Eigentlich sollte diese Fortsetzung meines Beitrags "Oberfranken-Dampf vor 40 Jahren" ja am vergangenen Donnerstag erscheinen. Aber nachdem wir da bereits in den Genuss einer neuen "Dampf vor 40 Jahren" Folge kamen, habe ich das Vorhaben erst mal zurückgestellt. Andererseits, die Bilder sind bereits gescannt und aufbereitet, warum sollte man sie dann nicht auch zeigen.
Die Bilder entstanden auf der Rückreise von einem einwöchigen Studienaufenthalt in München, der mir erfreulicherweise eine Einzelfahrkarte und damit einen unabhängigen Reiseverlauf bescherte. Und da sich die Sommerferien gleich anschlossen, erfolgte die nunmehr mehrtägige Rückreise nicht auf dem kürzesten Weg, sondern führte von München über Ulm - Aalen - Crailsheim - Mudau - Heilbronn - Steinheim/Murr - Mannheim - Darmstadt und Gießen zurück ins heimatliche Wuppertal.
In Ulm (nein, leider nicht und um Ulm herum) standen erst einmal die Salondampfer der Baureihe 03 auf dem Programm. Zwar waren diese eleganten Schnellzugmaschinen 1968 auch noch in Hamburg, Braunschweig und Mönchengladbach/Gremberg zu finden, dort aber nur mit einzelnen Saison- und Sonderleistungen beschäftigt. Das letzte richtige Einsatzgebiet mit mehrtägigem Umlaufplan war Ulm.
Die sicherste Bank, in der Kürze der mir zur Verfügung stehenden Zeit ein paar Maschinen zu erwischen, erschien mir ein Besuch im Bw Ulm. Meldung in der Lokleitung, Begleitung durch einen Lf aus der Bereitschaft - das ging damals auch ohne Voranmeldung noch alles völlig problemlos.
Bild 01 |
Kaum waren wir an der Drehscheibe, als 03 263 aus dem Schuppen kommt und zu ihrem nächsten Einsatz aufbricht. Wir schreiben den 02.07.1968. |
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Erst viel später, und nicht zuletzt durch entsprechende Diskussionen hier im HiFo, wurde mir klar, dass es sich bei dem Tender der 03 246 nicht um einen genieteten 2'2'T32 neue Bauart handelt, sondern um einen geschweißten Vorserien-Tender 2'2'T34 mit tief liegenden Wassereinläufen und Kohlenkasten in der alten Ausführung.
Noch am gleichen Tag, also dem 02.07.68, ging es weiter nach Aalen, wo ein mehrtägiger Aufenthalt eingeplant war. Auch hier wurde zunächst das Bw aufgesucht. Und das war äußerst lohnenswert, denn das Bw stand voll mit zahlreichen Loks der Baureihen 23, 50, 64 und 78, nicht zu vergessen die Ka 4013.
Bild 04 |
Als 78 298 ins Bw einrückte und im schönsten Nachmittagslicht neben dem Schuppen Wasser nahm, wurde auch noch einmal ein Dia gemacht. |
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Die nächsten beiden Tage waren leider von eher bescheidenem Wetter geprägt, so dass die Dia-Kamera erst am Abreisetag aus Aalen wieder hervorgeholt wurde. Den Anfang macht eine Diesellok - das ist zwar überschriftwidrig, aber wenigstens schwarz war sie auch.
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Nächstes Ziel am 05.07.68 war Crailsheim. Dort sehen wir an den bekannten Freiständen an der Drehscheibe 23 021 in Wartestellung auf ihren nächsten Einsatz. |
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Bild 13 |
Und gleich ein weiterer Dampfer mit neuer Nummer. Während der drei Tage in Aalen war mir 078 062-7 gar nicht vor die Flinte gekommen, erst jetzt hier in Crailsheim. |
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Mit ihrem äußeren Zustand war sie sicher ein aussichtsreicher Kandidat für den Sieg im Wettbewerb "Wer ist die Dreckigste im ganzen Land". Wenn man sich anschaut, was da aus dem Schornstein quillt, wird die Sache durchaus verständlich.
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Damit endet mein kleiner Bildbericht über meine Reise durchs Schwabenland im wilden 68er-Jahr.
Schönen Tag noch,
Ulrich B.
In Nachgang zu meinem Beitrag "Schwaben-Dampf vor 40 Jahren" möchte ich noch ein paar Bilder von Aalener 64ern nachschieben, dieses Mal allerdings in schwarz/weiß.
Wie aus den Kommentaren von Olaf Ott und Ronald Krug hervorgeht, war es für die Bubiköpfe in Aalen im Sommer 1968 wirklich "fünf vor Zwölf". Das war mir damals gar nicht so bewusst. Wenn auch die Aalener 78 die Mehrzahl der Nahverkehrs- und einige Eilzug-Leistungen fuhren, die 64ern waren eigentlich an allen Tagen mit dabei.
Bild 15 |
Zunächst noch einmal der morgendliche P1432, bespannt mit 64 250, bei der Ausfahrt aus Aalen. Der Lokführer kachelt richtig rein, um die kurze Fahrzeit zu halten. Aalen, 05.07.68. |
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P 1468 war am 03.07.68 übrigens mit 64 250 bespannt, diesen Frühzug habe ich an diesen beiden Tagen nicht aufgenommen.
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Was mich ein wenig verwundert, ist die Aussage, dass es im Sommer 68 keinen Plan mehr für die Aalener 64 gab. Habe ich da einfach nur großes Glück gehabt (78er Mangel? Siehe Rückkehr 78 307 aus dem AW), oder muss die Geschichte neu geschrieben werden.
Wie dem auch sei, ich habe mich gefreut, dass die Bilder gefallen haben, obwohl es doch "nur" Lokaufnahmen ohne Zug dahinter waren.
Schönen Abend noch,
Ulrich B.