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Anfang der 90er Jahre führten mich zahlreiche Dienstreisen nach Hamburg: Zum ICE-Betriebswerk in Eidelstedt und/oder nach Kiel zu unserem Schwesterwerk MaK im Krupp-Konzern. Die Fahrt von Essen dorthin erfolgte fast immer mit dem Zug, da am schnellsten und bequemsten. Und wenn man dann in Altona den Bahnhof hinter sich gelassen hatte und "um die Ecke" in Richtung Norden kurvte, reizten mich zunehmend die zwischen der Pz-Strecke und der S-Bahn Station Hmb.-Diebsteich liegenden Zufahrtsgleise zum Betriebsbahnhof Hamburg-Langenfelde. Das schien ein brauchbares Motiv zu sein und abwechslungsreicher Betrieb herrschte dort offensichtlich auch, wie man bei der Vorbeifahrt regelmäßig feststellen konnte. Allein der Zugang dorthin erschien ein wenig problematisch, aber man müsste es halt mal ausprobieren.
Diese Gelegenheit bot sich im Mai 1991, als ein mehrtägiger Termin in Kiel auf dem Programm stand, der am Vormittag des 24.05.91 endete. Nachdem ich meine amerikanischen Gäste in Altona in den Anschlusszug zum Flughafen Frankfurt verfrachtet hatte, stand mir der restliche Tag zur freien Verfügung. Das Wetter war gut, also ab nach Diebsteich. Da das Licht für diese Fotostelle aber noch ein wenig drehen musste, ging es vorher kurz nach Eidelstedt, wofür ich einen von Altona aus ins ICE-Werk einrückenden 401 als superbequeme und schnelle Direktverbindung nutzten wollte.
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Bild 07 |
In den alten Bw-Teil mit Drehscheibe und Ringlokschuppen zog es mich nun auch. Dampfer, wie ich sie 1968 hier fotografieren konnte - siehe Galerie Ostertour 1968 nach Hamburg - Teil 2 - waren hier jetzt natürlich nicht mehr anzutreffen, aber die 114 498 war mir ebenfalls sehr willkommen. |
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Bild 08 |
Eine 218 war schon immer ein MUSS für mich, selbst in einem schon etwas angegammelten Ozeanblau/beige. |
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Bild 09 |
Während sich die 218 zügig entfernt, rollt eine ganz normale Bügelfalten-110 heran. Ganz normal? Jetzt ja, aber zeitweise war das eine der beiden Schnellfahr-E10 für 200 km/h - siehe Pkt. 29 bei den Bauartunterschieden Baureihe 110 auf meiner Seite. |
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Bild 10 |
Der Weg zur S-Bahn Station Elbgaustraße führte entlang der ausgedehnten Gleisanlagen des Rbf Eidelstedt, wo so ganz nebenbei das Bild der 364 562 entstand, meine erste 364 in orientrot. |
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Bild 13 |
Und gleich hinterher ein weiterer Zug mit (Fast-)Ganzreklame: 470 107 "Coce" und ein werbefreier 472 als S21 nach Aumühle. |
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Für den Weg zur anvisierten Fotostelle gegenüber der S-Bahn Station Hmb.-Diebsteich erschien es mir nach einem Blick in den Stadtplan (Google-maps & Co gab es ja damals noch nicht) am günstigsten, bis Langenfelde mit der S-Bahn zu fahren, und mich von dort durch die Kleingartenanlage Sandkuhle bis zu der Streckenverschlingung unterhalb der Holstenkampbrücke vorzukämpfen. Von dort aus würde es dann schon irgendwie weitergehen, ohne dabei S-Bahngleise (Stromschiene!) überqueren zu müssen.
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Bild 15 |
Auf den altfarbenen 470 433 gab es "pflichtschuldig" auch einen Nachschuss, obwohl mir eine derartige Ansicht eigentlich nie sonderlich gefiel. |
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Bild 18 |
Mit 472 016 folgte wenig später der nächste Ganzreklame-Zug mit der farbenfrohen Tabak-Werbung für "Javaanse Jongens". |
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Bild 19 |
Wieder ein Nachschuss, der mir aber wichtig erschien, da 470 445 ein rotes (altes) DB-Logo trägt, was ich bisher an keinem anderen umlackierten Zug gesehen hatte. |
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An dieser Stelle eine kurze Erläuterung zur Betriebsabwicklung in Altona für die "Nicht-Hamburg-Kundigen"; Die im Kopfbahnhof Altona endenden Züge werden, nachdem alle Fahrgäste ausgestiegen sind, i.d.R. von der Zuglok in den Bbf Langenfelde geschoben. Der letzte Wagen, jetzt die Zugspitze, ist dabei mit einem Rangierer besetzt, der die geschobene Fahrt von der Spitze aus beobachtet und dem Lokführer per Funk die notwendigen Fahranweisungen gibt. Ein einfaches, mobiles, an den Bremsschlauch des letzten Wagens angeschlossenes Handventil ermöglicht ihm, auch selber direkt die Bremse zu bedienen.
Das gleiche Prozedere in umgekehrter Richtung erfolgt bei den in Altona beginnenden Zügen, wie hier bei dem IC mit 103 240.
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Bild 26 |
Während der Güterzug noch langsam vorbeirollt, schiebt von hinten 103 169 einen Leerpark nach Langenfelde, bei dem es sich um den IC639 "Roland" gehandelt haben dürfte. |
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Bild 28 |
Daran musste man sich so langsam gewöhnen: Orientrot mit Lätzchen: 218 125, die hier den Leerzug aus E3747 nach Langefelde schiebt, trägt diese Farbgebung bereits seit gut einem Jahr. |
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So wie in den ersten zwanzig Minuten ging es die nächsten zwei Stunden weiter - Zugfahrt auf Zugfahrt im Minutentakt. Neben weiteren Baureihen waren auch etliche interessante Züge dabei - davon ggfs. später mehr.
Die Tatsache, dass ich mich fast drei Stunden lang völlig ungehindert auf nichtöffentlichem Gelände an den Gleisen aufhalten konnte, war damals so ungewöhnlich nicht. Während dieser Zeit haben mich zig Lokführer, Zugpersonale, Stellwerker u.a. gesehen und z.T. sogar freundlich zurück gegrüßt. Und keiner hielt es für nötig, die Bahnpolizei zu alarmieren, was ich durchaus in Betracht ziehen musste. Aber selbst wenn: die hätte mir im schlimmsten Fall 20 DM abgeknöpft und mich des Feldes verwiesen.
Heute dagegen stellt sich die Situation völlig anders dar: Spätestens der zweite Tf (oder irgendein Depp/Wichtigtuer auf dem S-Bahnsteig) würde sein Handy zücken und eine "Person im Gleis" melden. Das hätte zur Folge, dass sofort der komplette Zugverkehr eingestellt, die BuPo alarmiert und das Gelände gründlich abgesucht würde. An DER Stelle hätte das möglicherweise bundesweite Auswirkungen auf den Zugverkehr und würde für den Verursacher, falls er denn erwischt wird, extrem teuer.
Ich warne deshalb dringend vor Nachahmung und bitte darum, das damalige Vorgehen nicht mit heutigen Maßstäben zu beurteilen.
Manchmal waren die alten Zeiten tatsächlich auch gute Zeiten ...
Bis die Tage,
Ulrich B.
Im ersten Teil meines Beitrags über den DB-Alltag in Hamburg vor 25 Jahren hatte ich davon berichtet, dass mich die Bahnanlagen an der S-Bahn Station Hamburg-Diebsteich schon seit längerer Zeit gereizt hatten und ich dort unbedingt einmal fotografieren wollte. Die Gelegenheit dazu ergab sich am 24.05.91. Nach einem Kurzbesuch im Bw Eidelstedt war ich tatsächlich in Diebsteich auf der richtigen, sprich westlichen Seite, angelangt. Das war gar nicht so "verwegen", wie von einigen vermutet. Denn um zu dem schmalen Geländestreifen zwischen der Fernbahn Altona - Elmshorn und den tieferliegenden Betriebsgleisen zu gelangen, brauchte man auf dem von mir gewählten Weg von Norden her nicht ein einziges Gleis zu überschreiten! Die Überquerung der Gleise nach Langenfelde erfolge nämlich über die Brücke der Fernbahn, an der es einen genau dafür vorgesehenen, gesicherten Fußgängersteg als Dienstweg gab.
Von meinem Standpunkt am Hang der Fernbahn behielt ich stets auch das Hauptsignal direkt vor der Brücke im Auge, so dass ich bei nordwärts fahrenden Zügen rechtzeitig vorgewarnt war.
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Bild 31 |
Nur Freitags verkehrte der D2826 von Hamburg Hbf nach Westerland, der Altona im Sinne des Wortes links liegen ließ und gleich nach Norden abbog. Zuglok am 24.05.91 war 218 109. |
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Bild 32 |
Lz 120 127 Richtung Altona - ist das vielleicht die Lok für den kurz zuvor von 140 748 in den Bahnhof überstellten IC-Wagenpark (Bild 29. Teil1)? |
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Bild 33 |
Endlich eine 103 in den richtigen Farben: 103 192 mit Schieber nach Langenfelde, vmtl. aus EC78 "Helvetia". |
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Bild 36 |
Über die Verbindungsbahn direkt nach Eidelstedt (und weiter?) geführt wurde dieser mit 218 102 bespannte Güterzug. |
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Bild 38 |
Ab Frankfurt hatte 103 201 den IR1776 aus Konstanz am Haken, den sie nach vollendeter Fahrt nun rückwärts nach Langenfelde drückt. |
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Bild 39 |
Mit einem Ganzzug aus H-Wagen bollert ein weiterer, mit 218 104 bespannter Güterzug nach Süden; logischerweise an Altona vorbei direkt in Richtung Sternschanze / Hauptbahnhof. |
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Bild 40 |
Schade, dass dieser schöne Zug auf dem vorderen Gleis kam: 110 304 schiebenderweise mit TUI-Zug nach Langenfelde. |
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Bild 43 |
Mit zwei "Dreibeinen" ist der einzelne Autotransportwagen sicher ausreichend motorisiert. Vorn 360 136 ... |
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Bild 47 |
132 425 hatte den D336 nach Altona gebracht und brummt jetzt Lz Richtung Langenfelde/Eidelstedt. |
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Bild 49 |
Ein Bm und ein Bpmz ergeben keinen vollständigen Zug. Aber wenn es nur eine Einzelwagen-Überstellung ist, wie erklärt sich dann die Fahrt auf dem vorderen Gleis mit schiebender 110 321? |
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Bild 51 |
An diesem Tag waren erfreulich viele blaue Bügelfalten unterwegs. Dazu gehörte auch die 110 304, als Lz in Richtung Hbf unterwegs. |
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Bild 53 |
Mit so vielen Güterzügen hatte ich an dieser Stelle gar nicht gerechnet: Die Osnabrücker 140 698 mit einem "Gemischten" auf dem Weg nach Eidelstedt. |
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Bild 54 |
Nach 110 299 (im Bw Eidelstedt, Bild 9/Teil 1) gab sich auch die zweite ex-Schnellfahr-E10 die Ehre: 110 300 mit dem Lr für E3233, bereit zum Einrücken nach Altona. |
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Bild 55 |
Weniger häufig als erwartet ließen sich die damals beim Bw Nürnberg Rbf beheimateten 120 sehen, so dass die 120 104 mit ihrem Lr aus IC784 "Wetterstein" eine willkommene Abwechslung war. |
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Mehr als 30 Bilder von derselben Fotostelle waren jetzt hoffentlich nicht zu viel des Guten. Und dabei habe ich noch nicht einmal alle Bilder gezeigt, die in den gut zweieinhalb Stunden in Diebsteich entstanden. Aber mir ging es in diesem Beitrag auch darum, die Menge und Vielfalt des hier erlebbaren Bahnbetriebs zu zeigen. Vom Güterzug über TUI und DR bis zum ICE war alles vertreten. Und dabei sind mir (inclusive des Bw-Kurzbesuchs in Eidelstedt) immerhin 15 verschiedene Baureihen vor die Flinte gekommen, ganz zu schweigen von den verschiedenen Farbgebungen und Ganzreklamen. Alles in allem ein wirklich sehr ergiebiger "after-work-fuzz", wie es heute in den aktuellen Foren heißt.
Abschließend ist eigentlich nur noch zu bemerken, dass genau hier, an "meiner" Fotostelle in Diebsteich, der neue Durchgangsbahnhof Hamburg-Altona entstehen soll. Ob ich den noch erlebe, weiß ich nicht, aber vorher wieder hierkommen: bestimmt nicht.
Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.
PS: Korrekturen und Ergänzungen zu den allesamt erst nachträglich ermittelten Zugnummern sind jederzeit willkommen.