Bauartunterschiede Baureihe 44

Am Beginn des Beschaffungs-Programms für die Einheits-(Dampf-)Lokomotiven der Deutschen Reichsbahn im Jahr 1925 musste sich die dreizylindrische Version der schweren Güterzuglok, Baureihe 44, erst einmal gegen die zweizylindrische Schwester BR 43 durchsetzen, die anfangs aus Sparsamkeitsgründen bevorzugt wurde. Steigende Zuglasten führten dann aber ab 1937 doch zu einer serienmäßigen Beschaffung, jetzt allerdings in großer Stückzahl. Diese wurde auch während des Krieges fortgesetzt, in geringfügig vereinfachter Ausführung als Baureihe 44-ÜK. An der Fertigung waren auch zahlreiche Firmen aus den besetzten Gebieten beteiligt, vor allem aus Frankreich.

Von den knapp 2000 gebauten Lokomotiven der Baureihe 44 verblieben nach 1945 deutlich mehr als 1000 im Bereich der Westzonen. Im Stationierungsverzeichnis [1] sind ohne genaues Datum für 1950 insgesamt 1141 Maschinen aufgelistet, davon 220 auf "Z". Darin enthalten Kriegs-Schadloks und potentielle Rückgaben an andere Bahnverwaltungen, insbesondere Frankreich. An anderer Stelle [2] wird für den Stichtag 01.07.1950 ein Einsatzbestand von 765 Loks genannt.

Schon frühzeitig erfolgte bei der DB eine Angleichung der ÜK-Loks an den technischen Zustand der Vorkriegsmaschinen. Umgekehrt gelangten durch Komponententausch auch Bauelemente von ÜK-Loks auf Friedensmaschinen. Die ÜK-Bauart stellt damit für diese Seite keine eigenständige Variante mehr da.

Bei der Einführung der neuen Nummern am 01.01.68 wurden 367 Loks mit Kohlefeuerung der Baureihe 044 zugeordnet, während die 32 Loks mit Ölfeuerung als separate Baureihe 043 erfasst wurden. 1973 wurden noch einmal drei Kohleloks, 044 196, 321 und 737, unter Verwendung von Teilen bereits ausgemusterter Öl-Loks auf Ölfeuerung umgebaut, um den inzwischen deutlich gesunkenen Einsatz-bestand wieder auf das betrieblich notwendige Maß zu bringen.

Die neuen Nummern führten bei der Baureihe 44 zu zahlreichen Nummern-Verschiebungen. In der Regel wurde bei Betriebsnummern größer 1000 einfach die Tausenderziffer, also die "1", weggelassen. Kam es dadurch zu Dopplungen mit einer bereits vorhandenen Betriebsnummer kleiner 1000, wurde die Nummer um 1 erhöht oder reduziert – soweit die generelle Vorgehensweise. Bei der Baureihe 44 reichte das aber in vielen Fällen nicht aus, weil es hier noch zahlreiche Loks im unteren Nummernbereich gab, so dass man die Nummer weiträumig verschieben musste. Ein Rückschluss von der neuen Nummer auf die alte ist daher vielfach nicht direkt ersichtlich, weshalb hier erst einmal eine Übersicht der "schiefen Umzeichnungen" vorangestellt werden soll:

schiefe Umzeichnungen
Baureihe 44
44 1044 044 045-3 44 1211 044 212-9 44 1535 044 534-6
44 1050 044 046-1 44 1212 044 216-0 44 1544 044 542-9
44 1070 044 071-9 44 1214 044 217-8 44 1554 044 552-1
44 1096 044 095-8 44 1243 044 242-6 44 1558 044 556-9
44 1118 044 117-0 44 1254 044 253-3 44 1559 044 557-7
44 1122 044 127-2 44 1255 044 254-1 44 1562 044 558-5
44 1143 044 142-8 44 1259 044 258-2 44 1564 044 559-3
44 1169 044 171-7 44 1260 044 259-0 44 1565 044 567-6
44 1170 044 172-5 44 1261 044 260-8 44 1571 044 569-2
44 1174 044 173-3 44 1269 044 270-7 44 1594 044 591-6
44 1178 044 177-4 44 1331 044 330-9 44 1596 044 592-4
44 1187 044 186-5 44 1332 044 331-7 44 1650 044 652-6
44 1199 044 193-1 44 1367 044 368-9 44 1654 044 655-9
44 1201 044 194-9 44 1370 044 371-3 44 1667 044 665-8
44 1202 044 195-6 44 1376 044 375-4 44 1668 044 670-8
44 1203 044 196-4
44 1379 044 372-1 44 1669 044 671-6
ab 16.12.73 043 196-5
44 1384 044 386-1 44 1673 044 681-5
44 1204 044 197-2 44 1385 044 387-9 44 1676 044 682-3
44 1205 044 198-0 44 1422 044 421-6 44 1684 044 688-0
44 1210 044 200-4 44 1482 044 487-7    

Trotz der hohen Stückzahl der bei der DB bis zum Ende des Dampfbetriebs eingesetzten zugkräftigen Fünfkuppler der Baureihe 44 bzw. 043/044 war die Zahl der zu beobachtenden Bauartunterschiede vergleichsweise gering und beschränkte sich im Wesentlichen auf kleinere Details. Auch wenn sich die Betrachtung dieser Unterschiede hier wie üblich auf die Zeit ab 01.01.68 konzentriert, sind einige besonders interessante Bauartmerkmale, die jeweils nur wenige oder sogar nur einzelne Loks betrafen, mit erfasst, auch wenn diese zum Stichtag bereits nicht mehr vorhanden waren.

Um ein wenig Ordnung in die Vielzahl der Bauartunterschiede zu bringen, sind in der folgenden Übersicht zunächst alle hier betrachteten Bauartmerkmale aufgelistet. Angegeben sind dort neben der zu diesem Merkmal gezeigten Lok auch alle weiteren Maschinen (soweit bekannt), auf die dieses Merkmal zutrifft. Bei Betriebsnummern über 1000, bei denen sich die neue Nummer durch "schiefe Umzeichnung" nicht einfach durch Fortlassen der Tausenderziffer ergibt, ist die neue Nummer zusätzlich in Klammern angegeben.
Außerdem gilt Folgendes:
- kursiv: Merkmal innerhalb des Beobachtungszeitraums (01.01.68 bis Ausmusterung) geändert.
- unterstrichen: Lokomotive mit Ölfeuerung (außer bei Pkt. 3).

Übersicht - Bauartmerkmale bei der Baureihe 44
Bild   Merkmal
Beispiel
Bemerkung / nachgewiesen bei (Stichtag 01.01.1968)
Die meistvertretenen Versionen in der Bundesbahnzeit (ab 01.01.1968)    
1 Kohle ohne Schürze
44 1667
 
2 Kohle, mit Schürze
44 079
44
0014, 0058, 0079, 0084, 0093, 0128, 0145, 0199, 0206, 0211,
0
214, 0218, 0231, 0234, 0247, 0275, 0276, 0335, 0434, 0481,
0484, 0488, 0508, 0538, 0576, 0577, 0593, 0604, 0615, 0664,
0669
, 0672, 0673, 0675, 0701, 0739, 0969, 1050, 1051, 1065,
1067, 1136, 1137, 1144, 1183, 1190, 1192, 1405, 1420
3 Ölfeuerung
fett: nachträgliche Umbauten
44 100
44
0087, 0094, 0100, 0189, 0326, 0336, 0375, 0381, 0431, 0438,
0440, 0469, 0475, 0552, 0606, 0636, 0665, 0903, 1085, 1121,
1131, 1133, 1167, 1203 (196), 1221, 1264, 1315, 1321, 1364,
1574, 1652, 1666, 1672, 1681, 1737, 1746
Beschilderung und Beschriftung    
4 alte Nummer m. spitzen Ziffern
44 178
44
0178,0189
5 aufgemalte alte Nummer
44 1315
44
viele, Kohle und Öl
6 verstümmelte alte Nummer
44 260
44
1261 (260), 1336 (336), 1381 (381)
7 neue Nummer Kohle
044 195
44
 
8 neue Nummer Öl
043 196
44
 
9 tiefe Nummer
044 386
44
1044 (045), 1384 (386), 1676 (682)
Führerhaus    
10 nur ein Seitenfenster
043 085
44
0895, 1085, 1264, 1290, 1353, 1360, 1380. 1381, 1407, 1564 (559),
1573, 1574, 1575, 1657, 1661, 1663, 1736, 1746
11 einfache Entlüftung mit Hutze
044 050
44
0050, 0255, 0370, 1190
12 einfache Entlüftung ohne Hutze
044 203
44
0203 (keine weitere bekannt)
13 Stauschute
044 193
44
1199 (193), 1203 (196)
Kesselausrüstung    
14 neuer Stehkessel + Stoker
44 242
44
0239, 0241, 0242, 0244, 0246
15 Mischvorwärmer Henschel
44 433
44
0433, 0475, 0629, 1174 (173), 1210 (200)
16 Mischvorwärmer Knorr
44 1383
44
1383 (Einzelstück)
17 Turbospeisepunpe
044 093
44
0079, 0093, 0577, 0593, 0613, 0739, 1314, 1406, 1535 (534),
1545, 1676 (682), 1683
18 vorn liegende Pumpen
044 672
44
0203, 0672 (letzte Lok)
19 Läutewerk mittig
043 666
44
0118, 0162, 0209, 0238, 0243, 0327, 0370, 0384, 0413, 0481,
0485, 0579, 0588, 0610, 1070 (071), 1136, 1143 (142), 1180,
1267, 1290, 1325, 1328, 1329, 1353, 1379 (372), 1528, 1535 (534),
1659, 1666, 1680
20 Läutewerk links
044 360
44
1360
21 Läutewerk rechts
044 463
44
0199, 0332, 0340, 0460, 0463, 0471, 0480, 0669, 1314, 1326,
1402, 1424
22 hohe Dome
044 187
44
0187
23 eckige Sandkästen
044 512
44
0404, 1512hi, 1550, 1676 (682)
Fahrwerk    
24 Scheibenrad Vorläufer
044 552
44
0014, 0077, 0100, 0118, 0209, 0255, 0261, 0340, 0375, 0463,
0486, 0488, 1025, 1137, 1183, 1259 (258), 1262, 1315, 1331 (330),
1336, 1552, 1651, 1652, 1653, 1672, 1674, 1677, 1684 (688),
1737
25 geschweißte Zylinder
überwiegend einseitig !
044 178
44
0085li, 0087, 094re, 149li, 155li, 178li, 189, 199re, 204, 205re,
0209re, 210li, 256li, 269li, 276, 326re, 332re, 335li, 340, 367re,
0375li, 385li, 431re, 460li, 535re, 579re, 603li, 606, 636, 668re,
672re, 0834, 903re, 953li, 1065, 1085, 1121, 1126re, 1130, 1131,
1133, 1135re, 1167li, 1169re, 1189li, 1192li, 1202li (195),
1212 (216)re, 1262re, 1329li, 1336re, 1360re, 1364, 1385re,
1405li, 1407li, 1527re, 1574, 1653re, 1668 (670)li
26 Gegendruckbremse
44 404
44
0070, 0234, 0404, 0427, 1204
27 Hilfsluftbehälter unter Umlauf
044 969
44
0508, 0969
Schürze und Umlauf    
28 Öl mit Schürze
043 606
44
0094, 0552, 0606
29 kurzer Umlauf
044 143
44
0014, 0143, 1065, 1136
30 Windleitblech mit Tritt
044 385
44
0385, 0480, 0595, 0599, 0943, 1065, 1184, 1264, 1336, 1482 (487),
1565 (567), 1665, 1696
31 Windleitbleche mit Griffstange
044 482
44
0482
32 einfache Rangierergriffe
044 202
44
0077, 0131, 0145, 0202, 0247, 0334, 0560, 0566, 0667, 675re,
0
676, 0888, 1044 (045), 1051, 1072, 1169 (171), 1170 (172),
1205 (198), 1259 (258), 1262, 1264, 1267, 1268, 1269, 1277,
1289, 1290, 1316, 1318, 1319, 1325, 1326, 1328, 1331 (330),
1332 (331), 1336, 1353, 1360, 1364, 1374, 1376 (375), 1381,
1384 (386), 1424, 1440, 1527, 1550, 1552, 1559 (557), 1562 (558),
1565 (567), 1571 (569), 1574, 1594 (591), 1596 (592), 1652,
1653, 1657, 1659, 1660, 1661, 1662, 1666, 1667 (665), 1668 (670),
1669 (671), 1673 (681), 1672, 1674, 1676, 1678, 1681, 1685,
1686, 1737, 1746, 1754
Tender    
33 2'2'T32 neu
044 675
44
0675 (letzte Lok)
34 2'2'T34, Kohlenkasten mit Aufsatz
044 214
44
 
35 Öl-Tender
043 326
44
 
36 2'2'T34, tiefer Wassereinlauf entfernt
44 1678
44
0326, 0389, 0636, 1131, 1192, 1672, 1678
37 Stromlinien-Vorratstender 2'2'T34St
044 640
44
0640 (Einzelstück)
38 Wannentender 2'2'T34
44 1267
44
1267 (Einzelstück)
Baureihe 44 in Farbe    
39 rechte Seite
043 364
 
40 linke Seite
044 177
 
41 linke Seite, Lok mit Schürze
044 067
 

Die zu den einzelnen Bauartmerkmalen genannten Betriebsnummern sind durch eigene Bilder und vertrauenswürdige Quellen sicher belegt. Vor allem bei häufiger verbreiteten Merkmalen sind weitere Loks durchaus möglich. Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Loks das betreffende Bauartmerkmal manchmal nur zeitweise aufwiesen – es ist also kein Widerspruch, wenn andere Bilder die jeweilige Lok in einem anderen Zustand zeigen!

Nicht als Bauartunterschiede erfasst sind die vielfach sehr individuell vorgenommene Leitungsverlegung am Kessel und die spätestens ab 1970 vollständig erfolgte Ausrüstung aller Loks mit Indusi.

Korrekturen und Ergänzungen sind wie immer jederzeit gerne willkommen.

Die meistvertretenen Versionen in der Bundesbahnzeit
Die meistvertretenen Versionen in der Bundesbahnzeit

01

Die meist verbreitetste Version der Baureihe 44 in der auf dieser Seite hauptsächlich betrachteten Zeitspanne ab 01.01.68 war die Ausführung als Kohle-Lok ohne Schürze.

Aufnahme: 44 1667 (Crl), Bw Crailsheime, 05.07.68.

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02

Ursprünglich waren alle bis ca. 1943 gelieferten Loks mit Schürze und großen Windleitblechen ausgeliefert worden. Die DB entfernte schon frühzeitig die großen WL-Bleche, während die Umlaufschürze zunächst erhalten blieb. Später wurde jedoch auch diese fallweise bei Hauptuntersuchungen abgebaut. Am Stichtag 01.01.68 gab es noch mindestens 49 Schürzenloks.

Aufnahme: 44 079 (Emd), Bw Rheine, 07.10.68.

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03

Die mit Ölfeuerung ausgestatteten 44er unterschieden sich äußerlich nur durch den Öl-Tender von ihren Kohle-Schwestern.

Aufnahme: 44 100 (OsH), Bw Osnabrück Hbf, 22.04.68.

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Beschilderung und Beschriftung
Beschilderung und Beschriftung

04

Im Vergleich zu anderen Baureihen, insbesondere 50 und 64, waren bei der BR 44 in der letzten Zeit der alten Nummern Schilder mit spitzen Ziffern eher selten zu finden.

Aufnahme H. Schambach: 44 178 (Min), Bw Braunschweig, 20.05.66.

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05

Bei der Umstellung von alter auf neue Nummer fielen speziell die Dampfloks des Bw Osnabrück Hbf (alle Baureihen) dadurch auf, dass man die Lokschilder mit alter Nummer bereits vorzeitig abgebaut hatte und die (alte) Nummer nur noch aufgemalt war.

Aufnahme: 44 1315 (Rhn, ex OsH), Bw Rheine, 07.10.68.

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06

Eine Spezialität des Bw Hannover Hgbf war dagegen die Umgestaltung der Nietschilder mit alter Nummer derart, dass auch bei Betriebsnummern größer 1000 die neue Nummer unmittelbar aus den restlichen drei Ziffern abgeleitet werden konnte. Weiteres dazu siehe DSo-Beitrag Eine 94.0 in Hannover - Nummernsalat '69

Aufnahme: 44 260 (Leh, ex HvHg, eigentlich 44 1261 bzw. 044 260-5), Lehrte, 10.05.69.

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07

Besonders heftige Verschiebungen bei der Festlegung der neuen Betriebsnummern gab es im Bereich um 1200, weil auch die 200er Nummern noch nahezu vollständig besetzt waren.

Aufnahme: 044 195-6 (Ott, ex 44 1202), Bw Lehrte, 11.08.74.

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08

Bei den Öl-Loks gab es ursprünglich keine "schiefen Umzeichnungen". Erst beim späteren Umbau der Kohle-Lok 044 196 ex 44 1203 entstand mit 043 196 auch hier diese Situation, obwohl die Nummer 043 203 frei gewesen wäre.

Aufnahme: 043 196-5 (Rhn, ex 044 196-4, ex 44 1203), Bad Harzburg, 14.12.73.

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09

Nach Entfernung des überflüssigen Zentralverschlusses (schon abgeschlossen in den frühen 1960er Jahren) war das Nummernschild vorne generell mittig auf der Rauchkammertür platziert. Nur bei einigen wenigen Loks war es aus unbekannten Gründen etwas tiefer angeordnet.

Aufnahme: 044 386-1 (Crl, ex 44 1384), Bw Crailsheim, 20.07.70.

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Führerhaus
Führerhaus

10

Aus der Zeit, als die BR 44 während des Krieges als sog. "Übergangskriegslok" in vereinfachter Bauweise gefertigt wurde, stammt das Führerhaus mit nur einem Seitenfenster.

Aufnahme: 043 085-0 (Ksl, ex 44 1085), Paderborn, 10.04.72.

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11

Ein Führerhausdach mit einfacher Belüftung mittels Blechhutze dürfte dagegen eine Übergangsmaßnahme zur schnellen Behebung von Kriegsschäden sein. Denn auch die ÜK-Loks besaßen auf allen bekannten Bildern die reguläre Entlüftung über seitliche, ins Dach eingelassene Klappen.

Aufnahme: 044 050-3 (HmG, ex 44 1050), Bw Hamm G, 03.05.70.

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12

Überhaupt keine Dachentlüftung, also noch nicht einmal über eine Hutze, besaß die 044 203.

Aufnahme: 044 203-8 (GBi, ex 44 203), Bw Duisburg-Wedau, 28.10.71.

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13

Warum einige 44er statt des einfachen Blendschirms über den Frontfenstern mit Stauschuten ausgerüstet waren, ist nicht bekannt. Ersatzteilmangel oder Aufbau eines baugleichen Führerhaus-Oberteils der Baureihe 01 ?

Aufnahme: 044 193-1 (Ott, ex 44 1199), Ottbergen, 25.07.72.

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Kesselausrüstung
Kesselausrüstung

14

1951 wurden fünf Loks mit einem neuen Stehkessel mit Verbrennungskammer, Hulson-Rost und mechanischer Rostbeschickung (Stoker) ausgerüstet. Obwohl sich der Umbau durchaus bewährte und der Stoker eine erhebliche Erleichterung für die Heizer darstellte, unterblieb eine weitere Anwendung und alle Loks schieden noch vor 1968 aus.

Aufnahme: H. Schambach: 44 242 (Ehr), Bw Ehrang, 30.08.64.

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15

Weitere 5 Loks erhielten ebenfalls den neuen Stehkessel mit Verbrennungskammer, eine Turbospeisepumpe und einen Mischvorwärmer Bauart Henschel MVR II. Trotz einer merklicher Leistungserhöhung und geringeren Betriebskosten unterblieb eine weitere Anwendung, da die DB für die Rest-Betriebszeit auf die preisgünstiger zu realisierende Ölfeuerung setzte. 44 433 und 629 wurden ausgemustert und die anderen wieder auf die Serienausführung zurückgebaut.
Aufnahme C. Bellingrodt: 44 433 (Beb), Marbach (Haune), 19.06.58.

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16

Die besten Ergebnisse wurden nach [2] mit einem Mischvorwärmer der Firma Knorr erzielt, unter Verwendung einer zweistufigen Kolbenpumpe eingebaut in 44 1383. Aber auch diese Variante wurde nicht weiter verfolgt.

Aufnahme H. Schambach: 44 1383 (Beb), Bebra, 29.02.60.

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17

Neben den Loks mit Henschel Mischvorwärmer (Pkt. 15) wurden einige weitere Maschinen nur mit einer Turbospeisepunpe VTP-B250 ausgerüstet. Diese behielten sie bis auf 44 1676 (044 682) bis zu ihrer Ausmusterung.

Aufnahme: 044 093-3 (GBi, ex 44 093), Bw Gelsenkirchen-Bismarck, 01.09.70.

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18

Ursprünglich lagen die Pumpen beidseits der Rauchkammer (Luftpumpe rechts, Speisepumpe links). Schon frühzeitig verlegte die DB die Pumpen an eine besser zugängliche Stelle in Lokmitte. Letzte Lok mit vorn liegenden Pumpen in der Bundesbahnzeit war 44 672.
Aufnahme: 044 672-4 (Ott, ex 44 672), Bw Altenbeken, 25.07.72.

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19

Da vielfach auch Strecken befahren wurden, bei denen ein Läutewerk erforderlich war, wurden etliche Maschinen mit einer Glocke ausgestattet, die in den meisten Fällen mittig hinter dem Kamin angeordnet war. Bei etlichen Loks wurde das Läutewerk später wieder ausgebaut.

Aufnahme: 043 666-7 (Rhn, ex 44 1666), Bw Rheine, 19.05.70.

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20

Mit einer seitlichen Anordnung des Läutewerks auf der linken Seite ist nur eine einzige Lok bekannt.

Aufnahme: 044 360-6 (Emd, ex 44 1360), Bw Rheine, 08.09.69.

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21

Eine rechtsseitige Anordnung des Läutewerks war dagegen nicht ganz so selten.

Aufnahme: 044 463-8 (Rot, ex 44 463), Bw Rottweil, 12.08.69.

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22

Die ungewöhnlich hohen Dome (oder nur Domverkleidungen?) bei 044 187 erinnern an die Prototypen 44 001 - 010. Um einen Kessel von diesen kann es sich aber eigentlich nicht handeln, da die Kessel der Serienloks andere Abmessungen aufwiesen.

Aufnahme Helmut Philipp: 044 187-3 (Ott, ex 44 187), Bw Braunschweig, 29.03.70.

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23

Scharfe Kanten an den Sandkästen lassen den Schluss zu, dass es sich hierbei um eine geschweißte Ausführung handelt (serienmäßig war das ein Gussteil mit runden Kanten). Zu finden bei nur wenigen Loks.

Aufnahme: 044 512-2 (Ehr, ex 44 1512), AW Trier, 08.04.71.
Die gemischte Bestückung verdeutlicht recht gut den Unterschied der beiden Bauweisen.

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Fahrwerk
Fahrwerk

24

Der Scheibenrad-Vorläufer war ursprünglich ein Merkmal der ÜK-Loks. Durch freizügigen Tausch gelangte diese Radsatzbauart aber im Laufe der Zeit unter 44er aus dem gesamten Nummernbereich dieser Baureihe.

Aufnahme: 044 552-8 (Crl, ex 44 1552), Bw Crailsheim, 03.04.70.

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25

Wie bei den anderen Einheitsloks mussten auch für die BR 44 gelegentlich neue Zylinder als Ersatz gefertigt werden. Neue Zylinder mit angegossenen Ausströmkästen fanden sich hier auffällig oft nur einseitig, und das auch nur zeitweise, was auf einen häufigen Austausch schließen lässt.

Aufnahme: 044 178-2 (Emd, ex 44 178), Bw Rheine, 08.09.69.

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26

Der Einsatz als Bremslok für Messungen an neuen Triebfahrzeugen erforderte den Einbau einer Gegendruckbremse. Benötigt wurden nie mehr als zwei Loks gleichzeitig. Bei Fristablauf wurden die abzustellenden Maschinen durch weitere Umbauten ersetzt; als letzte 044 404 ab 5/75.

Aufnahme: 44 404 (DME), Bochum-Dahlhausen, 30.09.85 (zu den geschweißten Sandkästen siehe Pkt. 23).

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27

Normalerweise lag der Hilfsluftbehälter quer vor der Feuerkiste auf dem Lokrahmen. Warum er bei einigen Loks seitlich unter den rechten Umlauf (direkt hinter dem Steuerungsträger) verlegt wurde, ist nicht bekannt.

Aufnahme: 044 969-4 (Ehr, ex 44 969), Bw Ehrang, 14.09.73.

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Schürze und Umlauf
Schürze und Umlauf

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Im Gegensatz den Kohle-Loks war eine Umlaufschürze bei den Öl-Loks selten. Anfangs waren es drei Maschinen, in den Berichtszeitraum ab 01.01.68 schaffte es nur noch eine. Und auch diese verlor ihre Schürze bei einer L2 in 8/70.

Aufnahme: 043 606-3 (Rhn, ex 44 606), Bw Rheine, 19.05.70.

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29

In der Regel reichte der seitliche Umlauf bis an die Vorderkante der Rauchkammer. Bei einigen wenigen Loks war er jedoch etwas weiter zurückgeschnitten und ging nur bis knapp über die Einströmrohre.

Aufnahme: 044 143-6 (Ehr, ex 44 143), Ehrang Rbf, 14.09.73.

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30

Möglicherweise diente der bei einigen Loks jeweils am rechten Windleitblech unten angebrachte Tritt dazu, die schlecht zugängliche Dampfpfeife hinter dem WL besser zu erreichen. Auffällig ist, dass alle bekannten Maschinen in den 1950er Jahren auf der tunnnelreichen Nord-Süd- und Ruhr-Sieg-Strecke unterwegs waren.

Aufnahme: 044 385-3 (Ehr, ex 44 385), Bw Ehrang, 07.04.71.

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31

Nur eine Lok ist bekannt, die Windleitbleche besaß, die am unteren Rand einen Handlauf (Griffstange) hatten; und das auch nur ganz am Ende ihrer Betriebszeit ab 1/73. Mit solchen Blechen waren sonst nur die 01 mit Neubaukessel versehen.

Aufnahme G. Tierbach: 044 482-8 (Ott, ex 44 482), Bw Koblenz-Mosel, 24.02.73.

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32

Besonders im Bereich hoher Betriebsnummern waren zahlreiche Loks mit einfachen Rangierergriffen auf der Pufferbohle ausgestattet (Stange statt Bügel).

Aufnahme: 044 202-0 (Kob, ex 44 202), Bw Ehrang, 07.04.71.

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Tender
Tender

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Zwar wurden die ersten Bauserien der BR 44 ab Werk mit einem Niettender der Bauart 2'2'T32 ausgeliefert, aber zum Stichtag 01.01.68 gab es bei der DB nur noch eine Lok damit. Und auch bei dieser erfolgte kurze Zeit nach der Aufnahme ein Tendertausch gegen den üblichen 2'2'T34.

Aufnahme: 44 675 (Ott), Bw Lehrte, 11.10.68.

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34

Bis auf die oben erwähnte Ausnahme bei 44 675 waren ab 01.01.68 alle DB 44 mit einem Tender Bauart 2'2'T34 gekuppelt. Von diesen war der Kohlenkasten in etwa 50% der Fälle mit einem geschweißten Aufsatz versehen.

Aufnahme: 044 214-5 (Ott, ex 44 214), Bw Braunschweig, 08.05.72.

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35

Beim Umbau auf Ölfeuerung wurde der Ölbehälter in den Kohlenkasten eingesetzt, wobei dessen Seitenteile erhalten blieben.

Aufnahme: 043 326-8 (Rhn, ex 44 326), Bw Rheine, 03.06.71.

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36

Der Wasser Tiefeinlauf beim 2'2'T34 Tender wurde in den letzten Betriebsjahren nicht mehr benötigt und war deshalb fest verschlossen. Komplett entfernt wurde er aber nur bei ganz wenigen Tendern.

Aufnahme: 44 1678 (Emd), Bw Rheine, 07.10.68.

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44 640 war ab 6/58 mit einem der fünf Stromlinien-Vorratstender gekuppelt, die zwar für eine Stromlinienverkleidung vorbereitet, aber bei Lieferung noch nicht damit ausgerüstet waren. Die ursprüngliche Kss-Bremse war inzwischen ausgebaut, aber die oben abgeschrägte Kante des Kohlenkastens und die kastenförmige Einpolterung an seinem hinteren Ende sind eindeutige Merkmale dieser Bauart.
Aufnahme Uwe Breitmeier: 044 640-1 (Ott), Bw Ottbergen, 07.04.69.

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38

Für die 44-ÜK entwickelte Borsig einen Wannentender mit 34 m³ Wasservorrat. Die tatsächlich gebaute Stückzahl ist bis heute unklar; die Angaben schwanken zwischen mindestens zwei und fünf. Als letzte Lok der DB war 44 1267 bis 10/67 mit einem solchen Tender gekuppelt. Weitere Infos siehe meinen DSo-Beitrag "Wannentender 2'2'T34 für Baureihe 44".

Aufnahme H. Schambach: 44 1267 (Rhn), Bw Rheine, 20.05.67.

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Baureihe 44 in Farbe
Baureihe 44 in Farbe

39

Die letzte L2-Hauptuntersuchung einer Dampflok der DB wurde an 043 364 mit Datum vom 07.08.75 im AW Braunschweig vorgenommen. Aus diesem besonderen Anlass erhielt die Lok ausnahmsweise ein kompletter Neuanstrich, was bei einer L2 in der Regel nicht üblich war.

Aufnahme: 043 364-9 (Rhn, ex 44 1364), Bw Braunschweig, 08.08.75.

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40

In einem in den letzten Betriebsjahren eher unüblich guten Betriebszustand präsentiert sich diese Lok.

Aufnahme: 044 177-4 (GBi, ex 44 1178), Bw Gelsenkirchen-Bismarck, 15.08.76.

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41

Und schließlich noch eine 44 mit Schürze:

Aufnahme: 044 067-7 (Ott, ex 44 1067), Bw Lehrte, 18.04.74.

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Abschließend möchte ich noch einmal ausdrücklich den Fremd-Bildautoren danken, die mit der Bereitstellung ihrer Aufnahmen zur Vervollständigung dieser Seite beigetragen haben (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Uwe Breitmeier
  • Joachim Bügel, Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt, eisenbahnstiftung.de
  • Helmut Philipp
  • Herbert Schambach
  • Gerd Tierbach

Literaturquellen
Literaturquellen
[1] M. Herb, A. Knipping, H. Wenzel
Die Triebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn im Jahre 1950
Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg, 1978
[2] P. Konzelmann
Die Baureihe 44
Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg, 1981

Weitere Aufnahmen zum Thema siehe begleitenden DSo-Beitrag Die Baureihe 44 in der Bundesbahnzeit

Galerie online seit 08.10.2022, letzte Bearbeitung 09.10.2022.