Die Akku-Triebwagen der Baureihe ETA150 haben mir schon von jeher gefallen. Dazu trug sicher die harmonische, zeitlos elegante Formgebung bei, ebenso wie der für ein Nahverkehrsfahrzeug recht hohe Fahrkomfort. Aber das war ja kein Wunder, handelte es sich doch um "richtige Fahrzeuge" mit Drehgestellen ;-)
Einziger Nachteil: Die ETAs fuhren seit jeher auch im heimischen Wuppertal, also direkt vor der Haustür. Und damit standen diese Fahrzeuge per se weit unten auf meiner persönlichen Prioritätenliste. Denen brauchte man nicht hinterher zu jagen, kamen doch genügend Aufnahmen als Beifang von Fototouren zu anderen Zielen auch so ins Archiv, und das deutschlandweit.
Spätestens seitdem ich im Besitz meines ersten Stationierungsverzeichnisses war (Röhr 64), wusste ich, dass es beim ETA 150 drei Unterbaureihen gab: Die "Nuller", "Einser" und "Fünfer", die sich äußerlich aber nur marginal unterschieden. Einzig die beiden Prototypen fielen mit der etwas überstehenden Dachkante an den Frontseiten etwas aus dem üblichen Rahmen.
Als in den 1980er Jahren die Ausmusterungen bei den ETAs der Baureihe 515 einsetzten, bildete sich so langsam der Gedanke, dass man eigentlich mal zu den ETAs nach Worms fahren müsste. Rheinhessen und die Nordpfalz waren bis dahin generell ein weißer Fleck auf meiner Eisenbahn-Landkarte. Und vor allem wollte ich dort den letzten aktiven Prototypen, 515 002, vor die Flinte bekommen. Aber es sollte noch bis zum 29.09.86 dauern, bis dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt wurde. Eine detaillierte Planung gab es nicht; Kursbuch und Generalkarte mussten reichen.
Von dieser Fototour habe ich jetzt mal eine "Best-of" Auswahl zusammengestellt. Wobei das "Best" bitte nur relativ zu sehen ist, da ich damals den vermaledeiten Agfachrome 50S Professional in der Kamera hatte, der seit geraumer Zeit dabei ist, in die blaue Phase überzugehen. Das Scannen dieser Bilder war somit auch gleichzeitig eine Rettungsaktion in letzter Minute, bevor die Dias völlig hinüber sind.
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Für den nächsten Zug in die "richtige" Richtung, also nach Worms, hätte ich eine Stunde warten müssen. Die Zeit wollte ich besser nutzen und fuhr deshalb weiter nach Grünstadt, früher einmal ein bedeutender Nebenbahnknoten in der Pfalz.
Bild 02 |
Aber auch hier war "tote Hose" und neben einem verunglückten 815 Nachschuss kam nur 260 783 auf den Film, die mit ein paar Flachwagen durch den Bahnhof Grünstadt kurbelte. |
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Nach diesem eher mäßigen Auftakt ging es erst einmal ins Bw Worms. Mal gucken, was da so herum stand, und vor allem nach dem 515 002 fragen.
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Na bitte! Hinter dem Schuppen stand mit 515 033 ein roter "Nuller". Das war ja schon einmal gar nicht so schlecht. |
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Und gleich daneben zwei rote Steuerwagen. Vorn der 815 615, dessen Dach mal dringend einen Neuanstrich benötigt hätte. |
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Der dreiachsige Umformerwagen 69167 Mainz stand dagegen frei und wurde natürlich auch einzeln auf den Film gebannt. |
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Ein "Nuller" vor der mächtigen Seitenwand des großen Rechteckschuppens im Bw Worm war mir trotz des Frontschattens ein weiteres Foto von 515 005 wert. |
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Zurück ins Bw Worms, wo jetzt sehr schön im Licht 515 016 mit geöffneten Klappen vor dem Schuppen stand. |
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Ganz außen vor dem Schuppen in ähnlicher Aufmachung 515 121. Leider schon im Schuppen stand der rote 515 025 und der blau/beige 515 008. |
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Inzwischen hatte ich auch in Erfahrung gebracht, welche Züge an diesem 29.09. mit dem von mir so heiß begehrten Prototyp 515 002 gefahren werden sollten. Da war zunächst der 6639 von Frankenthal nach Neustadt (Weinstr.).
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Bild 14 |
Und weil's so schön war: Ein weiteres Bild von 515 002 mit 815 614 in Weisenheim am Sand am 29.09.86. |
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Einer neuerlicher Kurzbesuch im Bw Worms brachte als weiteren roten Nuller den 515 024 ins Archiv. |
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Bild 18 |
Links daneben standen 815 615, den ich ja bereits morgens freistehend aufnehmen konnte (Bild 4), sowie 815 696 und 515 135 vor dem roten 515 567. |
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Bild 19 |
Zwar nur ein blau/beiges Pärchen, aber schön im Licht vor dem Schuppen stehend: 515 526 und ein leider nicht registrierter 515.1. |
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Bild 24 |
Jetzt dauerte es nicht mehr lange, bis auch 515 125 mit 815 682 als Zug 6860 angerauscht kam. |
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Hoch zufrieden mit dem Tagesergebnis wurde die Heimfahrt nach Essen angetreten.
Prototyp erwischt, 9x 515.0, 8x 515.1, 4x 515.5 und 4x 815, etliche davon noch in der alten Farbgebung was will man mehr.
Und natürlich nahm ich mir vor, hier später noch einmal auf ETA Jagd zu gehen. Aber wie so oft blieb es bei diesem frommen Vorsatz.
Damit verabschiede ich mich für dieses Jahr und wünsche allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, das durch die Corona-Lage sicher für alle ein ganz besonderes sein wird. Aber nächstes Jahr wird alles besser, wenn auch sicher erst im im späten Frühjahr.
Bis dahin: Bleibt gesund und haltet durch,
Ulrich B.