Als Altbau-Elloks bzw. Altbau-Elektrotriebwagen werden in der Bundesbahnzeit gemäß gängiger Definition alle Baureihen mit einem Konstruktionsjahr vor 1945 bezeichnet. Dazu kommen in dieser Galerie die Triebwagen der Baureihe ET26 / 426, die 1958 durch Umbau aus den Gleichstrom-ET182 der Isartalbahn entstanden, die wiederum auf einigen, nach dem Krieg bei der DB verbliebenen Fahrzeugen unterschiedlicher Bauart der Berliner S-Bahn basierten.
Die Bundesbahndirektion Mainz umfasste im Wesentlichen die DB-Strecken im Bundesland Rheinland-Pfalz. Strecken-Elektrifizierungen erfolgten hier erst in der Nachkriegszeit - als Erstes die linke Rheinstrecke von Mainz bis Remagen am 01.06.58. Der Betrieb auf diesen Strecken erfolgte zunächst ausschließlich mit Neubau-Elloks. Im Verlauf der "Nord-Verlegung" von Altbau-Elektrofahrzeugen erhielt das Bw Kaiserslautern dann aber ab 8/66 die ersten Maschinen der Baureihe E52, denen bis 6/69 alle restlichen Loks dieser Baureihe folgten. Damit wurde Kaiserslautern zum Auslauf-Bw für diese großen Stangen-Elloks. Bereits 1965 war das Bw Koblenz-Mosel mit drei ET85 "beglückt" worden, also Uralt-ET, die im Nahverkehr von Koblenz nach Neuwied und Oberlahnstein abgefahren werden sollten. In 8/72 wurden die verbliebenen zwei ET85 bzw. 485 nach Freiburg abgegeben und durch vier Triebzüge 426/826 ersetzt, die in Regensburg freigesetzt worden waren.
Altbau-Elloks aus anderen Direktionen kamen auf den Strecken der BD Mainz nur gelegentlich zum Einsatz. Etwa Würzburger 118 mit Bundeswehrzügen ins Ruhrgebiet, 119 in ihrer Hagener Zeit mit einem Schnellzugpaar über die rechte Rheinstrecke nach Wiesbaden oder 194 mit Sonderleistungen nach Gremberg. All diese Leistungen habe ich leider nicht dokumentieren können. Dafür wurde intensiv der "Tag der DB 1977" in Koblenz mitgenommen, bei dem zahlreiche Altbau-Elloks nach Koblenz geholt und teilweise sogar mit Sonderzügen an der Mosel im Einsatz waren. Dabei handelte es sich ausnahmslos um Maschinen aus dem Betriebsbestand der DB, also nicht um Museumslokomotiven. Einige Aufnahmen davon sind exemplarisch in dieser Galerie zu sehen - ausführlicher Bericht dazu siehe DSo-Beitrag "Tag der DB in Koblenz 1977 – Altbau-Elloks an Rhein & Mosel".
Die BD Mainz wurde am 30.04.72 im Zuge der so genannten "Neuordnung der Mittelinstanzen" aufgelöst und den Direktionen Köln, Karlsruhe und Saarbrücken zugeschlagen. Die Mehrzahl der Aufnahmen dieser Galerie entstand zwar erst nach diesem Zeitpunkt, aber sämtlich im Bereich der ehemaligen BD Mainz.
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Beim ersten Besuch in Kaiserslautern am 26.05.69 galt das Hauptinteresse noch den Dampfloks der Baureihen 023, 050, 086 und 094. Die hinten im Bw abgestellte 152 011 war mir dagegen nur ein "Mitnahmebild" wert. |
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Zwei Jahre später, am 05.04.71, hatte sich das schon deutlich geändert. Jetzt wurde sogar extra das Personal bemüht, die kalt vor dem Hilfszug stehende 152 004 für die Fotografen aufzubügeln. |
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In einer weiteren Ansicht mehr von der Seite kommt die für damalige Verhältnisse beachtliche Länge der E52/152 zum Ausdruck. Mit einer Länge über Puffer von 17.210 mm galt sie bis zur Konstruktion der E50 als längste Starr-Rahmen-Ellok Deutschlands (die heutige neue 152 hat übrigens eine LüP von 19.580 mm!). |
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Neben dem Schuppen waren 152 014 und 152 010 abgestellt – abgebügelt und hinter einem störenden Fahrleitungsmast. Und auch hier war der uns begleitenden Bw-Mitarbeiter so freundlich, die Stromabnehmer der vorderen Lok für ein paar Fotos anzulegen; nur ein Vorfahren der Loks war leider nicht möglich. |
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Seit knapp zwei Monaten ausgemustert war 152 018, als sie am 29.08.72 im Bw Kaiserslautern abgelichtet wurde (Z: 01.05.71, †: 01.07.72). Bis auf die fehlenden Stangen macht die Lok noch einen recht vollständigen Eindruck – möglicherweise vor dem Hintergrund des späteren Heizlok-Dienstes in Bad Homburg. |
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Bescheidene Lichtverhältnisse, Triebwagen abgebügelt und eingekeilt zwischen anderen Fahrzeugen – trotzdem wurde für den ET85 29 (mit alter Nummer) ein Bild des kostbaren Films geopfert. Bw Koblenz Mosel, 03.03.68. |
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Zwei Monate später waren die ET85 auch äußerlich umgezeichnet. Bei der Anreise zu einer Sonderfahrt mit 18 316 nach Trier wurde 485 034 am 12.05.68 in Koblenz Hbf aufs Korn genommen; aus heutiger Sicht leider viel zu formatfüllend. |
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Im Nordkopf des Hauptbahnhofs befand sich ein vom Rand der Bahnanlagen gut einsehbares Bereitstellungsgleis für Loks und kurze Züge, die in Koblenz Hbf wendeten. Hier stand am 30.08.72 eine Dreier-Garnitur, bestehend aus 485 029 + 485 034 + 885 707 schön im Licht und wartete den nächsten Einsatz. |
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Kurze Zeit später rollte der 485/885 Dreiteiler in den Bahnhof, um als P 3276 nach Neuwied bereitgestellt zu werden. Gänzlich unerwartet sorgte ein kleines Wolkenloch am Himmel für einen hellen Sonnenfleck auf dem führenden 485 029. |
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Diese interessante Fuhre musste natürlich auch von hinten fotografiert werden. |
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Ab 9/72 übernahmen vier Triebwagen der Baureihe 426/826 den Nahverkehr rund um Koblenz. Das durchaus moderne Aussehen der ET-Köpfe sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass die Basis dieser Züge verschiedene, in Westdeutschland verbliebene Wagen der Bauart S-Bahn Berlin waren, also Vorkriegs-Konstruktionen. |
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426 004-8 (ex ET182 11, ex EB167 284) bei Kaltenengers, als P 6970 am 05.03.77 unterwegs von Koblenz nach Neuwied. |
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Nach kurzer Wendezeit in Neuwied fuhr 426 004 als P 6973 zurück nach Koblenz, von mir erwartet am Hp Urmitz Rheinbrücke. |
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Auf dem von Bild 9 bekannten Abstellgleis im Nordkopf von Koblenz Hbf verbrachte 826 601 (ex ES182 12, ex EB167 287), gekuppelt mit 426 001, eine ausgedehnte Mittagspause am 05.03.77. Dem Steuerwagen ist seine Herkunft als Berliner S-Bahn Fahrzeug deutlich anzusehen. |
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426 004 dagegen war am 05.03.77 unermüdlich unterwegs. Hier als P 6153 in Koblenz-Ehrenbreitstein auf dem Weg nach Oberlahnstein via rechte Rheinstrecke. Hoch oben auf den Felsen thront die historische Feste (Festung) Ehrenbreitstein, seit 2002 Weltkulturerbe der UNESCO. |
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Die Rückleistung als 6148 wurde bei Niederlahnstein abgepasst. Logischerweise führt jetzt der Steuerwagen 826 604 (ex ES182 11, ex EB167 285). Letzte Aufnahme der Fototour vom 05.03.77, bei der gezielt Jagd auf die 426/826 gemacht wurde. |
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Am "Tag der DB 1977" in Koblenz pendelte eine 426 Doppeleinheit zwischen dem Hauptbahnhof und der großen Fahrzeugausstellung im Bw Koblenz-Mosel. Am 23.04.77 kam so bei recht traurigen Lichtverhältnissen der 426 002 (+ 826 602 + 826 601 + 426 001) in der Einfahrt nach Moselweiß auf den Film. Aber ärgerlicher als das Wetter war eine uneinsichtige Horde von Knips Fuzzis mit Weitwinkel-Pockets, die es unmöglich machten, das Formsignal mit ins Bild zu nehmen. |
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Mit dem vorangegangenen Bild sind wir bereits bei der großartigen Veranstaltung am Wochenende 23./24.04.77 angekommen, bei der u.a. eine wirklich sehenswerte Fahrzeugausstellung geboten wurde; schwerpunktmäßig alte und neue elektrische Lokomotiven. Die Zuführung und Aufstellung der Loks erfolgte bereits am Freitag, dem 22.04.77. |
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Die Zuführung der Altbau-Elloks aus Bayern erfolgte in einem spektakulären, von 111 058 geführten Lokzug. Nach Abkuppeln der 111 hieß es für alle Loks: "Bügel hoch und Bereitmachen zur Einzelfahrt ins Bw". |
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Als erste Altbau-Ellok machte sich 116 006 vom Bw Freilassing auf den Weg ins Bw Koblenz-Mosel. |
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Der (äußere) Zustand der Augsburger 117 106 kann mit dem der Freilassinger Maschinen nicht mithalten. Aber schließlich standen die 117 auch am Ende ihrer Betriebszeit (wobei das gleichermaßen für die 116 galt). |
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Einzig die Augsburger 144 183 bewegte sich nicht mit eigener Kraft, sondern ließ sich von 194 565, Bw Nürnberg Rbf, zu ihrem Ausstellungsplatz ins Bw Koblenz-Mosel bugsieren. |
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Als letztes Bild von der Fahrzeug-Bereitstellung am 22.04.77 soll 119 001 (NüH) übergangen werden. |
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Samstag, 23.04.77 – am ersten Tag der Veranstaltung herrschte typisches Aprilwetter, was die vielen Fotografen allerdings nicht davon abhalten konnte, ihrem Hobby nachzugehen. Im Koblenzer Hbf begegnen sich der Pendelzug zum Bw Koblenz-Mosel, gebildet aus 426 001 und 426 002, und 116 006, die sich gerade für einen der Sonderzüge moselaufwärts nach Kobern-Gondorf bereitstellt. |
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Zu den außergewöhnlichen und einmaligen Angeboten dieser Veranstaltung zählten die wechselweise mit 116, 117 oder 119 bespannten Extra-Züge von Koblenz Hbf nach Kobern-Gondorf. Während die Fahrten mit 117 106 allesamt verregnet waren, gab es bei der Rückfahrt von 116 006 mit dem Sonderzug 22179 sogar ein wenig Licht. Aufnahme kurz hinter Kobern am 23.04.77. |
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Erst gegen Abend des 23.04.77 ließ sich endlich auch einmal die Sonne sehen, passend zur letzten Fahrt der 119. |
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Derselbe Zug konnte ein weiteres Mal bei der Einfahrt nach Kobern-Gondorf abgelichtet werden. Noch glänzt die Straße vom letzten Regen-Schauer. |
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Bernd |
Ein weiteres interessantes Detail ist hier uebrigens der Faehrmast direkt hinter der Lok! Daran war das Seil der Moselfaehre befestigt. |