Vor einigen Tagen hatte Hans Schülke über seine Winterfahrt zu den letzten Loks der BR 82 im Westerwald berichtet. Die Loks, die Züge, die Fotostellen – alles das kam mir sehr bekannt vor. Vor allem aber das grausige Wetter, denn da kann ich mitreden.

Osterferien 1971 – als man noch auf die Schulferien angewiesen war (und sei nur indirekt wegen meines Begleiters), war diese Zeit prädestiniert für die erste größere Eisenbahntour des Jahres. Dieses Mal sollte es nach Mayen, an die Moselstrecke, und dann über Aschaffenburg, Lauda, Crailsheim, Heilbronn und Kaiserslautern nach Saarbrücken als Hauptschwerpunkt der Fahrt gehen. Und nach 10 Tagen über Ehrang und erneut die Moselstrecke wieder zurück nach Wuppertal.

Die Fahrt begann frühmorgens am 30.03.71. Und der Weg zum ersten Programmschwerpunkt Mayen führte beinahe zwangsläufig über den Westerwald, wo man ja kurz noch einmal nach den 82ern schauen konnte.

Bild 01 

Siershahn hatten wir schon auf früheren Touren 2x kurz angesteuert, aber dort immer nur ruhenden Betrieb erlebt. Wie zum Beispiel am 25.05.69, wo wir im Bw Siershahn gleich vier 82er antrafen: 082 039 vor 082 004 auf dem Kanal und hinten auf den Freigleisen an der Drehscheibe 082 008 und 080 020. Zwar verstecken sich auf dieser Sammelaufnahme alle Loks irgendwie hinter Masten, Wasserkran und sonstigem Gerümpel, aber für vier 82er auf einen Streich muss man halt Kompromisse eingehen. Man beachte die unterschiedlichen Bauartmerkmale: Vorwärmer, Führerhausdach und Lampenanordnung.

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Auch am 30.03.71 ging es zunächst zum Bw Siershahn, um hier tagesaktuelle Informationen zu den Einsätzen der BR 082 einzuholen. Und erfreulicherweise gab es sogar zwei Leistungen noch am Vormittag.

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Nun nur noch schnell ein Foto von der Koblenzer 050 954, die als einzige Lok im Bw vor sich hin schmauchte.

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Als erste 82-Leistung war uns ein Nahgüterzug aus Limburg(?) avisiert worden (warum wir nicht nach der Zugnummer gefragt haben, ist mir heute unverständlich). Diesem fuhren wir bis Wirges in der Hoffnung entgegen, dass sich die Lichtverhältnisse bessern würden. Dann wäre hier die einzige Stelle gewesen, wo der Zug einigermaßen im richtig im Licht gelegen hätte.

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Aber hätte, hätte, Fahrradkette …. Denn als der Zug auftauchte, war alles grau in grau – halt typisches Westerwald-Wetter.
Und oh je, an der 082 038 hing nur noch der Gz-Begleitwagen, ein Pwghs 54. Damit war der Fünfkuppler nun wirklich nicht überfordert.

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Auf dem Weg zurück nach Siershahn sahen wir das Einfahrsignal von Wirges schon wieder auf Fahrt stehen. Also schnell ans Gleis und den Pto 3870 nach Limburg "mitgenommen", gebildet aus einer dreiteiligen Schienenbus-Einheit mit 798 702 führend.
Die Planzeit 9:26 Uhr für Wirges lässt vielleicht noch einen Rückschluss auf die Zugnummer des Ng mit 082 038 zu ?!

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Bild 05 

Das Formsignal in Stellung Hp2 ließ mich sogar einen Nachschuss auf den 3870 machen. Die Nummer des nachlaufenden 998.6 wurde leider nicht notiert.

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Bild 06 

Als wir im Bw Siershahn eintrafen, war 082 038 schon da.

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Bild 07 

Von diversen weiteren Ansichten jetzt nur ein Foto von schräg hinten.

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Bild 08 

Danach ging es auf schnellstem Wege nach Wallmerod, wo 082 040 bereits fahrbereit vor einem Tonerdezug stand.
Nach dem kürzlich zum Beitrag von Hans S. ergänzten Buchfahrplanauszug müsste es sich um den Ng 16902 gehandelt haben.

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Bild 09 

Es blieb aber noch Zeit genug, um jetzt Lok und Zug von allen Seiten und in verschiedenen Ansichten zu fotografieren.
Etwa Lok alleine von links-schräg-vorn, ...

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... oder mehr von der Seite über die Hecke am Bahnsteig.

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Bild 11 

Oder eben auch von der anderen, lichtmäßig eigentlich falschen Seite. Aber das Wetter war ja ohnehin mal wieder besch…. (eiden).

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Bild 12 

Mit Tele von vorn kommt auch das Bahnhofsgebäude von Wallmerod ins Bild. Nur sind bei dieser Perspektive die Tonwerte so unterschiedlich, dass die Lok nur als schwarzer Klumpen erscheint, während das Haus viel zu hell bleibt.

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Bild 13 

Das gilt in leicht abgemilderter Form auch für die nächste Aufnahme von weiter seitlich.

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Bild 14 

Tja, warum habe ich damals dieses Foto überhaupt gemacht? Mit Mast genau vor der Lok ein Bild für die Tonne.
Es bleibt nur die Hoffnung auf KI, mit deren "Intelligenz" es möglich werden sollte, den Störenfried zu beseitigen; oder noch besser, nur etwas nach vorn zu verrücken.

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Für die folgende Zugfahrt war nun, Wetter hin, Wetter her, auf jeden Fall eine Streckenaufnahme vorgesehen. Eine passende Stelle fand sich bei Meudt. Nur schlug jetzt leider das Schicksal zu, oder ehrlich gesagt: die eigene Dummheit. Denn, ...

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... als der Zug mit schöner Dampf- bzw. Rauchentwicklung angekachelt kam, gab es wie üblich zuerst einen Vorschuss – noch ziemlich weit weg (Das Bild hier ist eine Ausschnittsvergrößerung um mehr als 100%).
Dann schnell den Film weiterdrehen (Leica IIIc noch mit Drehknopf); und Mist: Film voll. Da half auch sanfter Druck nichts.

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Bild 16 

Negativ 37 des Films ist daher zu mehr als der Hälfte schwarz. Aber immerhin, die Lok und die ersten Wagen sind noch drauf, nur eben leider mit abgeschnittenem Zug. Hach, grrrr ...

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Doch trotz allem, trotz des lausigen Wetters und trotz des Malheurs am Schluss: Heute bin ich froh, diesen Abstecher in den Westerwald gemacht zu haben. Für die hiesigen Einsätze der Koblenzer 82 war es schließlich 5 vor 12. Und besser so als gar nichts.

Das schlechte Wetter im Westerwald ist mir auch bei späteren Touren treu geblieben. Ich erinnere an meinen Beitrag
Heute vor 50 Jahren – mit 82 021 in den Westerwald.

Nach dem Auftakt im Westerwald wurde als nächster Programmpunkt Mayen angesteuert, wo bei immer noch tristen Lichtverhältnissen doch noch etliche interessante Aufnahmen gelangen – darüber habe ich früher schon einmal hier berichtet:
Ostertour 1971 – Mayen.

Jetzt aber erst einmal frohe Ostern allerseits und einen schönen Tag noch,
Ulrich B.