Auch im Jahr 1984 hatte ich die Ehre und das Vergnügen, wieder an der internationalen Tagung "Moderne Schienenfahrzeuge" an der TU in Graz teilnehmen zu können. Und wie im Vorjahr – siehe meinen Bericht 1983, Dienstreise nach Graz – blieb am letzten Tag der Veranstaltung noch etwas Zeit, in Graz auch mal kurz bei den nicht mehr ganz so modernen Schienenfahrzeugen der Gegenwart vorbeizuschauen. Das war am 10.10.84 und ist damit heute genau 40 Jahre her.

Um die Mittagszeit war ich am Bahnhof, wo aber irgendwie nichts los war – also vom letzten Bahnsteig aus über die Gleise ab ins Bw, in Österreich Zugförderungsleitung genannt.

Bild 01 

Dort empfingen mich allerdings erst einmal zwei total moderne Triebfahrzeuge, nämlich mit 1064.01 die erste Lok einer neuen Baureihe für den schweren Rangierdienst. Dahinter 1064.02; beide Loks in der elektrischen Inbetriebsetzung, die hier in der Zfl Graz stattfand. Offensichtlich herrschte noch Mittagspause, denn an beiden Maschinen waren keine Aktivitäten feststellbar.

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Bild 02 

Hinter dem Schuppen traf ich 1042.580 an. Die 1245.527 war mir leider kein Bild wert (abgebügelt, eingeklemmt zwischen Lok und Mast oder was auch immer). Rückblickend schade, denn ein weiteres Mal kam mir diese Maschine nicht mehr vor die Flinte.

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Bild 03 

Auch 1042.520 hatte keinen Stromabnehmer am Draht und die Seite war schon stark verschattet. Aber bei einer grünen Lok mit dem schönen alten ÖBB-Logo an der Front galten natürlich andere Maßstäbe.

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Damit war die Zfl "abgegrast" und nun ging es auf dem vom Vorjahr bekannten kurzen Weg entlang der Gleise zum GKB Gelände.

Bild 04 

Im GKB-Bahnhof war gerade ein Güterzug eingetroffen, mit den beiden Loks V750.2 und V750.1 an der Spitze.

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Bild 05 

Für diese Blickrichtung kam das Licht naturgemäß spitz von hinten, was einen heftiger Frontschatten zur Folge hatte.
Deshalb gab es auch noch eine weitere Aufnahme der beiden Loks mehr von der Seite und näher heran.

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Bild 06 

Am früheren Kohlebansen des GKB-Depots entdeckte ich dann zu meiner großen Freude die für Museumszwecke hinterstellte GKB 415. Schade nur, dass sie vorne im Schatten eines Gerüsts (Reste Bekohlungsanlage?) stand.
Die 1897(!) von Floridsdorf unter der Fabriknummer 1108 gebaute 2'B-n2 gebaute Schlepptenderlok mit Außenrahmen, Reihe 17c, ging zunächst an die Südbahn, wo sie die Nummer 415 erhielt. Beim Übergang an die GKB im Jahr 1924 behielt sie diese Nummer. Inzwischen ist sie im Bahnpark Augsburg gelandet.

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Bild 07 

Ein weiteres Dia wurde für eine Aufnahme von hinten ver(sch)wendet.

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Bild 08 

Auch bei der GKB gab es einen Wehrmachtsdiesel. Die DH360.1 (Deutz 55101/44) wurde 1968 von der ÖBB übernommen, wo sie als 2065.01 geführt wurde. Dahinter steht V750.3.

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Bild 09 

Nach einem Motortausch gegen einen neueren der Firma Jenbach konnte die Motorhaube deutlich verkleinert werden, was die Sichtverhältnisse für das Tf-Personal der im Streckendienst eingesetzten Lok wesentlich verbesserte.

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Bild 10 

Mit dem Foto von V750.3 hatte ich nun alle drei Loks dieses Typs im Kasten.

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Bild 11 

Das absolute Highlight des Ausflugs zur GKB war allerdings die hinter dem Schuppen bestens im Licht stehende 56.3115.
Ob sich die Lok damals formell noch im regulären Betriebsbestand der GKB befand, oder schon als betriebsfähige Museumslok geführt wurde, war auf die Schnelle nicht zu ermitteln.

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Bild 12 

Unter diesen fotografischen Randbedingungen blieb es nicht aus, dass jetzt Diafilm "gemetert" wurde. Von den vielen, aus allen möglichen und unmöglichen Blickwinkeln entstandenen Aufnahmen zeige ich hier nur einige. Zunächst Lok mehr seitlich ...

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Bild 13 

... sodann genau von vorn ...

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Bild 14 

... die Rauchkammerpartie ...

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Bild 15 

... die Ansicht von hinten (mit Heckschatten) ...

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Bild 16 

... Führerhaus und Tender ...

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Bild 17 

... und zu guter Letzt das Triebwerk.

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Bild 18 

Inzwischen hatte auch das Lokpärchen aus Bild 4 den Weg ins GKB-Betriebswerk gefunden. Damit war jetzt auch eine Aufnahme von V750.1 richtig im Licht möglich, dahinter logischerweise V750.2.

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Bild 19 

Auf dem Weg zurück zum Staatsbahnhof konnte ich die im GKB Bahnhof rangierende V600.1 aufnehmen.

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Bild 20 

Außerdem war dort eine dreiteilige Schienenbusgarnitur abgestellt, zu der folgende Fahrzeugnummern notiert wurden: VT50.04 vor VT50.01 und VB10.07.
Beim führenden VT50.04 haben wir es mit dem ehemaligen DB 795 255 zu tun. Das Gleiche gilt für VT50.01 ex DB 795 169; also beides einmotorige Triebwagen.

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Bild 21 

Kurz vor dem ÖBB Bahnhofs wartete eine weitere, vierteilige Schienenbus-Einheit, bestehend aus VT10.02 + VT10.09 + VB20.03 + VB10.06 auf hren nächsten Einsatz.
Im Gegensatz zu den VT50 besitzen die VT10 zwei Dieselmotoren je 150 PS. Als pufferlose Fahrzeuge entsprechen sie damit den DB VT98.9.

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Bild 22 

Ein letzter Blick in die Zfl führte zu einem erneuten Foto von 1064.01; jetzt zwar mit (erträglichem) Frontschatten, aber dafür mit gehobenem Stromabnehmer.

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Ein längerer Aufenthalt war nicht möglich, denn nun wurde es Zeit, sich auf den Weg zum Flughafen zu machen. Aber auch so konnte ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden sein, auch wenn im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Aufnahmen bei diesem Kurzbesuch abgefallen waren. Erfreulich vor allem, dass es fahrzeugseitig praktisch keine Überschneidungen zur Ausbeute von 1983 gab. Später bin ich noch oft auf Dienstreise in Graz gewesen. Und auch wenn dabei das Hobby mehr und mehr in den Hintergrund rückte – eines hat sich jedes Mal aufs Neue bestätigt: Graz war und ist immer eine Reise wert.

Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.