Im Bw empfing mich 053 013, eine der wenigen Lehrter 053.
Für eine 50er mit Frontschatten wurde aber "natürlich" kein Dia geopfert.

Weiter ging's mit 044 525 (ex 44 1525), die, warum auch immer, gleichfalls nur in schwarz/weiß abgelichtet wurde.

Aber die auf dem letzten Bild schon im Hintergrund sichtbare 140 540 (See) war mir mit ihrem vom Wintereinsatz gezeichneten Fahrwerk denn doch eine Farbaufnahme wert.

Trotz des winterlich harten Frontschattens galt das auch für 044 204.

Nachdem 044 204 in den Rangierbahnhof entschwunden war, machte sich auch 044 525 auf den Weg dorthin. Vor der Ausfahrt aus dem Bw gedreht, steht sie jetzt hinter dem bekannten BÜ an der Westausfahrt des Bws, wo der Aufstieg zum Wasserturm einen etwas erhöhten Standpunkt bot.
Jetzt hieß es auch für mich, eine Fotostelle für die zu erwartenden Zugfahrten zu finden. Und was lag da näher, als sich unter Nutzung diverser Dienstwege direkt in den Rbf zu begeben. Dank DB-Dienstausweis, den ich im Rahmen meiner studentischen Lokführerausbildung erhalten hatte, stand solchen Aktionen ja nichts mehr im Weg.

Kaum hatte ich mich beim Stellwerk angemeldet, kam auch schon ein erster Güterzug angedampft: 050 615 mit einem Fad Leerpark am Haken. Im Hintergrund der Wasserturm des Bw Lehrte, von dessen Fuß aus das vorangegangene Foto entstand.

Nur Freitags verkehrte der Leerreisezug 34004 von Braunschweig nach Hannover, der bis Lehrte planmäßig mit einer 044 des Bw Ottbergen bespannt war. Am 30.11.73 war 044 560 dafür eingeteilt.

Auf das mit viel Mühe aus einem vermurksten s/w-Negativ wiederhergestellte Bild gehe ich am Schluss meines Beitrags noch einmal ein.

Der Blick in die Gegenrichtung, in die Ausfahrgruppe des Rbf Lehrte, zeigt dort vier abfahrbereite Güterzüge in Richtung Osten:
- ganz links 044 204 mit dem Gdg 69652,
- daneben 044 525 mit Gdg 69973,
- dann eine 212 vor Schiebewandwagen, was verdächtig nach einem Komponentenzug nach Fallersleben/VW aussieht,
- und schließlich 052 858 mit Staubwagen nach Peine.

Das Jumbopärchen 044 204 und 044 525 musste nun auch noch etwas näher in Augenschein genommen werden, auch wenn dazu die Streckengleise der Pz-Strecke überquert werden mussten.

Es dauerte nicht lange, bis sich 044 204 als erste mit dem Gdg 69652 auf den Weg nach Helmstedt machte.
Bei DER Dampfsäule war jetzt erst einmal ein Hochkant-Bild fällig.

Aber natürlich folgte auch noch ein "Normalschuss" im üblichen Querformat.Viel mehr von Lok und Zug sieht man so auch nicht, aber immerhin jetzt doch die Signalstellung Hp2.

Kaum hatte 044 204 mit ihrem Kohlezug das Gleis geräumt, ging das Signal erneut in Fahrtstellung – dieses Mal Hp1. Das sprach für einen Zug in Richtung Celle. Es war sogar ein Reisezug, nämlich der E 1916 mit dem bemerkenswerten Laufweg Nordstemmen - Hannover mit Kopfmachen und Lokwechsel - Hamburg. Mit der Eidelstedter 103 221 an der Spitze fegt der Zug dynamisch durch die leichte Kurve.
Auf heute selbstverständliche Feinheiten wie das Freistellen von Lok und Stromabnehmer von dahinter liegenden Masten und Signalen wurde damals leider noch nicht geachtet.

Nach einiger Zeit folgte nun auch der zweite Kohlezug, Gdg 69973, vor dem sich 044 525 wieder mit viel Dampf in Szene setzte.

Inzwischen hatte auch die bisher noch ohne Lok in der Ausfahrgruppe stehende "braune Wand" ein Zugpferd erhalten.
Und zwar, wie schön, mit 051 420 den Lehrter Exot mit Mischvorwärmer und inzwischen letztem Exemplar seiner Art.

Bei der Standardansicht von schräg vorn macht sich nicht nur die heftige Frontverschattung bemerkbar, sondern auch ein leichter Dampfschleier, der im falschen Moment vor die Rauchkammer zog. Leider sah man so etwas im analogen Zeitalter immer erst hinterher.

Die Ausfahrt des Zuges wurde aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen nur in schwarz/weiß aufgenommen. Dazu hatte ich mich wieder zurück in den Pbf Lehrte begeben, wo der Kohlezug auch bald mit prächtiger Dampffahne durch den Bahnhof kachelte.

Zum Schluss des Beitrags noch eine kurze Bemerkung zu den hier gezeigten schwarz/weiß-Bildern: Meine s/w-Filme mit der lfd. Nr. 437 und 438 gehören zu den ersten, die ich selbst entwickelte. Und leider musste ich dabei einiges an Lehrgeld bezahlen. Gerade diese beiden Filme weisen heftige Entwicklungsfehler auf, wie der Rohscan des Bildes zeigt:

Aber dank der heutigen Möglichkeiten bei der elektronischen Bildbearbeitung lässt sich ja zum Glück noch vieles reparieren. Und bei einer Winter-Zugaufnahme von der MiVo-50er war der nötige Anreiz vorhanden, mehr als eine Stunde Arbeit in die Restaurierung zu investieren. Bei den anderen s/w-Bildern war es nicht ganz so schlimm, aber grundsätzlich ähnlich.

Nun denn, bei den nächsten gut 400 s/w-Filmen hat es mit der Eigenentwicklung i.d.R. anstandslos geklappt. Und über Pleiten, Pech und Pannen können bestimmt auch andere von uns berichten. Heute kann ich mich jedenfalls nicht nur über gelungene Winter-Farbaufnahmen freuen, sondern auch über etliche gerettete s/w-Aufnahmen.

Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.