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- 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Soest und Rheine, Beitrag vom 06.10.2021
- 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Rheine (Fortsetzung), Beitrag vom 11.10.2021
- 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Rheine (Rest), Kassel, Paderborn, Beitrag vom 16.10.2021
- 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Minden, Hannover, Lehrte I, Beitrag vom 19.10.2021
- 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Braunschweig, Lehrte II, Beitrag vom 19.10.2021
Die Herbstferien 1968, die letzten meiner Schulzeit, wurden noch einmal intensiv für fürs Hobby genutzt, bevor es mit den Abiturvorbereitungen ernst wurde. Für die Fahrten, alle per Bahn, wurde für 46 DM eine Bezirkswochenkarte erstanden; eine preisgünstige und für mich als Schüler mit kleinem Budget erschwingliche Möglichkeit, sieben Tage lang Fototouren zu diversen Zielen zu unternehmen, die von Wuppertal aus mit einer Tagesreise erreichbar waren. Leider habe ich diesen Fahrtausweis nicht aufbewahrt – ich habe ja vieles gesammelt, aber keine Fahrkarten. Auf meine Anfrage hierzu kürzlich im Hifo hat mir freundlicherweise Kees Deelder auf die Sprünge geholfen und mir einen Scan des Streckennetzes zur Karte Essen 225 zur Verfügung gestellt, welche ich vermutlich ausgewählt hatte. Dafür auch noch einmal an dieser Stelle herzlichen Dank.
Wie man sieht, war mein "Heimat-Bahnhof" Wuppertal-Oberbarmen als Ausgangspunkt aller Fahrten nicht im Gültigkeitsbereich der Karte enthalten. Das bedeutete theoretisch Nachlösen für die kurze Strecke bis Hagen, was aber meist nicht nötig war, da der Schaffner nicht auftauchte. Ähnlich das Vorgehen beim Überschreiten des Bezirksbereichs zur anderen Seite hin, was auch ohne sich irgendwie zu verstecken o.ä. stets geklappt hat.
1. Tag, 06.10.1968 – Soest
Genau heute vor 53 Jahren ging es verhalten los mit einer kurzen Sonntags-Tour nach Soest, wo im dortigen Rangierbahnhof noch einige ausgemusterte Franco-Crosti-Maschinen Baureihe 50.40 (ex Bw Hamm G) abgestellt sein sollten. Und tatsächlich, so war's. Nur standen die Loks leider total "im Gemüse" und das triste Wetter tat sein Übriges, keine rechte Freude aufkommen zu lassen.
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Am fehlenden Rauchkammer-Aufsatz ist dieser Schrotthaufen eindeutig als 50 4001 zu identifizieren. |
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Damit genug der traurigen Aufnahmen von Schrottloks, die mich damals aber insofern interessierten, als ich die Baureihe 50.40 leider nicht mehr im Betrieb vor die Kamera bekommen hatte.
Bevor die Heimreise angetreten wurde, gab es noch einen kurzen Pflicht-Besuch im Bw Soest, wo einige Maschinen des Bw Hamm G ihre Wochenendruhe verbrachten.
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... und 94 1250, die von allen Loks im Bw Soest noch am fotofreundlichsten stand. |
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Damit war der erste Tag beendet. Ergebnis alles in allem wenig zufriedenstellend; da war noch deutlich Luft nach oben.
2. Tag, 07.10.1968 – Rheine
Ein Ausflug nach Rheine war auf jeden Fall gesetzt. Nur ob ein Montag dafür der geeignete Wochentag war, sei mal dahingestellt. Aber noch war mir ja auch in erster Linie daran gelegen, möglichst viele neue Loks vor die Flinte zu kriegen. Und anders als beim ersten Besuch in Rheine am 22.04.68 – siehe Gestern vor 50 Jahren - Rheine zum Ersten – hatte ich dieses Mal auch viel Zeit vor Ort eingeplant.
Das Wetter war anfangs eher suboptimal, aber das sollte sich zum Glück später noch ändern.
Bild 10 |
Den Auftakt machte 01 1091, die gerade in die Abstellgleise zurücksetzte – sehr schön, eine Neue. |
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Inzwischen hatten die Kohle 01.10 beim Bw Rheine die 01 NK völlig verdrängt. Aber kaum war diese Ablösung umgesetzt, bekamen sie schon wieder Konkurrenz durch ihre ölgefeuerten Schwestern.
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Bild 13 |
Und noch ein Foto von 01 1091, die sich neben 41 073 gestellt hatte. Und logisch, als Neuzugang vom Bw Kirchweyhe besitzt diese erfreulicherweise noch richtige Lokschilder. |
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Bild 14 |
Der Öler 44 1672 war wieder eine ex Osnabrücker Maschine. Muss man noch etwas zu der aufgemalten Nummer sagen? |
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Da jetzt etwas Ruhe im Bw einkehrte, nahm ich mir die am Rand abgestellten Maschinen noch einmal etwas genauer vor (ohne jetzt alle dabei entstandenen Bilder hier zu zeigen).
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Von 01 1093 wurde ein weiteres Foto von der anderen Seite geschossen nach dem Motto "sicher ist sicher". |
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Auch bei 01 1096 blieb es bei dieser ersten und zugleich letzten Begegnung mit dieser Maschine. |
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Das Gleiche gilt für 41 163, eine "schöne Mikado" mit altem Tender. |
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Wesentlich mehr Glück hatte ich da schon mit den 41-NK Kohle. |
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Einfach nur ein ganz normaler Jumbo: 44 413 vom Bw Emden. |
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Bild 25 |
Na ja. Und weil die Lok so bemerkenswert sauber war, gabs auch noch ein Einzelporträt der Neu-Rheiner 01 1057. |
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Damit möchte ich den Bericht über meine Fahrten im Oktober 1968 mit der Bezirkswochenkarte für heute beenden, damit es jetzt nicht zu viel wird. In Rheine gab es natürlich noch viele weitere Aufnahmen – allerdings die meisten mit einer noch weitgehend anfängerhaften Motivgestaltung als Lokporträts ohne viel Umgebung. Aber so haben ja viele von uns mal angefangen. Wer an solch einfacher Massenware interessiert ist, schaut vielleicht trotzdem rein, wenn's demnächst die Fortsetzung gibt.
Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.
Bevor es weitergeht der Link zum ersten Teil des Beitrags:
- Teil 1: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Soest und Rheine
2. Tag, 07.10.1968 – Rheine (Fortsetzung)
Ein ganzer Tag Rheine war 1968 natürlich noch äußerst ergiebig. Selbst wenn es sich bei den Aufnahmen überwiegend um anfängerhaft formatfüllende Lokporträts handelt, dokumentieren sie doch die große Vielfalt an Fahrzeugen und Baureihen zu dieser Zeit.
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Bild 27 |
Auf den Freiständen an der Drehscheibe hatte sich mittlerweile auch 23 081 vom Bw Emden eingefunden. "Richtig" im Licht war allerdings nur ein Foto von hinten möglich. |
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Bild 28 |
Trotz starken Streiflichts wurde aber selbstverständlich auch eine Aufnahme von vorn gemacht. |
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Bild 32 |
Die Emder 44 593 versteckt ihre Besonderheit leider auf der anderen (Lok-)Seite. Dieser Schürzen-Jumbo besaß nämlich eine Turbospeisepumpe. |
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Bild 33 |
Die Lok hinter 44 593 entpuppte sich als 44 1267 und damit als Ärgernis und große Enttäuschung. Das war doch mal der absolute Baureihen-Exot mit dem 34er-Versuchswannentender – siehe meinen früheren Beitrag Wannentender 2'2'T34 für Baureihe 44. Aber seit einer (Zwischen-?) Untersuchung vom 23.10.67 war sie leider wieder mit einem stinknormalen 2'2'T34 gekuppelt. |
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Bild 34 |
Den ungleich interessanteren Zustand mit Wannentender hat mein Freund Herbert Schambach noch kurz vor dem Tausch dokumentieren können: 44 1267 im Bw Rheine am 20.05.67. |
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Bild 35 |
Und wieder eine neue 01.10 Kohle für meine Sammlung: 01 1098, leider bereits ohne Schilder und nur mit aufgemalter Nummer. |
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Bild 36 |
01 1083 hatte ich dagegen schon bei meinem ersten Besuch in Rheine vor die Kamera bekommen. Und das deutlich besser als jetzt, in Reihe und eingekeilt zwischen anderen Loks. Trotzdem wurde natürlich ein weiteres Foto von ihr gemacht. |
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Bild 38 |
Ja, sehr schön: Eine Kohle 41 NK mit altem Tender! |
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Bild 40 |
Offensichtlich war danach kurzzeitig "no action" im Bw, sodass ich mich noch einmal den abgestellten Loks widmete. |
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Bild 42 |
Und schließlich 01 1097, die ich morgens schon einmal ohne Licht auf den Film gebannt hatte. Aber mit Licht ist besser, selbst wenn es nur Streiflicht ist. |
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Bild 43 |
Zurück zu den Betriebsloks: Mit 44 079 rollte ein weiterer Turbopumpen-Jumbo zur Drehscheibe. Und sogar wieder einer mit Schürze. |
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Bild 45 |
Ebenfalls eine klassische und vielfach gewählte Fotostelle im Bw Rheine: 01 1060, eine der bei diesem Besuch noch wenig vertretenen 01.10 Öl, vor dem Übernachtungsgebäude im Bw. |
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Bild 47 |
Das Gleiche galt für 41 095, der Lok mit den "dicken Schildern". Bevor es auf die Strecke ging, wurde noch einmal Wasser genommen und der Tender bis zur Halskrause voll gemacht. |
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Bild 48 |
Die schilderlose 41 052 war am Ende des ersten Teilbeitrags schon einmal zu sehen (Bild 24). Nun wartet sie hinter 44 079 auf Ausfahrt in den Rangierbahnhof. |
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Bild 50 |
Derweil sonnten sich vor dem Lokschuppen 41 024 und 01 1091 im warmen, nachmittäglichen Oktoberlicht. Im Schuppen zeigen uns 44 666 und 41 186 ihren schönen Öl-Rücken. |
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Ja, damit war der Besuch im Bw Rheine aber immer noch nicht beendet. Doch wie es weiterging, zeige ich erst im nächsten Beitrag, um die geneigten HiForisti nicht mit meinen Anfängerfotos zu überfordern.
Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.
Bevor es weitergeht die Links zu den bisherigen Teilen des Beitrags:
- Teil 1: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Soest und Rheine
- Teil 2: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Rheine (Fortsetzung)
2. Tag, 07.10.1968 – Rheine (Rest)
Wie schon am Ende des letzten Teilbeitrags erwähnt, war der Tag in Rheine noch nicht zu Ende, auch wenn die Schatten jetzt schon merklich länger geworden waren.
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Bild 53 |
Bei einer Großaufnahme vom Führerhaus kommt das prächtige Schild gut zur Geltung. |
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Bild 56 |
Dagegen war der Kohle-Jumbo 44 1678 gerade erst ins Bw gekommen und wurde nun erst einmal auf den Freigleisen neben der Lokleitung abgestellt. |
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Bild 58 |
Ein kurzer Schwenk und ab zum nächsten Einsatz, der vermutlich zunächst eine Lz beinhaltete. Aber erst musste 44 1315 die Ausfahrt freimachen (Bild 55), bevor 41 083 folgen konnte. |
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Bild 60 |
Die Aufgabe von 41 164 bestand darin, die kalte 01 1070 zu verschieben. Zunächst die Fuhre spitz von vorn, ... |
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Bild 61 |
... und dann etwas mehr von der Seite. |
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Bild 62 |
Mit einer letzten Aufnahme von 41 169 vor der Übernachtung im Bw Rheine war der Besuch im Bw dann endgültig abgeschlossen. |
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Hoch zufrieden mit diesem Tag wurde die Heimfahrt angetreten. Natürlich mussten die Filme erst noch entwickelt werden. Aber bei schwarz/weiß war da eigentlich nichts zu befürchten.
Was damals nur ein gutes Gefühl war, lässt sich heute dank elektronischer Fotoliste mit ein paar Klicks analysieren:
- drei 36er-s/w-Filme verschossen, das Fotoarchiv um 72 brauchbare Aufnahmen bereichert.
- 9 Baureihen (incl. Unter-BRn) erwischt; insgesamt 41 verschiedene Dampfer, davon 31 neu.
Unterm Strich eine Ausbeute, wie ich sie später nur selten wieder erreicht habe.
3. Tag, 08.10.1968 – Kassel, Paderborn
Am dritten Tag sollte es nach Kassel gehen. Aber um es vorweg zu nehmen: Nach der Euphorie vom Vortag folgte gleich wieder die Ernüchterung. Daran war einerseits das Wetter schuld, das sich ähnlich schlecht wie in Soest darbot; zum anderen aber auch wegen der mageren Ausbeute an Betriebsloks.
Warum nun gerade Kassel? Neben der dort für Museumszwecke hinterstellten 10 001 sollten dort noch die letzte T13 der DB, 92 739 und eine T3 zu finden sein; die beiden Letzteren natürlich nur noch als Schrottloks (schon wieder ...).
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Bild 64 |
Weiter hinten im Bw fand ich auch die andere Schrottlok in Gestalt von 92 739. Nun ja, schön ist anders. |
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Die 10 001 stand natürlich eingekeilt und unaufnehmbar in der finstersten Ecke des Schuppens.
Bild 65 |
Von den vor dem Schuppen stehenden Dampfern war mir nur der Öl-Jumbo 44 1133 ein Foto wert. |
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Bild 66 |
Kurze Zeit später rollte auch 44 1652 ins Bw und ermöglichte mir eine Aufnahme unter der Besandungsanlage. |
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Bild 67 |
Ich war schon auf dem Weg zum Hauptbahnhof, als die nächste 44 Öl eintraf: 44 469. |
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In Kassel befand ich mich weit außerhalb des Gültigkeitsbereichs meiner Bezirkswochenkarte. Damit gab's für die Rückfahrt zwei Alternativen: Entweder nachlösen im Zug, oder mitfahren auf der Lok. Einen Versuch war's wert: Nach vorn zur Lok, Wochenkarte hochgehalten und höflich gefragt. Und ich hatte Glück, der Lokführer lud mich ein, bis Altenbeken auf den Führerstand mitzufahren.
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In Altenbeken gab es offensichtlich auf den ersten Blick nichts weiter zu fotografieren, so dass ich gleich wieder in den Zug stieg. Nächster Halt Paderborn, wo ich noch einmal kurz ins Bw gucken wollte.
Bild 69 |
Bereits auf dem Weg zur Lokleitung (zwecks Anmeldung) kam 01 199 auf den Film; frei aufnehmbar allerdings nur von hinten. |
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Bild 70 |
In der Ansicht von vorn kommt auch die alte, geschlossene Rotunde ins Bild, die ich leider nie in vollständiger Schönheit dokumentiert habe. |
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Nun gut. Nach dieser mageren Fotoausbeute ist meine einleitende Bemerkung zu diesem Tag vielleicht nachvollziehbar. Einziges Highlight: Die Mitfahrt auf der 217, was ich auch damals schon durchaus zu würdigen wusste.
Leider war auch der folgende Tag mit einer Tour nach Minden ebenfalls wenig erfolgreich – aber dazu mehr erst im nächsten Beitragsteil.
Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.
Bevor es weitergeht die Links zu den bisherigen Teilen des Beitrags:
- Teil 1: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Soest und Rheine
- Teil 2: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Rheine (Fortsetzung)
- Teil 3: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Rheine (Rest), Kassel, Paderborn
4. Tag, 09.10.1968 - Minden (Westf.)
Am vierten Tag sollte es nach Minden gehen. Ziel dort natürlich die Lokomotiven der Versuchsanstalt Minden. Also die bayrische S3/6, 18 505, die beiden badischen IVh, 18 316 und 18 323, sowie die beiden hauptsächlich als Bremsloks eingesetzten 45 010 und 023. Soweit mein Informationsstand vor der Fahrt.
Bei der Anmeldung im Bw dann die große Enttäuschung:
- 45 010 war seit seit gut zwei Monaten in München bei der dortigen VersA.
- 45 023 seit Mai abgestellt im AW Braunschweig (Z: 15.05.68, ausgemustert: 02.10.68).
- eine der IVh außer Haus im Einsatz (welche weiß ich nicht mehr)
- die andere IVh im Schuppen, aber wegen Arbeiten am Triebwerk nicht verfahrbar.
- 18 505, draußen kalt abgestellt.
Bild 74 |
Zu allem Überfluss ließ sich die 18 505 nur von hinten fotografieren, da vorne beidseitig "eingekeilt". |
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Bild 75 |
Um überhaupt ein paar Bilder zu machen, folgte eine Großaufnahme vom Führerhaus ... |
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Gerade als ich gehen wollte, war auf den Gleisen hinter den Anlagen des Bw Minden unverkennbar das Geräusch einer Dampflok zu vernehmen.
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Bild 80 |
... und dann, nach dem Drehen, schnell noch einmal von vorn, bevor 01 178 im Schuppen verschwand. |
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Aus heutiger Sicht ist es nicht mehr nachvollziehbar, warum es lediglich bei diesen zwei Fotos blieb. An den tristen Lichtverhältnissen lag es sicher nicht; die hatten mich an den Vortagen schließlich auch nicht abgeschreckt. Vielleicht wurde ich aber auch nur mehr oder weniger freundlich aus dem Bw heraus komplimentiert, nachdem ich die 01 noch vor der natürlich beabsichtigten Anmeldung durch einen Gang mitten ins Betriebsgelände fotografiert hatte? An großen Ärger kann ich mich aber nicht erinnern. Wie dem auch sei, es ging jedenfalls weiter nach Lehrte.
Bild 81 |
In Lehrte angekommen, stand dort direkt neben dem Bahnsteig der Messzug mit 01 1090, den ich am Vortag schon in Minden erwischt hatte. |
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Bild 84 |
Oh, eine alte Bekannte (siehe Bahnknoten Altenbeken vor 38 Jahren, Bild 10). |
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44 390 war einer der ex Hannoveraner Jumbos; jetzt in Lehrte beheimatet (s.o.), wurde aber schon drei Tage nach dieser Aufnahme nach Ottbergen abgegeben. |
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Im Bw Lehrte entstanden am 10.10. noch einige weitere Aufnahmen, die ich jetzt aber nicht zeige, da ich sie am nächsten Tag in ähnlicher Form bei besseren Lichtverhältnissen wiederholen konnte. Dazu mehr im nächsten Teil.
Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.
Bevor es weitergeht die Links zu den bisherigen Teilen des Beitrags:
- Teil 1: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Soest und Rheine
- Teil 2: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Rheine (Fortsetzung)
- Teil 3: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Rheine (Rest), Kassel, Paderborn
- Teil 4: 1968 - unterwegs mit der Bezirkswochenkarte Westfalen Mitte – Minden, Hannover, Lehrte I
6. Tag, 11.10.1968 - Braunschweig, Lehrte II
Am letzten Tag, an dem ich die Bezirkswochenkarte nutzte, wurde der Gültigkeitsbereich noch einmal gewaltig gedehnt. Denn jetzt ging es nach Braunschweig. Ausschlaggebend dafür war die zwei Tage zuvor in Minden erhaltene Auskunft, dass die seit wenigen Tagen ausgemusterte 45 023 im AW Braunschweig zu finden sei.
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Zum Glück stand die 45er gleich am Eingang, so dass mit freundlicher Genehmigung des Pförtners eine Aufnahme von 45 023 auch ohne langwierige Anmeldung möglich war. |
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Statt viel Zeit und Energie für eine Erlaubnis zur Besichtigung des AWs aufzuwenden, begab ich mich gleich ins Bw Braunschweig.
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94 1737 war zu diesem Zeitpunkt die T16.1 mit der höchsten Betriebsnummer im Bestand der DB. |
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Bei dieser Lok habe ich damals noch arglos geglaubt, ich hätte es tatsächlich mit 44 381 zu tun. |
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Nichts auszusetzen gab es in dieser Hinsicht an 44 209 – hier ist nur der Scheibenrad-Vorläufer erwähnenswert. |
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Im Gegensatz zu den Dampfern waren die Diesel-Triebfahrzeuge bereits auf die neue Nummer umgezeichnet. |
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Sowie die direkte Nummernschwester 270 008, bei der das flache Dach – wahrscheinlich eine Nachkriegs Reparatur – auffällt. |
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Am Hang ist übrigens sehr schön die später oft benutzte Treppe zu sehen, die einem den schnellen Zugang zum Bw ohne zeitraubende Anmeldung ermöglichte.
Da sich das gute Wetter erfreulicherweise hielt, wollte ich noch einmal ins Bw Lehrte, wo es am Vortag ja so einiges Interessantes zu sehen gab, aber eben nur bei tristen Lichtverhältnissen.
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Zu meiner großen Freude traf zeitgleich mit mir der schönste Jumbo der Bundesbahnzeit ein – 44 675 mit altem Tender. |
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... und dann auch von hinten in einer Ansicht, wo der Niettender 22T32neu besonders zur Geltung kommt. |
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Und auch 41 037 hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Aber okay, die war ja auch einen Tag nach ihrer Umstationierung von Hannover Hgbf nach Lehrte am 30.09.68 z-gestellt worden. |
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Zurück zur 44 675, von der auch noch eine Ansicht von Führerhaus und Tender "volle Breitseite" angefertigt wurde. |
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Das Gleiche galt auch für 44 327, die seit dem 29.09.68 im Bestand des Bw Lehrte geführt wurde. |
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Richtig im Licht, aber unschön mit den nur hingeschmierten, aufgemalten Nummern: 01 161. |
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Und nochn Neu-Lehrter Jumbo: 44 155 machte in der Bw-Ausfahrt viel Dampf, bevor es rückwärts in den Rbf zur Übernahme der nächsten Zugleistung ging. |
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Bild 110 |
Leider begann das Licht jetzt wieder deutlich zu schwächeln, aber für eine erste Aufnahme der als Ausstellungsstück der BD Hannover vorgehaltenen 89 7538 reichte es noch. |
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Eine T3? Nein, keine echte preußische T3, aber immerhin eine nach Originalzeichnungen Musterblatt M III-4e(2) für die Braunschweigische Landeseisenbahn gebaute Lok, die nach der Verstaatlichung 1938 die Reichsbahnnummer 89 7538 erhielt.
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Auch ohne Licht ein weiteres Foto von 44 675, dieses Mal von der bisher nicht fotografierten linken Seite. |
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Bild 113 |
Die z-gestellte, aber wie eine Betriebslok aussehende 01 159 wurde jetzt auch noch einmal von hinten auf den Film gebannt. |
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Bild 114 |
Der Himmel hatte sich mittlerweile komplett zugezogen. Das ermöglichte jetzt eine Aufnahme der 89 7538 von der eigentlich falschen Seite. |
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Mit dieser letzten Aufnahme endete mein Besuch im Bw Lehrte und nach der Heimfahrt auch generell meine Ausflüge mit der Bezirkswochenkarte in den Herbstferien 1968.
Die fotografische Ausbeute dieser sechs Tage war aus heutiger Sicht ziemlich durchwachsen: Positiv sicher die Touren nach Rheine und Braunschweig/Lehrte. Der Rest war eher Beiwerk, bei dem mehr oder weniger nur Beweisaufnahmen herauskamen. Damals zählte jedoch vor allem, dass das Fotoarchiv um viele neue Loks ergänzt werden konnte.
Die damalige Fixierung auf formatfüllende Lokporträts ist rückblickend etwas schade. Aber über viele dieser Aufnahmen bin ich auch heute noch sehr froh. Erst ab 1969 rückten dann zunehmend Streckenaufnahmen mit Zügen in der Landschaft in den Fokus – eine Entwicklung, die wahrscheinlich viele von uns (durch-)gemacht haben.
Danke fürs Durchhalten bis hierhin und einen schönen Tag noch,
Ulrich B.