Bauartunterschiede Baureihe 141 – neu in der Bundesbahnzeit
Beitrag im DREHSCHEIBE Forum "Historische Bahn" vom 29.06.2020

Befragt nach den sichtbaren Unterschieden bei der Baureihe E41/141 der DB fallen sicher den meisten von uns zunächst die diversen Anstrichvarianten ein, mit denen diese Einheits-Elloks aufwarten konnten. Klar, die ersten 71 Maschinen wurden noch in einem edlen Blau geliefert.

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Davon ist allerdings bei Münchener 141 015 nicht mehr viel zu sehen, als sie am 02.02.75 im Bw Rosenheim zu ihrem nächsten Einsatz aufbrach. Zu diesem Zeitpunkt war sie allerdings auch eine der letzten Blauen und präsentierte sich dementsprechend in einem erbärmlichen Zustand, der durch die diesigen Lichtverhältnisse noch verstärkt wurde.

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Grün – so verließen die restlichen E41/141 die Werkhallen, wobei die Farbe irgendwann von einem dunklen Flaschengrün zum etwas helleren Chromoxidgrün wechselte. Das ist auch der Farbton bei der E41 296 vom Bw Hagen-Eck, die hier am 25.09.67 neben dem Schuppen im Bw Wuppertal-Vohwinkel pausiert.

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Bild 03 

Nach grün kam ozeanblau/beige, damals von manchen Eisenbahnfreunden als "Kotzfarbe" bezeichnet – aber da ahnten wir noch nicht, was danach kommen würde.
Die Hagener 141 273 gehörte zu den ersten umlackierten Maschinen (U3 Opl 7.1.76) und behielt dabei sowohl ihre Griffstangen als auch die Doppeldüsen-Lüftungsgitter. Westhofen, 07.07.84.

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Beim orientroten Farbschema scheiden sich die Geister. Für mich der absolute Tiefpunkt des Farbdesigns. weiß ich doch, dass andere dieses durchaus schätzen. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Nun denn, als Vertreter für Orientrot also 141 013 in ihrem Heimat-Bw Nürnberg Hbf am 23.07.96.

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Zuletzt kam mit Verkehrsrot eine Farbgebung, die ich persönlich für sehr gelungen halte. Vor grünem Hintergrund (und der ist fast immer grün) hebt sich eine rote Lok eben deutlich besser ab, als eine grüne. So zu sehen bei 141 436 (F-1) mit RE14023 in der bekannten Fotokurve bei Haunetal-Hermannspiegel.

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Vielen ist sicher auch die S-Bahn Farbgebung geläufig, die insgesamt sieben 141 für die S-Bahn Nürnberg erhielten. Auf diesem Foto ist 141 441 (NüH) allerdings im normalen Regionalverkehr eingesetzt; am 24.07.96 ist sie gerade mit dem RB3325 in Treuchtlingen eingetroffen.

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Ein einmaliger Farbexot war dagegen 141 248 mit ihrer speziellen blau/beigen Lackierung für den Karlsruher Zug - einem fehlgeschlagenen Versuch eines lokbespannten Zuges für die S-Bahn Rhein/Ruhr.
Am 26.09.97 wurde sie längst im allgemeinen Umlauf des Bw Dortmund Bbf eingesetzt, als sie mit SE3218 über die nördlichen Ruhrbrücken in Duisburg-Kaiserberg bollerte.

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Das nächste große Thema nach der Farbgebung sind die beiden Hauptbauformen der BR 141.
Die Nürnberger 141 025 steht für die erste Ausführung mit Einfachlampen und Lüftungsgittern Bauart Schweiger; hier abgestellt in ihrem früheren Heimat-Bw München Hbf am 23.07.87.

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Ab E41 121 erhielten die Maschinen dann Doppellampen und Doppeldüsen-Lüftungsgitter (DDL).
Für diese Bauform steht 141 155, die sich am 10.04.90 in einem schon in vielen Details gegenüber dem Lieferzustand veränderten Aussehen präsentiert. An der noch heute beliebten Fotostelle im Ostkopf des Bahnhofs Wuppertal-Elberfeld (damals noch nicht Hbf !) braust sie als Lz gen Heimat-Bw Hagen Eckesey.

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Ausgesprochen gut stand den 141 m.E. das rote DB-Logo, wie wir es hier am 14.08.93 bei 141 097 (F-1) im Hauptbahnhof von Frankfurt(M) sehen.

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Bild 11 

Grüne Loks mit Magerkeks gab es ja noch viele. Gewöhnungsbedürftig war aber der Anblick einer 141 mit Dachrinne, jedoch ohne Griffstange.
Als Beispiel dafür steht 141 134 (NüH), aufgenommen am 27.06.96 im Rbf München-Laim.

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Bild 12 

Mit diesem Bild kommen wir nun zu den wirklich besonderen Bauartmerkmalen bei der Baureihe 141:
Die Münchener 141 013, hier vor einem Leerzug in München Hbf am 22.09.77, trägt hinten einen Stromabnehmer DBS54 mit Wanischwippe B12. Also des Typs, der sich bei den 103 nicht bewährte und deshalb kurzfristig ersetzt werden musste – siehe meinen alten DSo-Beitrag Die Stromabnehmer der BR 103. Einige dieser Stromabnehmer wurden noch auf Loks der BRn 140, 141 und 150 umgesetzt und hier für die Restnutzungsdauer abgefahren.

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Bild 13 

Gleich in zweifacher Hinsicht ein Exot war die Nürnberger 141 011 – zum einem durch die gemischte Lüftungsgitter Bestückung mit 2x Schweiger- und 3x Klatte-LG, zum anderen mit der Positionierung der Führerstands-Kennziffern auf halber Höhe neben den Einstiegstüren. Foto im Bw München Hbf am 24.07.87.

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Wer nun glaubt, in diesem Beitrag alle wesentlichen Bauartunterschiede bei der 141 gesehen zu haben, der irrt gewaltig. Denn diese auf den ersten Blick so einheitliche Baureihe konnte mit einer erstaunlich großen Anzahl von Unterschieden im Detail aufwarten. Und das ist ja nun mal mein Thema, zu dem es nun auch eine entsprechende Seite auf meiner Homepage, der Bundesbahnzeit, gibt. Erreichbar unter dem Direktlink: Bauartunterschiede Baureihe 141. Interesse geweckt? Dann schaut doch mal rein, ich freue mich über jeden Besuch und bin dankbar für Rückmeldungen und Ergänzungen.

Ich möchte es nicht versäumen, auch an dieser Stelle einen ganz großen Dank an meine Hobby-Kollegen und "Einheits-Ellok-Spezis" Michael Fuhry, Bernward Otto (bo), Klaus Ratzinger und Norbert Schmitz (nobbi) auszusprechen, die mich bei der Erstellung der Seite mit vielen Anregungen und Ergänzungen tatkräftig unterstützt haben.

Einen schönen Tag noch,

Ulrich B.