Zusammenfassung der Beiträge zum Thema
Mit HS unterwegs – GySEV
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Mit HS unterwegs – GySEV 1968 Mit unserem kleinen Dampflok-Technik-Rätsel, das von den HiForisti erwartungsgemäß bravourös gelöst wurde, wollten wir ursprünglich das Thema GySEV schon einmal ein wenig "vorwärmen". Durch den Beitrag von 'Rolf_311', "Sommerhitze am Neusiedlersee (GySEV 1979)", in dem man dankenswerterweise auch die Links zu früheren GySEV-Beiträgen im HiFo findet, ist aus dem Vorwärmen schon geradezu ein Überhitzen geworden. Nachdem zuletzt vor allem die museale GySEV im Mittelpunkt stand, möchten wir den Blick jetzt wieder auf den ganz normalen Betriebs-Alltag dieser ganz besonderen, beiderseits des eisernen Vorhangs agierenden Privatbahn lenken. Wir denken, dass hieran noch ein gewisses Interesse im HiFo besteht, auch wenn die Reaktionen auf das Rätsel nicht unbedingt dafür sprechen.
GySEV - das steht für Györ - Sopron - Ebenfurti Vasút, oder auf Deutsch: Raab - Ödenburg - Ebenfurter Eisenbahn (übrigens ohne "h" im Gesellschaftsnamen, obwohl sich die Stadt Ebenfurth mit "h" schreibt!). Diese gar nicht mal so kleine Privatbahn im Grenzgebiet zwischen Österreich und Ungarn war bzw. ist in der Tat ein höchst interessantes Unternehmen und war zur Dampfzeit ein Geheimtipp unter den Eisenbahnfreunden. Einzigartig in der Zeit des kalten Krieges: Eine Bahn mit Firmensitz im sozialistischen Ungarn, die einen Großteil ihres Betriebs im westlichen Österreich abwickelte. Ich kann und will hier jetzt nicht vertieft auf die Geschichte dieser Bahn und ihrer Lokomotiven eingehen und verweise hier nur auf die einschlägige Literatur, wie z.B.: Hans Stenhart, "Die GySEV", Slezak Verlag, Wien, 1966.
Um sich bei den nachfolgenden Bildern besser orientieren zu können, ist es aber vielleicht angebracht, wenigstens eine Karte mit dem Streckennetz der GySEV und seine Einbindung in die ÖBB-Strecken vorzulegen (GySEV-Strecken fett gezeichnet).
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Eisenbahnstrecken rund um den Neusiedler See |
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Bild 01 |
Die erste Berührung von HS mit der GySEV gab es bei der Anreise zu einem Urlaubsaufenthalt in der Steiermark am 01.06.65. In Wulkaprodersdorf wurde zwar nur ein kurzer Zwischenhalt eingelegt, aber dabei traf er mit GySEV 403.507 eine Lok an, die er bei seinen späteren, Aufenthalten am Neusiedler See nicht mehr vor die Flinte kriegen sollte und die ich deshalb überschriftswidrig in diesen Beitrag mit aufnehme. 403.507 wurde 1930 von der Lokomotivfabrik Budapest gebaut und ist eine Maschine der BBÖ-Reihe 270 (DRG 56.34, ÖBB 156). Drei Jahre sollte es danach noch dauern, bis HS wieder an den Neusiedler See kam. Im Sommer 1968 wurde Familien-Urlaub in Podersdorf am östlichen Seeufer gemacht und natürlich wurde hin und wieder auch mal dem Hobby gefrönt. |
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Es beginnt am 29.05.68 in Mönchhof, wo HS dem regelmäßig mittags von Pamhagen nach Neusiedl verkehrenden Güterzug auflauerte. Eingesetzt war an diesem Tag die GySEV 124. Exakt hier und bei dieser Gelegenheit entstand übrigens auch die Triebwerksaufnahme der 124, die als Rätselbild vorgestellt wurde. |
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Nachdem die Formalitäten erledigt sind, zieht der Zug vor, um ein paar Wagen von der Laderampe abzuholen – klassisches Rangiergeschäft, wie es das bei der heutigen Bahn nicht mehr gibt. |
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Das Güteraufkommen scheint damals nicht unbeträchtlich gewesen zu sein, vergleicht man die Zuglänge vor und nach dem Umsetzen auf das vordere Gleis. Sollte unsere 124 anschließend alle Wagen mitgenommen haben, dürfte sie das ganz ordentlich gefordert haben. |
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Im Bahnhof Mönchhof wird aber nicht nur der Güterzug mit der GySEV 124 abgelichtet, sondern auch der kreuzende Personen- zug nach Pamhagen/ungarische Grenze. Und da wartet die GySEV mit einem optischen Leckerbissen erste Güte auf, den man sicher auch damals schon Diesel-Saurier bezeichnen konnte. Der zweiachsige, dieselmechanische Triebwagen ABmot 16 mit Beiwagen Bz 115 ist mit seinen großen Dachlüftern ein typischer Vertreter der ersten Generation von Dieseltriebwagen für Nebenstrecken; ähnliche Fahrzeuge gab es bei vielen Bahnen in Europa. Mönchhof, 29.08.68. |
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Dieselbe Triebwagengarnitur, also ABmot 16 + Bz 115 ist auch das Erste, was HS am nächsten Tag, dem 30.08.68, im Bahnhof Neusiedl vor die Kamera kommt. Doch im Hintergrund versteckt sich noch etwas anderes im Schatten der Bäume: |
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Richtig, eine ÖBB Tenderlok der Reihe 95, in diesem Fall 95.103 vom Heizhaus Bruck an der Leitha. Nachdem der Triebwagen ein wenig ins Bahnhofsvorfeld vorgefahren ist, ist nun auch eine Seitenansicht der 95 möglich. Da trifft es sich gut, dass just in diesem Moment GySEV 124 mit ihrem Güterzug aus Pamhagen eintrifft. |
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Nun kommt Bewegung in die Szene. Die 95 setzt auf das hintere Gleis um, während die GySEV Lok ihren kurzen Güterzug wegrangiert und mit dem Güterzug-Begleitwagen an die andere Bahnhofsseite wechselt. Dabei zückt HS just in dem Moment seine Kamera, als GySEV 124 ihre große ÖBB-Schwester 95.103 passiert. |
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Ausfahrt frei für 95.103. Mit kräftigen Auspuffschlägen aus dem Flachschornstein des Giesl-Ejektors setzt der kräftige Fünfkuppler den für ihre Verhältnisse nicht allzu schweren Güterzug mühelos in Bewegung. |
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Danach kehrt Nachmittagsruhe ein in den Bahnhof Neusiedl – eine gute Gelegenheit, noch einmal den alten Triebwagen ins Visier zu nehmen. Auch wenn eingefleischte Dampflok-Fans es vielleicht nicht nachvollziehen können: Für mich ist dieser Triebwagen das Highlight dieser Bilderstrecke. |
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Am 04.06.68 begibt sich HS zur nächsten Foto-Session in den Bahnhof Ebenfurth. Als erste Lok macht ihm ÖBB 152.288 ihre Aufwartung. Bei der Einfahrt passiert der kurze Güterzug eine sehenswerte Garde von Formsignalen, die abwechselnd deutscher und alt-österreichischer(?) Bauart sind. |
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Nachdem der Zug zum Stehen gekommen ist, wird auch noch eine Porträtaufnahme von 152.288 angefertigt. Über dem Vorläufer ist bei genauem Hinsehen zu erkennen, dass die Lok einen Barrenrahmen besitzt, was zu ihrer Einordnung in die ÖBB Reihe 152 führte. |
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Nach der österreichischen "Edel-52er" kommt nun die "russische Variante" ins Bild, GySEV 520.094, ehemalige DRG 52 7781. Sie stammt aus einem Kontingent von 100 Maschinen der DRG Baureihe 52, die nach dem Krieg in den sowjetisch besetzten Ländern von der UdSSR beschlagnahmt, auf russische Breitspur umgebaut und 1963 an das sozialistische Bruderland Ungarn verkauft wurden (sicherlich zu einem Freundschaftspreis ...). 94 davon wurden wieder zurück gespurt und von der MAV als 520.001 - 094 eingereiht. Noch im gleichen Jahr wurden die Loks 520.018, 020, 050, 079, 083 und 094 unter Beibehaltung der MAV Nummer an die GySEV weitergegeben. |
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Die folgende Ausfahrt aus dem Rbf Ebenfurth erfolgt reichlich unspektakulär, obwohl 520.094 einen ganz beträchtlichen Güterzug am Haken hat. Man achte hier auch auf die Signalisierung: Das auf Hp2 gezogene Signal dient als sog. Gruppen-Ausfahrsignal für alle hinteren Gleise; also auch für die, die nicht direkt an dem Signal vorbeiführen. |
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Und noch eine Spielart der Baureihe 52: ÖBB 52.6969 entspricht als Lok noch am ehesten der Ursprungsbauart. Dafür ist der Tender ist durch den Einbau einer Kabine in meinen Augen völlig verunstaltet, aber das ist natürlich Geschmackssache. Die Lok bespannt hier einen Unkraut-Spritzzug, der offensichtlich gerade in Aktion ist. |
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Zurück zur GySEV und den ungarisch/russischen 52ern. Mit einem langen Güterzug rollt 520 018 (ex DRG 52 7443) in den Bahnhof Ebenfurth ein. |
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Auch 520 018 spendiert HS noch eine Porträt-Aufnahme, bei der sehr schön die russischen Accessoires – kleine Rauchkammertür und großes Spitzenlicht – hervortreten. Das war das letzte Bild aus Ebenfurth vom 04.06.68. |
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Am gleichen Tag ging's noch weiter nach Wulkaprodersdorf, wo allerdings nur noch 520.050 (ex DRG 52 3815) auf den Film kam. |
Soweit zu den Bildern aus dem Jahr 1968, die, so glauben wir, einen recht guten Eindruck vom damaligen Betriebsgeschehen rund um den Neusiedler See geben.
Zwei Jahre später ging es wieder an den Neusiedler See und zur GySEV. Und auch dieses Mal konnte HS wieder viele interessante Aufnahmen machen – aber dazu mehr im nächsten Teil.
Schönen Tag noch,
Herbert S. und Ulrich B.
Mit HS unterwegs – GySEV 1970 Trotz der vergleichsweise verhaltenen Annahme unseres Beitrags über die GySEV im Jahr 1968 möchten wir das werte HiFo-Publikum noch mit einem weiteren Beitrag zum Thema GySEV "nerven" - die ganze Vorbereitungsarbeit soll doch schließlich nicht umsonst gewesen sein.
Nur zwei Jahre nach seinem ersten Urlaub im Burgenland zog es HS im Juni 1970 erneut dorthin. Wieder wurde Quartier auf der östlichen Seite des Neusiedler Sees im sog. Seewinkel bezogen, wo mit einem weitgehend Schilf-freien Zugang in das flache Wasser des Neusiedler Sees beste Voraussetzungen für einen entspannenden Urlaub mit kleinen Kindern gegeben waren.
Und auch dieses Mal nutzte HS die Gelegenheit, hin und wieder mal bei der GySEV und den umliegenden Strecken nach dem Rechten zu schauen - so wie der eine oder andere von uns das in vergleichbaren Situationen ja sicher auch gemacht hat.
Verglichen mit 1968 hatte sich die Betriebslage nicht wesentlich verändert, wohl aber die Sichtweise des Fotografen. Neben den Dampfern rückten jetzt auch die nicht minder sehenswerten Dieseltriebwagen in den Vordergrund.
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Und so geht es auch gleich los mit einem Triebwagen, den es nur als Einzelstück bei der GySEV gab: Aamot 23 wurde 1958 unter Beibehaltung seiner MAV-Nummer von der Staatsbahn übernommen und ist einer der berühmten Árpád-Triebwagen, die 1935 von der MAV für den Schnellverkehr Wien - Budapest beschafft wurden. Bei der GySEV erhielt der Triebwagen Seitenpuffer und war so in der Lage, auch zusätzliche Wagen mitzuführen, wie auf dieser Aufnahme, die am 03.06.70 im Bahnhof Frauenkirchen entstand. |
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Autoverfolgung eines Triebwagens war damals noch nicht angesagt. Aber Aamot 23 kam ja ohnehin nach einiger Zeit wieder zurück und konnte so am gleichen Tag noch einmal in Pamhagen abgelichtet werden. |
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Am nächsten Tag, dem 09.06.70, steht die nachmittägliche Güterzugleistung von Neusiedl nach Pamhagen/Grenze auf dem Programm. Bei der Einfahrt nach Wallern sehen wir die GySEV 124, die auch schon vor zwei Jahren Stammlok für diese Leistung war. Leider ist das Wetter noch genauso diesig wie am Vortag, so dass HS auf weitere Aufnahmen an diesem Tag verzichtet. |
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Endlich, am 09.06.70 hat sich das Wetter gebessert. Das wird bei einem Familienausflug genutzt, um in Wulkaprodersdorf einen aus Richtung Neusiedl kommenden Güterzug bei der Einfahrt abzupassen. Der Zug ist mit der ÖBB 52.3319 bespannt. In der Ansicht spitz von hinten wirkt die monströse Zugführer-Kabine des Wannentenders schon recht dominant. |
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Am folgenden Tag stand ein wenig mehr Zeit zur Verfügung, sich dem Geschehen in Wulkaprodesdorf intensiver zu widmen. Frühmorgens erwartet HS im Bahnhof ein kapitaler Güterzug, bespannt mit GySEV 520.083, ex DRG 52 5595. Ganz hinten kann man noch schwach erkennen, dass eine weitere 520 als Schiebelok am Zug ist. Auf dem Nebengleis steht ein ÖBB Triebwagen der Reihe 5145, dem sich HS angesichts der bevorstehenden Ausfahrt des Güterzugs leider nicht weiter zuwenden konnte. |
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Und da die Lok so schön im Licht steht, gibt's auch noch einmal ein Lokporträt, bei dem die russischen Zutaten zur deutschen Kriegslok BR 52 – kleine Rauchkammertür, Lösche-Fallrohr und großer Front-Scheinwerfer – deutlich hervortreten. |
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Gar nicht russisch sondern ur-deutsch ist dagegen die Doppelverbund-Lufpumpe Bauart Knorr, die einst zur Standard Ausrüstung der deutschen Einheitsloks gehörte, aber mittlerweile zumindest im Bereich der DB nur noch selten zu finden war. Das war dem Dampfloktechnik-Freak eine weitere Detail-Aufnahme wert. |
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Bevor der Güterzug auf die Reise geht, muss zuvor noch der Personenzug nach Ebenfurth vorbei gelassen werden. Auch GySEV ABbmot 2 ist ein sehr spezieller Triebwagen, mit der ungewöhnlichen Achsfolge (1B)' 2', also einem dreiachsigen Antriebsdrehgestell vorn und einem zweiachsigen Laufdrehgestell hinten (im Bild ist der Triebwagen von hinten zu sehen!). |
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Danach ist die Strecke frei für den Güterzug. HS erwartet ihn in der Ausfahrt von Wulkaprodersdorf an der Verzweigung der Strecken nach Ebenfurth (hinteres Gleis, GySEV) und Neusiedl (ÖBB). Über Letzteres war am Vortag die 52.3319 (Bild 22) gekommen. Mit dem schweren Zug muss GySEV 520.083 schon ihr Äußerstes geben, was aber angesichts der sommerlichen Temperaturen nur ein akustisches und weniger ein optisches Spektakel ist. |
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Der gut ausgelastete Zug und die nun folgende Steigung bis Müllendorf machen eine Schiebelok erforderlich, und zwar GySEV 520.020 (ex DRG 52 3897). Diese Steigung war übrigens auch der Grund dafür, dass die GySEV 520er grundsätzlich mit der Rauchkammer voraus in Richtung Ebenfurth standen. |
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Und noch ein Triebwagen-Oldie, allerdings ohne technische Auffälligkeiten: ABamot 5 ist ein ganz normaler diesel-mechanischer VT mit zweiachsigen Drehgestellen, davon eines angetrieben. Leider verdunkelt eine kleine Fotowolke beharrlich die Front des Triebwagens. Wir sind immer noch in Wulkaprodersdorf am 10.06.70. |
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Weitere zwei Tage später, am 12.06.70, wird noch einmal der Güterzug auf der Neusiedlersee-Strecke auf's Korn genommen. Südlich von Mönchhof ist es erneut die GySEV 124, die durch ungarische Puszta gen Norden schnauft. |
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Der übliche Rangieraufenthalt in Mönchhof ermöglicht es mühelos, den Zug wieder einzuholen und im dortigen Bahnhof noch einmal abzulichten. |
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Bild 32 |
Der letzte Tagesausflug dieses Sommerurlaubs führt uns nach Neufeld an der Leitha, wenige Kilometer südlich von Ebenfurth gelegen. In den Lokbehandlungsgleisen des dortigen Bahnhofs sehen wir am 16.06.70 GySEV 520.050 vor sich hin köcheln. Vorausgegangen war eine Führerstandsmitfahrt von Wulkaprodersdorf bis hierhin, zu der ihn das freundliche Lokpersonal eingeladen hatte. Das Problem war jetzt nur, wieder zum Ausgangspunkt zurück zu kommen. Aber auch das wurde gelöst, nachdem zuvor noch einmal die Lok im letzten Büchsenlicht beim Restaurieren abgelichtet worden war. Im tief stehenden Abendlicht ist jetzt auch gut das Lösche-Fallrohr unter der Rauchkammer zu erkennen – zusammen mit der kleinen Rauchkammertür ein typisches Merkmal russischer Lokomotiven. |
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Wesentlich älter als der Dampfer ist der ebenfalls in Neufeld abgestellte Triebwagen-Saurier ABmot 12 (Ganz, 1926), mit dem wir den heutigen Beitrag beenden wollen. |
Mit dieser kleinen Reise in den burgenländischen Sommer 1970 möchten wir das Thema GySEV vorerst abschließen, bevor sich ernsthafte Ermüdungserscheinungen einstellen.
Schönen Tag noch,
Herbert S. und Ulrich B.
Mit HS unterwegs – GySEV 1972 Die Reaktionen auf unseren letzten Beitrag – GySEV 1970 – haben uns bewogen, das Thema GySEV doch nicht vorzeitig zu beenden, sondern auch den ursprünglich geplanten dritten Teil zum zu bringen.
1972 verbrachte HS seinen Familienurlaub wieder am Neusiedlersee. Und wieder wurde natürlich auch die dortige Eisenbahnszene mit GySEV und ÖBB fotografisch unter die Lupe genommen. Lag es nun daran, dass HS die Fahrzeuge, die er in den Vorjahren schon mehr oder weniger gut erwischt hatte, erst gar nicht mehr aufgenommen hat, oder war der Betrieb sowohl bei der GySEV wie der ÖBB tatsächlich etwas eintöniger geworden - die Bild-Ausbeute von 1972 enthält deutlich weniger verschiedene Baureihen als in den Vorjahren.
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Es beginnt mit einer alten Bekannten, GySEV 124, die am 19.07.72 mit dem altbekannten Mittags-Güterzug nach Neusiedl den Bahnhof Frauenfeld im Seewinkel erreicht hat. Die fotografischen Probleme sind die gleichen wie früher: Der um die Mittagszeit nach Norden fahrende Zug hat immer die harte Sommer-Sonne im Rücken, was Kompromisse bei der Motivwahl erfordert. |
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Bild 35 |
Auch GySEV 520.083 kennen wir aus früheren Beiträgen. Die ehemalige DRG 52 5595 steht am 20.07.072 vor einem langen Güterzug in Wulkaprodersdorf. Die Tatsache, dass die Lok rückwärts vorm Zug gekuppelt ist, deutet unmissverständlich darauf hin, dass der Zug in Richtung Süden, also ungarische Grenze / Sopron unterwegs ist. |
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Bild 36 |
Mit Bamot 702 kommt HS endlich mal was Neues vor die Flinte, und zwar die neueste Triebwagenbauart der GySEV, die es allerdings insgesamt auch nur auf zwei Exemplare brachte. Das Schwesterfahrzeug Bamot 701 zeigte Helmut Philipp ja bereits in seiner Zuschrift zu unserem Teil 2. Die Aufnahme von HS entstand am 20.07.72 im Bf. Neusiedl. |
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Der 24.07.72 hält eine Überraschung bereit: Von Neusiedl her ist ein Extra-Güterzug auf der Seewinkel-Strecke eingelegt, der am frühen Vormittag südwärts nach Pamhagen verkehrt. Es gelingt noch, dem Zug bis Mönchhof entgegen zu fahren, wo er schon im Bahnhof auf die Weiterfahrt wartet. Da bleibt nicht die Zeit, um noch auf die andere Seite zu gelangen. In der Eile wird kaum zur Kenntnis genommen, dass jetzt erstmals eine andere Loks der kleinen Präries unterwegs ist, nämlich GySEV 121, nicht wie bisher immer die 124. |
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Nach dem Foto in Mönchhof schnell zurück ins Auto und mit Vollgas zurück an Strecke. Auf halber Strecke zwischen Mönchhof und Frauenkirchen entsteht so das nächste Bild der GySEV 121. Im Gegensatz zu der letztgebauten 124 ist die 121 eine Naßdampf-Verbundmaschine, die 1914 unter der Fabriknr. 3775 von der Lokomotivfabrik Budapest gebaut wurde und der Naßdampf-Version der MAV Baureihe 375 entspricht. Später wurde die Maschine allerdings auf einen einfachen Zwilling umgebaut. |
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Angekommen in Frauenkirchen, beginnt sogleich das übliche Rangiergeschäft. Für GySEV 121 heißt das, den Zug erstmal an die Seite auf das Ladegleis zu schaffen. |
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Dort ergibt sich die Gelegenheit für eine Standaufnahme, bei der die gedrungene Bauweise mit den für mein Empfinden etwas zu kleinen Treibradsätzen gut zur Geltung kommt. |
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Zeit für den planmäßigen Güterzug nach Norden - und da kommt er auch schon. Und schon wieder eine Neue: GySEV 123, die zusammen mit ihrer älteren Schwester GySEV 121 auf ein Bild kommt. |
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Auch dieser Zug hat in Frauenfeld ein paar Rangier-Manöver zu erledigen. Zuerst werden der Begleitwagen und zwei Güterwagen vom Zug abgezogen und an die Seite gestellt. |
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Die weiteren Rangierbewegungen lassen sich heute leider nicht mehr nachvollziehen. Auf jeden Fall steht der Zug, der eine beachtliche Länge aufweist, am Rand, als der Mittagspersonenzug nach Neusiedl in den Bahnhof Frauenkirchen einfährt. Gefahren wird der Zug mit dem Neubau-Triebwagen Bamot 702, der wie schon in Bild 36, mit einem vierachsigen Beiwagen gekuppelt ist. |
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Und da HS ja nun mal kein Triebwagen-Verächter ist, geht's schnell noch raus an die südliche Bahnhofsausfahrt, um den neuen Triebwagen dort noch einmal quasi auf der Strecke zu erlegen. |
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Vom nächsten Tag, dem 25.07.72, gibt es nur eine Aufnahme aus dem Bahnhof Neusiedl, wo die ÖBB Giesl-Lok 52.6967 auf den Film gebannt wird. 1968 war das noch eine 95 – siehe Teil 1. Die Lichtverhältnisse: schwierig, schwierig, schwierig ... |
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Da das Wetter in den folgenden Tagen einen kleinen Durchhänger hatte, sollte es bis zum 01.08.72 dauern, bis HS wieder auf den Auslöser drückte. Obwohl, so richtig toll ist das Wetter immer noch nicht, als GySEV 123 mit dem planmäßigen Mittags-Güterzug im Bahnhof Wallern aufgenommen wird. |
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Am nächsten Tag aber, also dem 02.08.72, brennt die Sonne wieder wie üblich auf die Puszta, als der Mittags-Gz gen Norden rollt. Heute im Dienst: GySEV 124. |
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Das ist mal wieder typisch - kaum kommt der Zug, verschwindet die Sonne hinter einer kleinen Wolke. Und dabei wurde die Einfahrt nach Mönchhof extra deswegen gewählt, weil hier das Licht (relativ) am besten stand. C'est la vie ;-( |
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Mit dieser Aufnahme aus dem Bahnhof Mönchhof verabschieden wir uns nun aber wirklich endgültig vom Thema GySEV. Wie auf dem Rätselbild, mit dem alles begann, ist es wieder die GySEV 124, die direkt neben der "eingesperrten" Draisine zum Halten gekommen ist - der Kreis ist geschlossen. |
Wir danken allen, die bis hierhin ausgehalten haben. Unser Ziel war es, den Betriebsalltag in dieser Region und natürlich speziell bei dieser hochinteressanten Privatbahn über einen Zeitabschnitt von immerhin vier Jahren zu dokumentieren. Zusammen mit den früheren Beiträgen anderer Einsteller fügt sich da, so meine ich, jetzt ein recht vollständiges Bild. Und das selbst für jemanden wie mich, der selbst nie am Neusiedler See und seinen Eisenbahnen war.
Schönen Tag noch,
Herbert S. und Ulrich B.