder die jeweilige Lok in einem anderen Zustand zeigen!
Im Gegensatz zu anderen Baureihen waren alle Loks BR 64 schon früh alle mit einem DB-Logo am Führerhaus und einem mittig auf der Kesseltür angeordneten Nummernschild versehen. Diese Art der Beschilderung ist deshalb für den hier betrachteten Zeitraum ab 1965 als Normalfall anzusehen..
01 |
Die Loks der ersten Baulose bis 64 234 waren mit einer einfachen Führerhaus-entlüftung in Form einer Blechhutze mit Öffnungen nach vorn und hinten versehen. Die gleiche Bauart war auch bei den Baureihen 80, 81, 86 und 87 zu finden. Aufnahme: 64 206 (Wei), Bw Kirchenlaibach, 31.07.68. |
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02 |
Ab 64 235 (1. Lok des O&K Bauloses von 1932) kam eine verbesserte Ausführung mit vier seitlich ausstellbaren Klappen zur Ausführung. Aufnahme: 64 289 (Tüb), Bw Tübingen, 30.03.69. |
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03 |
Nur bei einer einzigen Lok (bisher) ist ein Wechsel der Belüftungsbauart während der Betriebszeit bekannt, und zwar ausgerechnet bei 64 235, der ersten Lok mit großem Lüftungsaufsatz - Bild hierzu von 8/66 siehe BR64.de. In 7/66 wies sie bereits die alte Art der FH-Entlüftung mit einfachem Dachaufsatz auf. Aufnahme: 064 235-5 (Hbr), Bw Heilbronn, 15.08.69. |
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Ab Lok 64 243 erhielten auch die rückwärtigen Fenster ein Blendschutz. Dabei ist bemerkenswert, dass diese Bauartänderung nicht gleichzeitig mit dem "neuen" Führerhaus (verbesserte Belüftung, ab 64 235) erfolgte, sondern erst mit dem Henschel Baulos von 1933. Aufnahme: 64 250 (Aal), Aalen, 05.07.68. |
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Poncé Serge |
BR 64 250 préservée au CFV3V à Mariembourg en Belgique. |
Im betrachteten Zeitraum waren bei den Loks mit alter Nummer einfache Nietschilder die Regel; später dann, in der der Zeit der neuen Nummern, die üblichen Siebdruckschilder. Diese Ausführungen sind auf den meisten hier enthaltenen Bildern zu sehen. Es gab jedoch auch Ausnahmen:
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Etliche 64er behielten noch bis zu Ausmusterung bzw. Umzeichnung ihren alten Schilder mit spitzen Ziffern. Aufnahme: 64 109 (NüR), Bw Nürnberg Rbf, 02.04.69. |
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Schön anzusehen (nach meinem Geschmack) waren die Loks, die noch die ursprünglichen Schilder mit breiten Ziffern besaßen. Davon gab es kurz vor der Umzeichnung jedoch nur noch wenige. Aufnahme: 64 418 (NüR), Bw Nürnberg Rbf, 05.08.68. |
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07 |
In der Übergangsphase zwischen alter und neuer Nummer fuhren einige Maschinen kurzzeitig auch mit beiden Bezeichnungen herum. Aufnahme: 064 241-3 (NüR), Bw Nürnberg Rbf, 01.08.69. |
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Während einige Bws die Umzeichnung auf die neuen Nummern solange wie möglich herauszögerten, konnte es anderen gar nicht schnell genug gehen. Zu letzteren zählte das Bw Heilbronn, das seine Maschinen bereits weit vor vor Festlegung und Lieferung der neuen Siebdruckschilder provisorisch mit neuer Nummer versah - die Ziffern wurden einfach mit Schablone auf die Lok gemalt, was dem Erscheinungsbild höchst abträglich war. Aufnahme: 064 457-5 (Hbr), Bw Heilbronn, 07.07.68. |
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Bei den Loks der Baureihe 64 wurden unterschiedliche Vorwärmer verwendet. In der Literatur findet sich dazu leider nur wenig. Genannt werden Vorwärmer-Heizflächen von 8,4 m², 10,5 m² und 13,0 m², was auf drei Vorwärmertypen hindeutet, von denen schon der kleinste für die Kessel-Heizfläche der BR 64 ausreichend gewesen wäre.
Bei Durchsicht der vorliegenden Bilder ist eine unterschiedliche Größe der Vorwärmer eindeutig zu erkennen. In der Regel ragt der Vorwärmer auf der rechten Seite nur wenig aus der Rauchkammernische hervor, während er auf der linken Seite voll in dieser liegt.
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Bei einigen Maschinen ragt der Vorwärmer auf der rechten Seiten auffällig weit aus der Rauchkammernische heraus, was für einen der größeren Vorwärmertypen spricht. Auf eine Abstufung der Überstände (groß - mittel - wenig) wird hier verzichtet, da blickwinkelabhängig und damit nur schwer richtig einzuordnen. Aufnahme: 64 025 (NüR), Bw Nürnberg Rbf, 05.08.68. |
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Auf der linken Seite sind die Unterschiede nicht so groß, aber dennoch unübersehbar. Der Regelfall ist auf den meisten Bildern dieser Seite ersichtlich (Bild 2, 7 u.a.). Hier die Situation bei einem leicht aus der Rauchkammernische herausragendem Vorwärmer. |
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Dieser Vorwärmer weist auf dem linksseitigen Deckel eine Vielzahl von Bolzen bzw. Verschraubungen o.ä. auf, wie sie in dieser Form bei keiner anderen 64 im betrachteten Zeitraum zu finden war. Aufnahme: 064 295-9 (Wei), Eslarn, 23.08.72. |
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Das Abdeckblech, mit dem die Rauchkammernische über dem Vorwärmer verschlossen wurde, war anscheinend ein von den AWs nach eigenen Vorgaben hergestelltes Bauteil. Bei einigen Maschinen ragte es, vor allem auf der rechten Seite, über den Rand des Vorwärmers hinaus und erweckte so den Eindruck eines (technisch nicht erforderlichen) Schutzblechs. Aufnahme: 064 393-2 (Wei), Bw Kirchenlaibach, 31.07.69. |
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Bis zur Betriebsnummer 383 wurden die Loks mit einfachen, einseitig wirkenden Bremsen an den Treibradsätzen ausgestattet, die Laufradsätze blieben ungebremst. Aufnahme: 064 097-9 (Pla), Bw Plattling, 22.08.72. |
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Bernd |
Eine, vielleicht nur wenig bekannte Info zur Entwicklung zur Reihe 64: |
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Zur Erhöhung der Bremsleistung erhielten die Loks ab 64 384 bis 64 421 eine beidseitige Abbremsung an den Treibradsätzen mit Scherenbremsen zwischen den Treibrädern. Auch die Laufräder wurden jetzt mit Bremsen versehen. Im Laufe ihrer Einsatzzeit verloren allerdings einige Loks ihre Laufradsatzbremsen, vmtl. durch Tausch der Laufgestelle; im hier betrachteten Zeitraum z.B. 64 391 und 415. Aufnahme: 064 389-0 (Afb), Bw Aschaffenburg, 01.05.70. Lok fertig zur Überführung ins AW. |
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Nach [1] und [2] sollen ab 64 422 wieder einfache Treibradsatzbremsen zur Anwendung gekommen sein, jedoch mit Laufradsatzbremsen. Bis auf das letzte Jung Baulos (64 511 - 520) zeigen aber alle Bilder aus dem Nummernbereich ab 422 Scherenbremsen, zu etwa gleichen Anteilen mit und ohne Laufradsatzbremse. Da der Umbau von Einfachbremse auf Scherenbremse ziemlich aufwendig gewesen sein dürfte, erscheint eine Umrüstung in großem Stil zweifelhaft. Bei den Laufachsen dagegen ist ein Wechsel durch Tausch der kompletten Laufgestelle durchaus nachvollziehbar. Aufnahme: 064 491-4 (Hbr), Bw Lauda. 19.07.70. |
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Erst für das letzte Baulos der Firma Jung, das die Maschinen 64 511 - 520 umfasste, ist die Verwendung einer einfachen, einseitig wirkenden Treibradsatz-bremse nahezu für alle Loks bildlich belegt. Fabrikneu besaßen die Loks eine Laufradsatzbremse, die jedoch später bei einigen Loks wieder entfiel. Aufnahme: 64 518 (Tüb), Bw Tübingen, 29.03.69. |
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Heinz Priewisch |
Die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h ist nicht allein der Bremsausrüstung zu zuordnen, sondern und allein nur auf der Tatsache, das die Laufachsen jeweils vorn und hinten zusammen mit der nächsten Kuppelachse in einem gemeinsamen "Kraus-Helmholtz-Drehgestell laufen sollten. Erst die letzten 10 Lokomotiven (ab 64 511) erhielten vorn und hinten diese Lenk-/Drehgestelle für bessere Laufeigenschaften im oberen Geschwindigkeitsbereich. |
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Wahrscheinlich aus Tauschbeständen der BR 86 stammen die Leichtlaufradsätze mit Scheibenrädern, mit denen einige Loks der BR 64 ausgestattet waren (ab Werk nur Speichenräder). Durch Radsatztausch wechselte der Ausrüstungszustand allerdings häufig. Aufnahme: 064 231-4 (Hbr), Bw Heilbronn, 06.07.68. |
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18 |
Andere Loks besaßen Scheibenräder nur auf dem Nachlaufradsatz; der Vorläufer war in der üblichen Speichen-Bauart ausgeführt. Aufnahme: 064 136-5 (Hbr), Bw Heilbronn, 04.04.71. |
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20 |
Typisch für die Bundesbahnzeit war die Neugestaltung des Rauchkammerauftritts durch ein über die ganze Breite reichendes Trittblech, ähnlich wie bei den Neubauloks Reihe 23 bzw. den Neubaukesselloks 01, 03.10 und 41. In dieser Ausführung gab es allerdings nur bei drei Loks: Während bei 64 079 die Lampen auf diesem Trittblech montiert waren, ... Aufnahme: 64 079 (Aal), Bw Aalen, 02.07.68. |
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21 |
... waren sie bei 64 017 und 64 083 unterhalb des Trittblechs befestigt, wohl um die Gefahr einer Beschädigung zu vermindern. Aufnahme: 064 017-7 (Hbr), Bw Heilbronn, 06.07.68. |
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22 |
Die ersten Baulose der Baureihe 64 besaßen einen genieteten Wasserkasten. Zum Ende der Betriebszeit hin war diese Bauart, vor allem in vollständiger Nietausführung, jedoch nur noch selten anzutreffen. Aufnahme: 64 031 (Hof) hat zumindest einseitig noch einen vollständig genieteten Wasserkasten. Bw Hof, 03.04.69. Man beachte auch den Schneepflug, mit dem vieler Hofer 64 in der Winterzeit ausgestattet waren. |
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23 |
Bei kleineren Reparaturen und der Beseitigung von Rostschäden wurden die neuen Bleche eingeschweißt, so dass die meisten Wasserkästen mehr oder weniger große geschweißte Zonen aufwiesen, bis hin zu vollständig geschweißten Kästen (alte Geometrie, scharfkantig). Aufnahme: 64 104 (NüR), Bw Nürnberg Rbf, 02.04.69. |
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24 |
Ab Ende der 300er Betriebsnummern erhielten die Loks ab Werk vollständig geschweißte Wasserkästen, erkennbar an der abgerundeten senkrechten Ecke an der Vorderkante. Im Zuge von größeren Reparaturen und generell durch Tausch kamen derartige Wasserkästen später auch auf Loks mit niedrigeren Betriebsnummern zum Einsatz, z.B. 64 024, 217 und 305. Aufnahme: 064 519-2 (Hbr), Bw Lauda. 03.04.71. |
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25 |
Im Regelfall besaßen die Wasserkästen im vorderen Drittel am unteren Rand eine runde Durchführung ("ein Loch"), durch das eine dahinter liegende Schmierstelle der Steuerung besser erreichbar war. Aus bisher unbekannten Gründen fehlt dieser Durchbruch bei einigen Loks der ersten Bauserien, und zwar ab Werk, wie auf Werkfotos erkennbar. Offensichtlich wurde dieser auch dann nicht nachgerüstet, wenn der Wasserkasten großflächig durch eingeschweißte Bleche erneuert wurde. Aufnahme: 064 018-5 (Hbr), Bw Lauda, 19.07.70. |
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26 |
Obwohl die Einsätze der BR 64 zumindest abschnittsweise auch auf Hauptbahnen erfolgten, waren erstaunlich wenige Loks mit der induktiven Zugsicherung (Indusi) ausgerüstet. Die Loks, die sie erhielten, hatten als in beide Richtungen gleichermaßen einsetzbare Maschinen natürlich beidseitig einen Indusi-Magnet. Aufnahme: 064 438-5 (Hbr), Bw Heilbronn. 15.08.69. |
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Nur wenige Loks der BR 64 waren mit einer Spurkranzschmierung ausgerüstet, obwohl das für ein vielfach auf kurvenreichen Nebenstrecken eingesetztes Fahrzeug eine überaus sinnvolle Zusatzeinrichtung ist. Die Fettpresse war dabei gut zugänglich unterhalb des linken Wasserkastens angeordnet. Aufnahme: 064 094-6 (Tüb), Bw Tübingen, 14.08.69. |
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Keine Bauartvariante im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Zubehör waren die Schneepflüge, mit denen die Loks im Winter ausgerüstet wurden. Das geschah vor allem dort, wo die 64 in schneereichen Regionen eingesetzt wurden, z.B. in der Oberpfalz, wo potentiell alle 64er der Bahnbetriebswerke Hof und Weiden einmal einen Schneepflug getragen haben könnten. Aufnahme: 64 194 (Hof), Bw Hof, 05.04.69. |
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Die Farbgebung der Baureihe 64 entsprach dem üblichen Farbschema der DB für alle ihre Dampflokomotiven. Wesentliche Unterschiede sind weder zwischen den einzelnen Lokomotiven noch über den hier betrachteten Einsatzzeitraum feststellbar.
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Das Bw Aschaffenburg zeichnete sich durch einen in der Regel sehr guten Pflegezustand seiner Maschinen aus. Diese Lok hier war allerdings für eine kurz zuvor veranstaltete Sonderfahrt noch einmal besonders "aufgehübscht" worden. Gut erkennbar ist so die generelle Farbaufteilung schwarz : rot. Aufnahme: 064 247-0 (Afb) vor P3314, Miltenberg, 02.08.72. |
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In dem für die damalige Zeit typischen Betriebszustand war das Triebwerk in der Regel mehr oder weniger stark verölt und verdreckt, so dass die rote Farbe nur ansatzweise zum Vorschein kam. Auch waren am Kessel häufig weiß/braune Spuren der Speisewasser-Innenaufbereitung zu sehen. Aufnahme: 64 438 (Hbr), Bw Heilbronn, 06.07.68. |
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31 |
Museums- und Denkmal- Lokomotiven weisen natürlich per se einen hervorragenden Farbzustand auf, wie er im Planbetrieb nur höchst selten anzutreffen war. Aufnahme: 64 446, einst letzte 64 der BD Hamburg, aufgestellt als Museumslok vor dem AW Glückstadt, 28.06.76. |
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[1] | P. Melcher Die Baureihe 64 - Der legendäre Bubikopf EK-Verlag, Freiburg, 1987 |
[2] | H. Stockklausner 25 Jahre Deutsche Einheitslokomotive Miba-Verlag, Nürnberg |
[3] | C. Heidtke Die Internetseite über die Baureihe 64: BR64.de |
Erstveröffentlichung: 06.04.2010, Komplett-Überarbeitung: 09.07.2014, letzte Bearbeitung: 01.07.2018