Heute feiert ein lieber Freund von mir seinen 88sten Geburtstag. Gratulieren werde ich noch persönlich. Aber da ich weiß, dass er auch aufmerksam das HiFo verfolgt, habe ich mir gedacht, man könnte doch mal einen Beitrag rund um die Zahl 88 machen. Nur ist die (Dampflok-) Baureihe 88 in meinem Archiv leider nicht vertreten. Aber 88 ist ja auch 44 + 44, also 44er Doppeltraktion, oder sprachlich ganz aktuell der 44er Doppelwumms.
Zur Dampflokzeit waren zwei Loks vorm Zug immer etwas Besonderes. Als Fotograf war man hoch erfreut, wenn einem so etwas vor die Kamera kam; am häufigsten noch 2x Baureihe 44.
Los gehts "oben links" auf der Landkarte mit der Emslandstrecke, wo Doppelbespannungen relativ oft zu sehen waren.
Bild 01 |
Bei Petkum kämpfen sich am 10.09.69 die beiden Emder Jumbos 044 669 (ex 44 669) und 044 162 (ex 44 162) mit einem Fad-Ganzzug durch die ostfriesische Pampas. |
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Bild 02 |
Auch 044 528 (ex 44 1528) und 044 678 (ex 44 1678) hatten eine "braune Wand" am Haken, als sie mir am 03.06.71 kurz vor Rheine am Block Bentlage vor die Kamera fuhren. |
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Bild 04 |
Trotz einiger Mängel zeige ich auch die nachfolgende Streckenaufnahme, die einige Zeit später bei Greven entstand. |
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Bis hierhin waren alle zu sehenden 44er Loks des Bw Emden, aber jetzt geht's ins Ottbergener Revier.
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Im Weserbergland war der werktäglich verkehrende Dg53842 in der Schlussphase des Dampfbetriebs der wohl meistfotografierte Zug im Umlaufplan der Ottbergener 44. Von Herzberg bis Ottbergen schaffte es eine Lok alleine, auch aus dem Leinetal heraus zum Scheitelpunkt im Ertinghäuser Tunnel. Aber in Ottbergen kamen oft noch etliche Wagen hinzu, womit die Grenzlast für eine Lok überschritten war, weshalb ab hier planmäßig mit Vorspann gefahren wurde.
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Bild 07 |
Gleich hinter Ottbergen gehts in die nächste Steigung und bei Hembsen müssen sich unsere beiden Hauptdarsteller schon mächtig ins Zeug legen. |
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Bild 09 |
Auch am nächsten Tag, dem 06.05.76, stand der Dg53842 auf meinem Programm. Die Zuglok 044 180 (ex 44 1180) erhielt ab Ottbergen Vorspann durch den Schürzen-Jumbo 044 067 (ex 44 1067). |
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Bild 12 |
Auch an der Mosel waren regelmäßig 44er in Doppeltraktion unterwegs. So etwa am 01.04.71 südlich von Hatzenport das Gespann aus 044 568 (ex 44 568) und 044 121 (ex 44 1122). |
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Wer bis hierhin durchgehalten hat, der fragt sich vielleicht, wo denn der berühmte "lange Heinrich" bleibt. Aber die schweren 4000t Züge mit Weißpunkt-Wagen wurden ja erst nach 1969 eingeführt, als die Loks schon neue Nummern hatten. Und 043 + 043 ist eben (0)86 und nicht 88. Trotzdem zur Abrundung noch ein Foto hierzu:
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Und noch eine Klarstellung, bevor jetzt die Oberlehrer und Besserwisser aus ihrer Ecke kommen: Natürlich ist mir bestens bekannt, dass es eine Doppeltraktion im heutigen Gebrauch des Wortes bei Dampfloks nicht gab. Das war Vorspann, da die zweite Lok ja nicht von der führenden Lok aus gesteuert und überwacht werden konnte. Die heutige Verwendung des Begriffs Doppeltraktion ist eine technokratische Definition, die aus operativen Gründen notwendig ist. Zur Dampflokzeit sah man das alles viel gelassener und orientierte sich sprachlich mehr an der semantischen Herkunft des Wortes. Denn Traktion kommt aus dem Lateinischen (trahere = ziehen); und wenn zwei Loks ziehen, dann ist das eben eine Doppeltraktion.
Aber lassen wir die Wortspalterei und nennen es einfach den 44er-Doppel-Wumms. Denn das beschreibt die 44er power absolut zutreffend. Und das an einem Tag, an dem es eigentlich um die Zahl 88 geht.
In diesem Sinne einen schönen Tag noch,
Ulrich B.