Für das sich rasch nach Norden und Westen ausdehnende elektrifizierte Streckennetz der DB wurden in den 60er und 70er Jahren knapp 2000 Einheits-Elloks der Baureihen E10 (110, 112), E40 (139, 140), E41 (141) und E50 (150) beschafft, unmittelbar gefolgt von den Weiterentwicklungen 103, 111, 151 und 181.2, zusammen noch einmal mehr als 500 Loks. Diese wurden vornehmlich auf den neu elektrifizierten Strecken eingesetzt und in den neu eingerichteten Ellok-Bws beheimatet. Die Altbau-Elloks, d.h. die vor dem Krieg entwickelten Baureihen, verblieben dagegen zunächst in ihren angestammten süddeutschen Einsatzgebieten, wo sowohl das Fahr- als auch das Werkstattpersonal aus langjähriger Erfahrung bestens mit ihnen vertraut war.
Die süddeutschen Direktionen fühlten sich dadurch benachteiligt, weil sie im innerbetrieblichen Vergleich bezüglich Laufleistung und Unterhaltungskosten hinter die anderen BDs zurück fielen, die nur Neubau-Elloks im Bestand hatten. Als Ende der sechziger Jahre durch den starken Abbau der Dampftraktion vor allem im Westen ein großer Überhang an Werkstattpersonal auftrat, war die Gelegenheit günstig, einige besonders wartungsintensive Maschinen bzw. Splittergattungen abzuschieben:
- E04 nach Osnabrück,
- E19 nach Hagen,
- E32 nach Frankfurt/M
- E52 nach Frankfurt/M und Kaiserslautern und
- E91 nach Oberhausen.
Betrieblich sinnvoll war das in keinem Fall; aus technischer Sicht nachvollziehbar allenfalls bei der Baureihe E04, die ja ursprünglich als Flachland-Maschine konzipiert war. Wahrscheinlich beabsichtigte die DB aber ohnehin nur, die Loks in Nischendiensten abzufahren. Besonders deutlich wird das an der Zuteilung der Hochleistungs-Schnellzugloks E19 an das Bw Hagen-Eckesey, das zu diesem Zeitpunkt planmäßig fast keine Schnellzugleistungen mehr zu fahren hatte.
Da diese Galerie thematisch auf das Ruhrgebiet begrenzt ist, sind die Baureihen E32 und E52 in dieser Galerie nicht berücksichtigt. Dafür wurden einige Bilder der E94 vom Bw Aschaffenburg hinzugefügt, die im gleichen Zeitraum planmäßig das Ruhrgebiet ansteuerten.
Vor ihrem Einsatz im Revier waren alle Loks der Baureihe E04 (104) in München beheimatet. Viele Gleichteile mit der E17 und E18, sowie eine ähnliche Bedienung, hätten eigentlich dafür gesprochen, die Loks in Süddeutschland zu belassen. Aber auch im Westen bewährten sich die Loks von allen hierhin versetzten Altbau-Elloks am besten. Das lag vor allem daran, dass die Loks hier ihrem ursprünglichen Verwendungszweck entsprechend eingesetzt wurden (Man bedenke: Ein Eilzug mit 120 km/h im Jahr 1970 entsprach durchaus einem Schnellzug mit 110 km/h im Jahr 1935). Der planmäßige Einsatz der Baureihe 104 endete erst zum Ende des Winterfahrplans 1979/80. Danach lief die 104 018 als letzte verbliebene Lok zunächst in einem Mischplan mit 140, bevor sie im Dezember 1980 wegen fehlender Hauptluftbehälter-Leitung zur Versorgung der Türschließeinrichtung aus dem regulären Zugdienst zurückgezogen werden musste. Es folgten zahlreiche Sonderzugeinsätze in ganz Deutschland und schließlich die endgültige Abstellung im Oktober 1981. Die Stationierungsdaten im Einzelnen:
104 017 | Bw München Hbf | 15.05.68 | Bw Osnabrück Hbf | 20.02.79 | Z |
104 018 | Bw München Hbf | 15.05.68 | Bw Osnabrück Hbf | 22.10.81 | Z |
104 019 | Bw München Hbf | 15.05.68 | Bw Osnabrück Hbf | 25.01.80 | Z |
104 020 | Bw München Hbf | 13.02.68 | Bw Osnabrück Hbf | 22.01.77 | Z |
104 021 | Bw München Hbf | 15.05.68 | Bw Osnabrück Hbf | 16.06.79 | Z |
104 022 | Bw München Hbf | 15.05.68 | Bw Osnabrück Hbf | 01.04.80 | Z |
Die 104 017 war bereits vom 08.01. - 25.02.68 in Osnabrück zur Personalschulung, kehrte dann aber noch einmal für kurze Zeit (26.02. - 14.05.68) in ihr altes Heimat-Bw München Hbf zurück.
Auch wenn die Loks offiziell in Osnabrück beheimatet waren, erfolgten die meisten Einsätze von Münster aus auf den von hier ausgehenden Strecken nach Osnabrück, Rheine, Hamm, Dortmund und Essen.
01 |
Eine meiner ersten Begegnungen mit einer 104 im Revier: |
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CZ |
Deutschlandhaus und Deutsche Bank gibt es aber immerhin auch heute noch. |
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Ein typischer "Notschuss", noch dazu bei grottenschlechtem Wetter – aber eine 104 im Güterzugdienst habe ich nie wieder vor die Flinte gekriegt: 104 018 mit einem ellenlangen Güterzug, ausschließlich aus gedeckten Wagen, bei der Durchfahrt in Bönen, 08.05.69. Der Zug kam höchstwahrscheinlich aus Hagen und fährt jetzt nordwärts Richtung Hamm (und weiter nach Norden?). |
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Im nördlichen Vorfeld des Bahnhofs Hamm (Westf.) steht 104 017 am 26.02.73 vor einer stattlichen Garde aus Formsignalen. Hamm wurde nicht häufig und auch nicht in allen Fahrplanperioden angefahren, weshalb Bilder von hier rar sind. |
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Eine der hochwertigsten Leistungen im Umlaufplan der 104 war die Bespannung des D714 von Münster bis Hagen. Am 28.04.71 kurvt 104 019 mit diesem Zug bei Witten durch die Ruhrauen. |
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Haupteinsatzstrecke der 104 war die Verbindung von Münster nach Essen. Im Recklinghausener Stadtteil Hochlarmark erreicht 104 017 am 07.10.71 mit E1806 den Nordkopf des Rangierbahnhofs Recklinghausen Süd, wohin ich hauptsächlich wegen einer 191-Zugleistung gekommen war (s. Bild 39). |
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Fast an die gleiche Stelle wie auf dem letzten Bild, aber exakt die entgegen gesetzte Blickrichtung: Gut zwei Stunden später kommt 104 017 mit dem Gegenzug E1807 aus Essen zurück; Recklinghausen-Hochlarmark, 07.10.71. Die Lichtverhältnisse sind zwar nicht gerade optimal, aber das Streiflicht von hinten hat auch seine Reize. |
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Am südlichen Ende des Rangierbahnhofs Recklinghausen Süd liegt der gleichnamige Personenbahnhof. Von der dortigen Laderampe aus entstand einen Tag vorher, am 06.10.71, die Aufnahme der 104 019 mit P3370. Neben der 50er im Hintergrund rödelte an diesem Tag auch eine 191 im Rbf herum, zu sehen in Bild 38. |
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Brückenlandschaft Ruhr: Unten die Emscher, im Rücken der Rhein-Herne-Kanal, oben die Autobahn A43 und dazwischen die Eisenbahn. Mit P3370 rauscht 104 022 am 07.10.71 über die flache Flussbrücke, die auch die Grenze zwischen Wanne-Eickel und Recklinghausen markiert. Die Eisenbahnbrücke ist bei diesem Blickwinkel kaum als solche zu erkennen, nur der tiefer gelegene Fußgängersteg verrät, dass hier ein Gewässer überquert wird. |
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Nächster Bahnhof auf dem Weg von Münster nach Essen ist Wanne-Eickel Hbf. Vor P7558 legt 104 018 dort am 19.02.75 einen kurzen Halt ein. Im Hintergrund ist ein ozeanblau/beiger 515 in der seltenen ursprünglichen Farbaufteilung ohne "Lätzchen" zu erkennen. |
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Unmittelbar hinter der westlichen Bahnhofsausfahrt von Wanne-Eickel entstand am 15.10.71 das Bild der 104 022 mit E1806. Die Strecke gehörte früher zur Köln-Mindener Eisenbahn (KME) und ist von hier bis Gelsenkirchen viergleisig ausgebaut. |
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Nur ein paar Meter weiter befand sich der Bahnübergang Plutostraße, wo man beim Schrankenwärter schnell mal die nächsten Güterzugleistungen auf der KME abfragen konnte. Für E1806 brauchte man natürlich nicht zu fragen, der stand ja im Kursbuch. Den BÜ gibt's noch heute, aber Schrankenposten und Formsignale sind ebenso verschwunden, wie das Haus hinter dem BÜ. |
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Und nun zu den Farbaufnahmen: Es beginnt wieder in Recklinghausen-Hochlarmark, wo 104 021 am 14.08.76 den P7517 am Haken hat, den sie von Essen nach Münster bringt. |
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Der 7517 ist noch nicht ganz am Horizont verschwunden, da kommt auch schon der Gegenzug aus Münster herangerauscht: 104 018 mit P7526, an exakt derselben Stelle in Recklinghausen-Hochlarmark wie auf dem letzten Bild. Als ich hier fünf Jahre zuvor zum ersten Mal fotografierte, waren es allerdungs überwiegend Eilzüge, die die 104 zu befördern hatte. |
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Schnee im Revier – das ist äußerst selten und wenn, dann meist mit Schmuddelwetter verbunden. So auch am Sylvestertag 1976, an dem 104 022 vor 7545 im Bahnhof Essen-Kray Nord "erlegt" wurde. |
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Zwischen Essen-Kray Nord und Frillendorf verläuft die Strecke Gelsenkirchen - Essen parallel zur Rheinischen Strecke (Bo.Nord - E.Nord - Dui.Wedau), die zu dieser Zeit nur noch im Güterverkehr genutzt wurde. 104 019 hat soeben mit dem Personenzug P7558 den Bahnhof Essen-Kray Nord hinter sich gelassen und nimmt jetzt die letzte Etappe nach Essen Hbf in Angriff. 24.08.76. |
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Fast die gleiche Stelle wie auf dem letzten Bild, nur dass der Zug jetzt in die andere Richtung fährt. Wieder ist es 104 019, am Haken den P7535. Essen-Kray Nord, 15.09.78. Die beiden vorderen Gleise gehören zu der oben erwähnten Rheinischen Strecke. |
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Kurz vor der Streckenverzweigung in Frillendorf verläuft die Strecke schlecht zugänglich in einem leichten Einschnitt. Mit viel Mühe gelang es aber schließlich, einen Weg durch das Dickicht zu finden. Das ermöglichte mir am 23.08.76 eine schöne Aufnahme von 104 021 mit P7558 auf ihrem Weg nach Essen Hbf. |
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Vier Tage vorher, am 19.08.76, war es ebenfalls 104 021, die mit P7558 gerade das Überwerfungsbauwerk in Essen-Frillendorf passiert. Am Ostkopf des ehemaligen Rangierbahnhofs Frillendorf an der Rheinischen Strecke gab es früher einmal sechs Gleise, die hier kreuzungsfrei überquert werden mussten. |
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Jens Krause |
Moin, Moin, |
CZ |
Zum einen mündete hier am Abzw. Frillendorf die Zufahrt vom Bahnhof Essen-Ost in die Rheinische Strecke ein (dazu müsste das rechte, zweiflügelige Signal, gehören). Außerdem teilte sich die Zufahrt nach Essen-Nord wohl hier schon auf zwei Strecken auf. Das jedenfalls lässen die Luftbilder im historischen Portal schließen. |
19 |
In einer lang gezogenen Kurve mündet die Strecke von Gelsenkirchen in den Bahnhof Essen Hbf ein. Hier sehen wir 104 021 mit dem bekannten E3260 aus Norddeich, den die 104 in Rheine übernommen hat. Nach Unterquerung der Brücke Frillendorfer Straße über die Bahn braucht es der Lokführer jetzt bis an den Bahnsteig nur noch ausrollen zu lassen. Essen, 15.08.76. |
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20 |
Ein Bild vom Endpunkt Essen Hbf darf nicht fehlen. Mit Zug P7580 fährt 104 018 am 19.05.80 in den Bahnhof ein. Wenige Tage später endete der planmäßige Einsatz der 104 bei der DB. Nur die 018 blieb als letzte Lok ihrer Baureihe bis zum 22.10.81 in Betrieb (s. einleitenden Text). |
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Die Umstationierung der Nürnberger E19 nach Hagen Eck war 1968 eine echte Sensation. Aber wie eingangs erwähnt, hatte Hagen neben einigen Wochenend-Verstärkern kaum noch Schnellzüge zu fahren, so dass die Loks überwiegend im Eil- und Personenzugverkehr zum Einsatz kamen. Das war allerdings "Gift" für die Fahrmotoren, die in Verbindung mit einer langen Übersetzung und groben Schaltstufen im Anfahrbereich in erster Linie auf Beharrungsfahrten mit hoher Geschwindigkeit ausgelegt waren. Häufige Schäden waren die Folge und machten die Loks beim Personal schnell unbeliebt. Sofern verfügbar, wurden 141 im 119-Plan eingesetzt.
119 001 | Bw Nürnberg Hbf | 24.02.68 | Bw Hagen-Eckesey | 28.04.70 | Bw Nürnberg Hbf |
119 002 | Bw Nürnberg Hbf | 20.08.68 | Bw Hagen-Eckesey | 25.05.70 | Bw Nürnberg Hbf |
119 011 | Bw Nürnberg Hbf | 09.01.68 | Bw Hagen-Eckesey | 30.03.70 | Bw Nürnberg Hbf |
119 012 | Bw Nürnberg Hbf | 10.07.68 | Bw Hagen-Eckesey | 26.02.70 | Bw Nürnberg Hbf |
Hätte nicht 1970 überall bei der DB ein großer Lokmangel geherrscht, die Loks hätten ihren Ausflug nach Westfalen nicht überlebt. So aber gelangten alle Loks nach zweijährigem Exil im Frühjahr 1970 wieder in ihre alte Heimat zurück, wo sie bis Ende 1977 gute Dienste leisteten.
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Vor D81 aus Frankfurt/M via Ruhr-Sieg Strecke läuft E19 01 als Vorspann vor Planlok 141 074 am 10.04.68 in den Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen ein. Noch besitzt die E19 ihre alte Nummer, auch wenn sie nur aufgemalt ist. Hinter der Bahn ist der östliche Endpunkt der berühmten Wuppertaler Schwebebahn zu erkennen. |
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Der Halt in Oberbarmen – damals für alle Schnellzüge obligatorisch – und ein knackiger 400m Sprint den Bahnsteig entlang ermöglichten eine weitere Aufnahme des ungleichen Lokpärchens. Die beiden Hagener Maschinen E19 01 und 141 074 hatten den D81 in Siegen übernommen, um in auf der letzten Fahrtetappe bis Düsseldorf zu bespannen. Die Personalschulung auf der Baureihe E19/119 erfolgte durch Vorspannfahrten vor den planmäßigen Zugloks, die aufgebügelt und besetzt mitliefen. |
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Am nächsten Tag (11.04.68) ist es E19 11, die hier im Bahnhof Wuppertal-Barmen auf Schulungsfahrt zu sehen ist. Planlok des E4713 ist 141 298, auch diese wieder aufgebügelt und besetzt – das zeigt, wie wenig Vertrauen man in die exotischen Altbau-Elloks aus Bayern hatte. |
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Und das war später der Alltag in Hagen: Abgestellt auf dem Rand wartet 119 002 auf Reparatur oder nur einfach darauf, dass die in 119-Plänen auch gerne eingesetzten 141 einmal kaputt gehen würden. Immerhin befindet sie sich hier in edler Gesellschaft, denn hinter ihr steht 03 1001, die dort lange Zeit für eine angestrebte museale Erhaltung aufbewahrt wurde – doch daraus wurde ja leider nichts. Hagen-Eckesey, 09.06.69. |
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Zahlreiche weitere Bilder vom Einsatz der Baureihe E19 / 119 in ihrer bayrischen Stamm-Heimat finden sich in der Galerie:
E19 - Die Nürnberger Edelhirsche.
Die Umsetzung der Baureihe 191 ins Ruhrgebiet muss u.a. auch vor dem Hintergrund des allgemein herrschenden Lokmangels gesehen werden. Theoretisch gab es im Revier durchaus passende Einsatzmöglichkeiten: Schwerer Güterverkehr über kurze Distanzen, vielfach auf reinen Güterzugstrecken, auf denen die Höchstgeschwindigkeit von nur 55 km/h, die auch für damalige Verhältnisse sehr niedrig war, nicht so sehr ins Gewicht fiel. Dafür waren die Loks recht kräftig und konnten ohne weiteres Züge bis 2000 t Gesamtgewicht befördern.
Unterschätzt wurde dabei aber der menschliche Faktor. Für die Personale, die gerade von Dampf auf E umgestiegen und an oft fabrikneue Einheits-Elloks gewöhnt waren, waren diese Uralt-Stangen-Elloks ein herber Rückschlag. Die unausbleibliche Folge davon war eine Haltung: Je eher die ungeliebten Maschinen kaputt gehen, desto schneller kommt man wieder auf die neuen Loks. Und defekt waren die Loks mit einem Alter von ausnahmslos mehr als vierzig Jahren häufig. Wenn man in der Lokleitung nach Zugleistungen fragte, war nicht selten die sarkastische Antwort: "Planmäßig geht's mit den Klapperkisten nur nach Freimann" (d.h. ins AW).
Das Bw Oberhausen Osterfeld beheimatete insgesamt 13 Loks der Baureihe E91:
191 001 | Bw Freiburg | 11.06.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 15.05.73 | Z |
191 002 | Bw Kornwestheim | 25.05.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 17.10.71 | Bw München Ost |
191 003 | Bw Kornwestheim | 22.05.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 05.12.70 | Z |
191 008 | Bw Kornwestheim | 25.04.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 15.05.73 | Z |
191 009 | Bw Bamberg | 05.03.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 15.05.73 | Z |
191 010 | Bw Kornwestheim | 12.06.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 15.05.73 | Z |
191 013 | Bw Bamberg | 11.03.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 14.05.71 | Z |
191 016 | Bw Kornwestheim | 25.05.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 22.11.68 | Z, nach Unfall |
191 018 | Bw Kornwestheim | 21.05.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 01.10.72 | Z |
191 088 | Bw München Ost | 17.02.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 03.04.70 | Z |
191 089 | Bw Kornwestheim | 17.05.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 09.04.70 | Z |
191 094 | Bw Kornwestheim | 26.05.68 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 14.05.71 | Z |
191 097 | Bw Freiburg | 31.01.69 | Bw Oberhausen-Osterfeld Süd | 01.11.73 | Z |
Nur eine Lok, 191 002, überlebte die "Tour de Ruhr" und wurde nach 2½ Jahren Dienstzeit im Revier wieder in ihre bayrische Heimat zurück geschickt. Alle anderen wurden in Oberhausen nach teilweise nur kurzer Einsatzzeit und äußerst geringen Laufleistungen z-gestellt und ausgemustert.
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Die Bildserie beginnt mit einer Porträtaufnahme der 191 002 am 29.09.70 in ihrem Heimat-Bw Oberhausen-Osterfeld. Die Lok repräsentiert die bayrische Bauart und wurde 1926 von der Deutschen Reichsbahn, Gruppenverwaltung Bayern, als EG5 22502 in Dienst gestellt. Nach einer Generalüberholung Ende der 50er Jahre sind die stirnseitigen Übergangstüren entfallen und die Frontfensterscheiben rahmenlos in Gummi gefasst. |
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Und noch'n Porträt, fast an der gleichen Stelle wie das vorangegangene Bild, nur dieses Mal von links hinten: 191 009 in Oberhausen-Osterfeld am 19.08.71. |
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Die preußische Variante wurde als Sparversion ohne Übergangstür und mittleres Fenster geliefert. Das blieb auch nach der Generalüberholung so. Leider habe ich in Osterfeld von der preußischen E91 nur die 191 089 (ex DRG, Schlesien EG 589) als abgestellte Lok erwischt. Bw Osterfeld, 29.09.70. |
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Die Nachlieferungen von 1929 (Unter-Baureihe E91.9) unterschieden sich deutlich von den Länderbahn-Varianten: Drei gleich große Frontfenster, kein Übergang und Lüftungsgitter nur im oberen Teil des Lokkastens waren die äußeren Merkmale, die auch nach der Generalüberholung erhalten blieben. Stellvertretend für diese Bauart steht 191 097 am 29.09.70 im Bw Osterfeld. |
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Die Drehscheibe in Osterfeld diente nicht nur der Verteilung auf die einzelnen Stände des damals noch vorhandenen Ringlokschuppens, sondern auch als Zufahrt zu der großen Wartungs- und Instandhaltungshalle für die Elloks von der Westseite her. Deshalb muss 191 097 am 29.09.70 erst auf die Scheibe, bevor sie in die Ellok-Halle einrücken kann. |
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Einsätze von Osterfeld aus erfolgten nur bei Bedarf, also unplanmäßig. Das einzige Mal, dass ich eine 191 westlich ihres Heimat-Bws erwischt habe, war am 19.08.71. Mit einem langen Zug aus Druckgaskesselwagen kurbelt 191 009 über die Eckverbindung von Oberhausen-Osterfeld nach Sterkrade in nordwestlicher Richtung. |
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32 |
Der eigentliche Einsatzschwerpunkt der Osterfelder 191 aber war Wanne-Eickel. Im dortigen Bw traf man fast immer einen der urigen Ellok-Veteranen an. Am 06.05.70 ist es 191 008, die neben der Lokleitung kurz anhält, damit der Lokführer ein paar Informationen erhalten (oder loswerden) kann. |
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33 |
Eine "001" ist ja immer etwas Besonderes, für mich jedenfalls. Und so war die 191 001 eine gesuchte Lok, die ich auch mehrfach vor die Kamera bekam; nur leider nie vor einem Zug. Am 06.10.71 kommt sie gerade von einem Einsatz zurück ins Bw Wanne-Eickel. Neben der Drehscheibe wartet sie auf die Freigabe zur Einfahrt in den Schuppen. |
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34 |
Die Fahrt in den nicht mit Fahrleitung ausgestatteten Schuppen ging nur mit Schwung. Genau diese Situation ist hier zu sehen. 191 001 rollt auf den Schuppen zu und hat den hinteren Stromabnehmer bereits abgesenkt, während der vordere gerade vom Fahrdraht genommen wird. Für eine ausgefeilte Motivwahl blieb da keine Zeit. |
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Die gleiche Stelle im Bw Wanne-Eickel, an der in Bild 32 die 191 001 stand, jetzt von der anderen Seite aus gesehen: Auf dem Ellok-Gleis neben der Drehscheibe steht 191 018 startklar für den nächsten Einsatz. Im Hintergrund ist 191 001 im Bw Vorfeld abgestellt. 15.10.71. |
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Die Ausfahrt wird dazu genutzt, die beiden alten Stangen-Elloks im Vorfeld des Bw Wanne-Eickel nebeneinander abzulichten. 191 018 und 191 001 am 15.10.71. |
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Eher selten waren Zugleistungen mit 191 von Wanne aus in Richtung Westen. Am 22.01.71 aber steht 191 010 abfahrbereit in der Ausfahrgruppe West des Rbf Wanne-Eickel. Ziel ist vermutlich Oberhausen-Osterfeld via Gelsenkirchen-Bismarck. |
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Nahgüterzüge von Recklinghausen nach Wanne gehörten dagegen zu den häufiger gefahrenen Einsätzen. Am 06.10.71 erreicht 191 010 mit dem Ng19394 den Rbf Recklinghausen Süd. Der Zug kam über eine Eckverbindung von der Hamm-Osterfelder Bahn, wo die 191 in Recklinghausen Ost den Nahgüterzug an den Haken genommen hatte. |
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39 |
Und weil es endlich mal mit einer Zugleistung geklappt hatte, gleich am nächsten Tag die Wiederholung: Am südlichen Ende des Rbf Recklinghausen Süd steht Schwesterlok 191 009 am 07.10.71 abfahrbereit mit Ng19394 nach Wanne-Eickel Rbf. Beachtenswert ist auch die Wagengarnitur: Zahlreiche verschiedene Bauarten, alle mit Kohle beladen. |
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40 |
Eine andere, fast sichere 191-Leistung, die ich mit der Zeit in Erfahrung gebracht hatte, war Ng17949 von Wanne nach Bochum Nord. Am 22.03.72 bespannt 191 018 diesen Zug – Aufnahme südlich des Haltepunkts Bochum-Graetz, heute Bochum-Riemke. An diesem Mittwoch hat der Nahgüterzug eine beachtliche Länge und scheint auch vom Gewicht her nicht von schlechten Eltern zu sein. |
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41 |
Beim Nachschuss auf 191 018 und den fotogenen ersten Wagen hinter der Lok kommt das Einfahrsignal von Bochum-Riemke ins Bild. Das Signal gab es noch bis 2005, aber dichter Urwald seitlich der Bahn macht solche Aufnahmen heute unmöglich. |
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42 |
Einen Tag vorher, am 21.03.72, hatte ich mich einige hundert Meter weiter in Richtung Riemke postiert, um Ng17949 abzupassen. Ganz im Hintergrund ist wieder das auf dem letzten Bild zu sehende Einfahrsignal für Bochum-Riemke zu erkennen. Zuglok ist 191 018 mit einem an diesem Tag eher mickrigen Zügelchen. |
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43 |
Der freie Bahndamm, durch Brandrodung gesäubert und damals total normal, ermöglicht eine interessante Seitenansicht auf die Lok. Der dreiteilige Lokkasten und die beiden Fahrwerke mit Schrägstangenantrieb kommen so schön zur Geltung. 191 018 in Bochum-Riemke, 21.03.72. |
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44 |
Die Anordnung der Bilder in geografischer Abfolge führt zu einem erneuten zeitlichen Rücksprung um einen Tag. Das erste Mal, dass ich Ng17949 mit einer 191 erwischte, war am 20.03.72 in der Südausfahrt des Rbf Bochum-Riemke. Zuglok war, welche auch sonst, 191 018. Auf diesem damals nur als Vorschuss gedachten Bild ist der Zug zwar noch etwas weit entfernt, dafür bekommt man aber einen guten Eindruck von der Weite und dem Top-Zustand der Gleisanlagen. |
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Natürlich gibt's auch ein formatfüllendes Bild des Ng17949 mit 191 018 in ganzer Schönheit. Wobei sich die Frage stellt, ob man bei einer 191 überhaupt von Schönheit sprechen kann. Aber eine interessante Erscheinung war sie allemal - und schön anzuhören. |
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46 |
Gar nicht gut waren die Lichtverhältnisse in Bochum-Riemke um die Mittagszeit für nordwärts fahrende Züge. Da ich aber gerade erst hier am Stellwerk erfahren hatte, dass eine 191 unmittelbar im Anrollen sei, half nur diese "Notschlachtung": 191 018 hat am 21.03.72 den Nahgüterzug Ng17946 (?) von Bochum Nord nach Wanne-Eickel am Haken und wird nur kurze Zeit später mit Ng17949 zurückkehren (s. Bild 42). |
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47 |
Es gehörte schon etwas Glück dazu, eine 191 östlich von Bochum Nord vor die Linse zu kriegen. Im Bochumer Stadtteil Kornharpen, an der Güterzugstrecke zwischen Bochum Nord und Langendreer, wartete ich am 21.04.71 eigentlich auf eine 194 (die allerdings nicht kam), als aus dem Rücken überraschend 191 009 als Lz in Richtung Langendreer angeklappert kam. |
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Loks der Baureihe 194 waren zwar nie im Revier stationiert, kamen aber lange Zeit planmäßig zumindest bis an den Rand des Ruhrgebiets nach Hagen. Nach der Elektrifizierung der Ruhr-Sieg Strecke teilten sich die Aschaffenburger 194.2 zusammen mit Hagener und Nürnberger 150 den schweren Güterverkehr auf dieser schwierigen Mittelgebirgs-Strecke. Mit einzelnen Zügen und Zwischenleistungen von Hagen-Vorhalle aus fuhren die 194.2 unregelmäßig aber auch tief ins Revier, z.B. bis Wanne-Eickel, Recklinghausen oder Hamm.
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Gleich bei einer meiner ersten Fototouren nach Hagen überraschte mich dort im Hauptbahnhof eine E94. Die Aschaffenburger E94 273 hat ein paar Güterwagen in den umfangreichen Gleisanlagen nördlich des Bahnhofs abgestellt und muss nun bis in Höhe der Bahnsteige vorziehen, um gleich danach Richtung Vorhalle zu verschwinden. Hagen Hbf, 24.05.66. |
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Nicht ungewöhnlich in Hagen-Vorhalle: Am 09.06.69 stehen gleich drei Aschaffenburger 194 auf den Lok-Abstellgleisen im Rangierbahnhof und warten auf neue Aufgaben: 194 273 (inzwischen mit neuen Lampen), 282 und 284. Die 150 aus der ersten Lieferserie im Nebengleis kann nur aus dem Bw Nürnberg Rbf kommen. |
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Die zweite Lok in der Reihe ist noch mit den schönen alten Laternen ausgerüstet - das ist mir ein weiteres Bild wert, auch wenn die Lok abgebügelt ist: 194 282 am 09.06.69 im Rbf Hagen-Vorhalle. |
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52 |
Zum Schluss noch eine Aufnahme von einer 194-Leistung im Revier: In Bönen (wo ich eigentlich nur wegen der Klöckner Werkloks ex DB Baureihe 80 war) brummt 194 268 mit einem langen Kokszug gen Süden. Neben 104 018 (Bild 02) war das am 08.05.69 die zweite Altbau-Ellok, die mir innerhalb einer Stunde ganz zufällig vor die Linse fuhr. |
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